Ein Mädchen im Grundschulalter sitzt auf einem Stuhl und lächelt. Sie zieht ihren Ärmel hoch. Auf dem Oberarm ist ein Pflaster.© Prostock-Studio / iStock / Getty Images Plus
Die Impfung mit einem mRNA-Impfstoff ist ab fünf Jahren zugelassen, bislang war sie aber nur für kleine Risikopatienten empfohlen. Das ändert sich jetzt.

STIKO

CORONAIMPFUNG FÜR ALLE KINDER AB FÜNF

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt nun auch gesunden Kindern zwischen fünf und elf Jahren eine Corona-Impfung. Sie sollen zunächst aber nur eine mRNA-Impfstoffdosis bekommen, hieß es in einer Mitteilung vom 24. Mai zur Aktualisierung der Impfempfehlung.

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Bislang hatte das Gremium in dieser Altersgruppe nur zur Immunisierung geraten, wenn Kinder Vorerkrankungen oder Menschen mit hohem Corona-Risiko im Umfeld hatten. Nach ärztlicher Aufklärung konnte aber bereits jedes Kind in dieser Altersgruppe geimpft werden.

Die wissenschaftlichen Fachgesellschaften der Kinder- und Jugendmedizin und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hatten in einer gemeinsamen Mitteilung die neue STIKO-Empfehlung begrüßt und ausdrücklich unterstützt. Jörg Dötsch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), sprach gegenüber der Deutschen Presse-Agentur von einer „guten und klug überlegten Entscheidung der STIKO in Richtung Individualschutz der Kinder“. 

Kinderärzte: Es geht um individuellen Schutz des Kindes, nicht um Allgemeinheit

Als Maßnahme vorrangig zur Erhöhung der allgemeinen Impfquote wollte Dötsch die Kinderimpfung nicht verstanden wissen. „Der Individualschutz steht natürlich im Vordergrund. Wenn sich viele Menschen individuell schützen, schützt das aber auch die Gruppe als Ganzes, auch die Gruppe der Kinder, das ist klar.“

BÄK-Präsident zurückhaltender

Anders als Fachgesellschaften der Kindermedizin hat sich Bundesärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt verhaltener zur neuen STIKO-Empfehlung geäußert. „Es ist eine Empfehlung, die ins Benehmen der Eltern gestellt wird.“ Er persönlich wäre zum jetzigen Zeitpunkt an der Stelle „eher zurückhaltend“, sagte Reinhardt am 25. Mai in einem Interview auf Bayern 2.

Er begründete dies damit, dass die Erkrankung „für Kinder in der Regel gut überstehbar“ sei und „auch im Wesentlichen ohne Spätfolgen, soweit man das zum jetzigen Zeitpunkt bewerten kann.“ Reinhardt sagte demnach aber auch, jeder müsse dies für sich entscheiden. Das Angebot sei da und die Ständige Impfkommission empfehle es. Das heiße, „die Impfung ist empfehlenswert und hat schützenden Charakter“.

Quelle: dpa

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