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Seit März 2012 ist die Untersuchung auf GDM als Kassenleistung in die Mutterschaftsrichtlinien und damit verbindlich in die Schwangerschaftsvorsorge aufgenommen. © DIE PTA IN DER APOTHEKE

Diabetes

SCHWANGER TROTZ DIABETES

Als Frau mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2 ein Kind zu bekommen, ist trotz verbesserter Betreuung auch heute noch mit Risiken verbunden. Bei bislang Stoffwechselgesunden zählt Gestationsdiabetes in den Industrienationen zu den häufigsten Komplikationen.

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Im Jahr 2016 haben etwa 3500 Frauen mit Typ-1-Diabetes in Deutschland ein Kind geboren. Noch heute nimmt bei jeder 200. Frau mit Typ-1-Diabetes eine Schwangerschaft einen lebensbedrohlichen Verlauf.

„Die Hauptprobleme sind im Vergleich zu nichtdiabetischen Müttern erhöhte Sterblichkeitsraten der Babys vor, während und kurz nach der Geburt, vermehrt große Fehlbildungen besonders am Herzen, den herznahen großen Blutgefäßen und dem knöchernen Rückenmarksrohr mit Nervensystem, außerdem Frühgeburten und die ‚Schwangerschaftsvergiftung‘ Präeklampsie“, erklärt Dr. med. Helmut Kleinwechter, niedergelassener Diabetologe aus Kiel.

Kinderwunsch vorab gut planen Die Risiken bei Schwangeren mit Typ-2-Diabetes seien genauso hoch wie bei Typ-1-Diabetes, obwohl ihre Diabetesdauer deutlich kürzer ist. Er rät Frauen mit Diabetes daher, ihren Kinderwunsch mit guter Vorplanung zu verwirklichen: „Der Stoffwechsel sollte schon vorher möglichst gut eingestellt sein, der Langzeitblutzuckerwert möglichst unter sieben Prozent liegen“, betont Dr. Kleinwechter. „Insulinbehandelte Frauen sollten in Perinatalzentren der Stufen 1 und 2, Frauen mit Diabetes Typ 2 mindestens in einer Geburtsklinik mit angeschlossenem Kinderkrankenhaus entbinden.“

Schwangerschaftsdiabetes nimmt zu Im Jahr 2016 waren in Deutschland mehr als fünf Prozent aller Schwangeren betroffen: Bei rund 40 650 Schwangeren wurde Gestationsdiabetes mellitus (GDM) festgestellt, eine Glukosetoleranzstörung, die durch einen oralen Blutzuckerbelastungstest nachweisbar ist. Seit März 2012 ist die Untersuchung auf GDM als Kassenleistung in die Mutterschaftsrichtlinien und damit verbindlich in die Schwangerschaftsvorsorge aufgenommen, trotzdem wird GDM häufig übersehen. „GDM hat in den letzten 15 Jahren um das viereinhalbfache zugenommen“, sagt Dr. med. Helmut Kleinwechter. Damit ist es mittlerweile eine der häufigsten Komplikationen in der Schwangerschaft.

Mit Lebensstiländerungen vorbeugen Risikofaktoren sind unter anderem Übergewicht, höheres Lebensalter, Bewegungsmangel und ein hoher Konsum von Softgetränken sowie rotem Fleisch. Außerdem essen werdende Mütter im Verlauf der Schwangerschaft nicht selten zu kalorienreich und nehmen übermäßig zu. Da die Hälfte aller betroffenen Mütter zehn Jahre später Diabetes Typ 2 entwickelt und ihre Kinder häufig mit zu hohem Gewicht geboren werden, ist es wichtig, GDM vorzubeugen: „Frauen mit Kinderwunsch sollten ihren Nachwuchs in jüngeren Lebensjahren realisieren und etwaiges Übergewicht nach Möglichkeit schon vor der Schwangerschaft abbauen.“

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 03/18 auf Seite 127.

In Zusammenarbeit mit diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

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