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Schüßler-Salze

STARKE SALZE FÜR EINE SCHWACHE ABWEHR

Unverträglichkeitsreaktionen kannte man bereits zu Dr. Schüßlers Zeiten – nur hat man sie nicht als Allergie bezeichnet. Aber mit der genialen Auswahl der biochemischen Funktionsmittel half Schüßler seinen Patienten prompt.

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Der Begriff Allergie, 1906, acht Jahre nach Schüßlers Tod von Clemens von Pirquet, einem Wiener Kinderarzt, geprägt, beschreibt „die zeitlich, qualitativ und quantitativ veränderte Reaktionsfähigkeit“ wie wir im Klinischen Wörterbuch von 1937 lesen können. Pirquet stellte diese Zusammenhänge fest, als er die Krankheitserscheinungen nach Erst- und Reinjektion von Diphterie-Seren untersuchte und formulierte es als „eine veränderte Fähigkeit des Körpers, auf eine fremde Substanz zu reagieren“. Der Begriff Heufieber, er war Schüßler bekannt, wurde über 100 Jahre früher als der Allergiebegriff geprägt, im Jahre 1819 von John Bostock, Arzt in Liverpool, „mit den Symptomen Bindehautkatarrh, leichtes Fieber und oft Asthma, durch Einatmung des Blütenstaubes von Gräsern – im Frühling durch Ambrosia artemifolia und Solidago im Herbst entstehend“.

Allergiker-Schrecken Bei der allergischen Rhino-Konjunktivitis, die durch Ambrosia ausgelöst wird, sind Nase und Augen betroffen. Typische Anzeichen sind Niesen, eine tropfende oder verstopfte Nase, tränende, juckende und gerötete Augen – wie beim Heuschnupfen, der Pollinosis. Die Ambrosia gilt als Schrecken der Pollen-Allergiker und -Asthmatiker. Durch Saatgut und Vogelfutter wanderte sie vor etwa 150 Jahren von Nordamerika nach Deutschland ein. Die Pollen der Pflanze enthalten eine aggressive Eiweißmischung, auf die Heuschnupfen-Geplagte mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit allergisch reagieren. Die Heufieber-Mittel der Biochemie – und auch die gegen Ambrosia-Symptome – sind die Schüßlerschen Schnupfenmittel und hier richtete sich der Altmeister wie bei anderen Beschwerden stets nach der Art der Absonderung.

Fließ- und Stockschnupfen Dr. med. Paul Feichtinger, Schüßlers engagiertester Nachfolger („Handbuch und Leitfaden der Biochemie“, Reprint der 2. Auflage von 1929, edition floratia Bibliothek, 2019), schreibt zum Beispiel: „Natrium muriaticum bessert alle wässrigen Ausscheidungen bei Rhinitis vasomotorica, Erbrechen und Seekrankheit“. Dr. med. Wilhelm Heinrich Schüßler selbst schreibt in „Specielle Anleitung zur homöopathischen Anwendung der physiologischen Functionsmittel“ zum Thema Schnupfen: „Ferrum phosphoricum, gleich nach Beginn der Erkrankung gegeben, heilt rasch. – Bei wässrig-schleimiger Absonderung passt Natrium muriaticum; bei gelb-schleimiger, Kalium sulphuricum; bei weißschleimiger, Kalium chloratum. Diese Mittel entsprechen auch dem Stirnhöhlenkatarrh.

Fürs Immunsystem Wichtig ist, dass Sie Ihren Kundinnen und Kunden bei allen allergischen Reaktionen, sowohl an Haut und Schleimhaut, auch etwas fürs Immunsystem empfehlen. Hier ist mein Immunschema, das ich vor 30 Jahren als erste Schüßler-Kur entwickelt habe, bestens geeignet: Für 14 bis 28 Tage (je nach Leistungsfähigkeit des Immunsystems längere oder kürzere Einnahme) die Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12, dreimal zwei Tabletten im Mund zergehen lassen. Anschließend, ebenfalls für 14 bis 28 Tage, die Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6 und danach für 14 bis 28 Tage die Nr. 6 Kalium sulfuricum D6 zusammen mit der Nr. 10 Natrium sulfuricum D6 (je Salz dreimal eine Tablette).

Rechtzeitig starten Mit der Anwendung des Immunschemas sollte in sinnvoller Weise bei saisonal wiederkehrenden allergischen Beschwerden im November begonnen werden – so kann die Leistungsfähigkeit der Abwehr bis zum Beginn der ersten Pollen im Februar (Haselnuss) sinnvoll verbessert werden. Patienten berichteten öfters, dass die allergische Krankheitsbereitschaft von Jahr zu Jahr abgenommen hat.

Diesen Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 02/2022 auf Seite 104.

Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor

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