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Haare

SOMMERHAAR

Wasser, Wind und Sonne verleihen ein wohliges Gefühl. Allerdings können sie den Haaren zu schaffen machen. Beraten Sie Ihre Kunden, wie sie ihre Haare gut durch die warme Jahreszeit bringen.

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Warme Strahlen tun Körper und Seele gut, doch gilt das auch fürs Haar? Wohl dosiert und gut geschützt ist das kein Problem. Doch wer weiß schon was im Einzelfall wohl dosiert bedeutet? Wie wäre es, das Thema sommerliche Haarpflege Ihren Kunden im Rahmen einer Pflegeaktion näher zu bringen?

Schaffen Sie haarige Aufmerksamkeit Geht es in den Sommerurlaub, ist zumindest die Flasche Sonnenmilch bei den meisten selbstverständlich im Gepäck. Doch auch der Kopf sollte unbedingt das nötige Quantum an Aufmerksamkeit bekommen. Mit einer Beratungsaktion können Sie darauf hinweisen. Dazu bieten sich viele Produkte aus Ihrem Sortiment an. Beispielsweise Haarspray, Shampoo, Kuren und Spülungen für coloriertes Haar. Sie enthalten einen UV-Schutz, damit gefärbte Schöpfe nicht so schnell verblassen. Praktisch sind außerdem spezielle Sonnensprays, Glanz-Produkte mit Goldhirse, Haaröle, Masken und Kuren für trockene und strapazierte Mähnen. Damit Kunden fühlen können, wie sich gepflegtes von trockenem Haar unterscheidet, eignen sich zwei Pinsel. Einer mit recht harten, trockenen Borsten (z. B. aus dem Baumarkt) und ein an- derer mit weichen, elastischen Borsten, die es von Kosmetikherstellern gibt.

Lassen Sie Ihre Kunden daran fühlen. Das verdeutlicht recht gut, welche Wirkung zu viel Sonne und zu wenig Pflege haben kann. Machen Sie auch auf passende Kopfbedeckungen aufmerksam: Kappen, Hüte und Tücher sollten nicht nur im Urlaub, son- dern auch an sonnigen Tagen in unseren Breitengraden Begleiter sein. Einige Hersteller bieten für die Urlaubssaison praktische Reise-Sets und – Größen, so ist auch im kleinsten Kulturbeutel Platz für entsprechende Pflege.

Was macht Sonne mit Haaren? Sonnenstrahlen beeinflussen die Oberfläche jedes einzelnen Haares und können die Struktur schädigen. Je feiner und dünner, desto stärker die- se Wirkung. Bei lichtem Haar kommt erschwerend hinzu, dass schneller ein Sonnenbrand auf der Kopfhaut auftreten kann. Raten Sie Ihren Kunden hier stets dazu eine Kappe, dünne Mütze oder einen Hut zum Schutz dabei zu haben. Denn – ganz gleich ob fein oder robust: Ist ihre Keratinschicht durch UV-Strahlung geschädigt, verlieren die Haare an Glanz, werden stumpf und sehen spätestens zum Ende des Sommers völlig ausgelaugt aus.

Wohlgefallen dank Spray, Öl und Kur In den letzten Jahren haben viele Hersteller ihr Sortiment mit sommerlichen Pflegeprodukten erweitert. Generell eignen sich Shampoos, Lotionen oder Kuren für jedes Haar. Wer trotzdem nicht auf seine geliebten Stylingprodukte verzichten möchte, kann beispielsweise einen Klecks After Sun-Shampoo, -Spülung oder -Kur mit seinem herkömmlichen Produkt mischen. Sonnenhaarpflege schützt das Haar und auch die Kopfhaut. Sprays, die beispielsweise vor dem Sonnenbad aufgetragen werden, enthalten UV-Filter, um jede einzelne Faser abzuschirmen, ferner bieten sie einen Anti- Austrocknungsschutz vor Meer- und Chlorwasser. Entsprechende Shampoos und Kuren bieten eine Extraportion Feuchtigkeit, beispielsweise durch Aloe Vera sowie Nuss- und Pflanzenöle.

Geben Sie Ihren Kunden Praxistipps Für einen trendy Wet-Look bieten sich Kuren und Sonnensprays an. Großzügig im gesamten Haar verteilen, durchkämmen, einen Dutt drehen, zum Pferdeschwanz oder zur Flechtfrisur zusammenstecken. So hat der Wind weniger Angriffsfläche und Sommerwärme verstärkt die Kur-Wirkung. Ob am Pool oder nach dem Bad im Meer: Raten Sie dazu, die Haare möglichst direkt mit klarem Süßwasser ausspülen. Abends stets mit nicht zu heißem Wasser und passendem Shampoo waschen. Zwei bis drei Kuren pro Woche helfen, sie mit Lipiden und Feuchtigkeit zu versorgen. Nach dem Waschen im Handtuchturban vortrocknen und anschließend mit einem grobzinkigen Kamm oder einer speziellen Entwirrungs-Haarbürste vorsichtig kämmen und möglichst an der Luft vollständig trocknen lassen. Bleibt noch die Frage, ob ein Friseurbesuch vor oder nach den Ferien Sinn macht. Ein Pflegeschnitt bevor es losgeht, ist ratsam. Trockene, kaputte Spitzen und Spliss fallen der Schere zum Opfer. So sitzt die Frisur besser.

Gesunder Surfer- und Ombré-Look Farbschattierungen wie von der Sonne geküsst stehen gerade in der warmen Jahreszeit hoch im Kurs. Ganz gleich ob mit griffigen Beach- Wellen oder dem Dauerbrenner Ombré-Look (am Oberkopf dunkler, in Längen und Spitzen heller). Viele Frauen denken praktisch und kostengünstig, nutzen bewusst Sonnenlicht damit sich ihr Haar entsprechend verändert. Nur leider ist der Preis, den das Haupt dafür zahlt, happig: Matte, griffige Surfer-Beach Wellen entstehen durch eine von Salz- und Chlorwasser aufgeraute Schuppenschicht. Für den angesagten Farbverlauf gilt, je stärker er sichtbar ist, desto intensiver haben die Sonnenstrahlen die Haare ausgeblichen.

Nicht nur das: Auch die Kopfhaut hat einiges an Hitze und UV-Strahlung abbekommen Statt Haare der strapazierenden Tortur auszusetzen, empfehlen Sie spezielle Stylingprodukte für diese Looks. Beispielsweise texturierendes Meersalzspray, das schonend zur Haarfaser ist. Wer einen Farbverlauf im Haar wünscht, erreicht das beispielsweise mit speziellen Colorationen. Diese gibt es heute auch zum Auswaschen. Alternativ ist der Friseur der beste Partner, um diesen Look zu kreieren, ohne die Haare über das normale Maß hinaus zu strapazieren. Auf dass die Haare Ihrer Kundinnen glänzend und gut genährt den Sommer über- stehen. 

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 06/17 ab Seite 74.

Kirsten Metternich, Freie Journalistin

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