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Diabetes

SIND DIE NIEREN GESUND?

Bei einem diabetischen Nierenleiden kommt es zu einer Schädigung der kleinsten Blutgefäße in diesem Organ. Die diabetische Nephropathie wird häufig unterschätzt und zu spät diagnostiziert.

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Nach Amputationen sind Nierenerkrankungen die zweithäufigste Komplikation bei Diabetes: Etwa 40 bis 50 Prozent aller Diabetiker entwickeln im Verlauf ihrer Erkrankung eine so genannte diabetische Nephropathie. Dadurch steigt auch ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Tückische: Nierenerkrankungen verlaufen zunächst unbemerkt und werden dadurch oft erst spät erkannt.

In Deutschland bilden Menschen mit Diabetes die größte Gruppe dialysepflichtiger Patienten. Gegenwärtig sind etwa 20 000 Diabetiker davon betroffen. Bis zu 25 Prozent von ihnen sterben jährlich an der Dialyse. Sie haben damit eine schlechtere Prognose als Dialysepatienten ohne Diabetes.

Ursachen Zu einer diabetischen Nephropathie kommt es, wenn ein zu hoher Zuckergehalt im Blut und hoher Blutdruck die kleinsten Blutgefäße in den Nieren schädigen. Die ersten Auswirkungen zeigen sich darin, dass die Nieren nicht mehr richtig filtern und Eiweiß im Urin auftritt. Bereits viele Jahre, bevor schwere Schäden sichtbar werden, weisen geringe Mengen von Albumin – einem speziellen Eiweiß im Urin – auf das kommende Risiko hin.

Menschen mit Diabetes sollten daher ihren aktuellen Albuminwert kennen. Häufig nehmen sie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen der Nieren nicht in Anspruch. Doch mindestens einmal im Jahr sollten Diabetiker zur Früherkennung ihren Urin untersuchen lassen.

Was hilft dagegen? Menschen mit Diabetes können auch sonst einiges tun, um einem Nierenschaden vorzubeugen – zum Beispiel möglichst gute und stabile Blutzucker-, Blutfett- und Blutdruckwerte anstreben. Als Zielwert für den Blutdruck gilt 130/80 mmHg. Außerdem sollten Betroffene bei ihrer Ernährung darauf achten, nicht mehr Kochsalz aufzunehmen als von ihrem Arzt empfohlen und darüber hinaus beim Essen Eiweiß einsparen.

WEITERE INFORMATIONEN
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
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10117 Berlin
Tel.: 0 30/2 01 67 70
Fax: 0 30/20 16 77 20
E-Mail: info@diabetesde.org
Internet: www.diabetesde.org oder
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Falls Sie als Apothekenfachkraft hierzu gefragt werden, können Sie folgende Empfehlungen weitergeben:

  • Frühstückseier nur an Sonn- und Feiertagen verzehren.
  • Bei der Zubereitung von Kartoffelpüree die Milch durch ein Sahne-Wasser-Gemisch ersetzen, ebenso bei Puddingspeisen .
  • Sojaerzeugnisse meiden.
  • Aufläufe sparsam mit frischem Parmesan überbacken.
  • Beim Einkauf auf die Zutatenliste achten: Je weiter vorn eine Zutat steht, desto mehr ist davon enthalten. Menschen mit Diabetes sollten Lebensmittel meiden, bei denen Fleisch, Fisch, Wurst, Milch, Milcheiweiß, Milchpulver oder Ei ganz vorn stehen.

Übrigens: Auch Rauchen fördert die Entstehung und das Fortschreiten von Nierenerkrankungen. Treten Nierenschäden auf, muss ein darauf spezialisierter Facharzt, ein Nephrologe, sie frühzeitig behandeln: Dies verzögert den Verlauf der Erkrankung bis zur Dialyse und verringert die Sterblichkeit.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 04/12 auf Seite 22.

In Zusammenarbeit mit diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

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