SCHAU MIR IN DIE AUGEN, KLEINES!

Wussten Sie, dass Frauen aus dem Bereich pflegender Kosmetik am häufigsten Augenpflege, Anti-Aging- und getönte Tagescremes benutzen? Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung von Frauen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die im Auftrag des Kosmetikverbands VKE durchgeführt wurde. So heißt es, dass 43 Prozent mindestens einmal wöchentlich oder täglich Augencreme anwenden. Auf der anderen Seite erachten ein Drittel bis die Hälfte der Befragten solche Produkte als nicht notwendig. Doch insbesondere regelmäßige, sprich tägliche Pflege der Haut rund ums Auge macht durchaus Sinn.

Dünnhäutig und sensibel Auf den Lippen und um die Augen ist die Haut besonders zart. Gerade einmal einen halben Millimeter misst die Hautdicke in diesem Bereich. Hier findet sich kaum Unterhautfettgewebe sowie wenig Talg- und Schweißdrüsen. Kollagene und elastine Fasern sind hier entsprechend auch nur wenige, was die Bildung von Fältchen begünstigst. Mehr noch: Mit steigendem Alter nimmt der Anteil an diesen Fasern ab, das Gewebe wird schlaffer, Tränensäcke und ausgeprägte Falten können entstehen. Dennoch ist es wenig sinnvoll, die gewohnte Tagescreme einfach bis zum Auge aufzutragen. Denn spreitende Fette in der Pflege können ins Auge gelangen, diese reizen, zu Irritationen und zum Tränen führen. Spezielle Cremes, Gele und Seren, abgestimmt auf die Bedürfnisse der Augenpartie, sind eine gute Wahl. Auch im Apothekensortiment gibt es eine große Fülle passender Produkte, die dazu beitragen die Haut effektiv und schonend zu pflegen.

Pflege, soweit das Auge reicht Die Zeichen der Zeit hinterlassen im gesamten Gesicht ihre Spuren. Rund ums Auge zeigen sich Fältchen und Krähenfüße nicht nur wegen der Hautbeschaffenheit besonders schnell. Ständige Umwelteinflüsse, UV-Strahlung sowie lästige Angewohnheiten tun ihr Übriges dazu. Rauchen, ungesundes und einseitiges Essen sowie regelmäßiger Alkoholkonsum sind Booster für eine schnellere Faltenbildung. Entscheidend ist auch wie viele Stunden erholsamen Schlaf der Körper regelmäßig bekommt. Denn ständig zu kurze Nächte zeigen sich an der Haut rund ums Auge besonders deutlich. Deshalb ist ein zentraler Rat für Ihre Kunden, auf mindestens sechs bis acht Stunden entspannten Schlaf zu achten. Je nach Alter bieten sich außerdem Produkte mit bestimmten Inhaltsstoffen an. Was in jedem Alter Sinn macht, ist für den Tag eine Augenpflege mit UV-Schutz.

Kundinnen im Alter von 20 bis 30 Jahren können eine leichte Creme oder ein Gel verwenden, welches zum Beispiel Vitamin A und E sowie Feuchthaltefaktoren wie Hyaluronsäure enthalten. Anfang bis Mitte der dreißiger Jahre empfiehlt es sich Produkte mit Kollagen, Vitamin C, A und E sowie Antioxidantien auszuwählen. Für Ihre Kundinnen ab Mitte 40 bis ins hohe Alter bieten sich sämtliche Anti-Aging-Formulierungen an. Auch hier ist es wichtig, dass neben Feuchtigkeitsfaktoren wie Hyaluronsäure oder Urea zusätzlich genügend hochwertige Lipide, wie zum Beispiel Olivenöl, in der Creme enthalten sind. So wird die Haut ums Auge mit Feuchtigkeit und Fett versorgt. Beim Auftragen wohl dosieren: Eine erbsengroße Menge reicht für beide Augenpartien vollkommen aus. Diese sanft mit den Fingerspitzen in die Haut ums Auge einklopfen, bis sie vollständig eingezogen ist. Damit keine Creme ins Auge gelangt nicht mit den Fingern reiben.

Natürliche Helfer gegen Augenringe Ein weit verbreitetes Phänomen sind Augenringe. Auch sie können eine Begleiterscheinung des ungesunden Lebenswandels mit wenig Schlaf sein. Aber auch Erkrankungen zum Beispiel der Nieren, Leber, Gefäße oder des Herzens können mit dunklen Augenringen einhergehen. Besonders wohltuend sind hier Gele oder Cremegele, die im Kühlschrank gelagert werden. Sie erfrischen, können die Durchblutung anregen und gleichzeitig pflegen. Aus dem Bereich der dekorativen Kosmetik bietet sich das Auftragen eines Concealers an. Ob vor oder nach dem Make-up oder einer getönten Tagespflege aufgetragen, ist eine individuelle Sache, je nachdem, wie Ihre Kundin damit am besten zurechtkommt.

Hausmittel gegen Augenringe sind fertig aufgegossene Teebeutel, die ausgedrückt und abgekühlt oder sogar eine halbe Stunde im Kühlschrank gelagert für zehn Minuten auf die geschlossenen Au- gen gelegt werden. Dazu bieten sich grüne und schwarze Beuteltees an. Aber Achtung! Die Flüssigkeit samt ihrer darin enthaltenen Partikel dürfen nicht ins Auge gelangen. Ebenfalls hilfreich sind kalte Gurkenscheiben. Auch sie sollten zehn Minuten auf den geschlossenen Augen verbleiben. Wohltuend erfrischend ist auch Quark. Dazu den kalten Quark auf ein Tuch streichen, zusammenklappen. Augen wieder schließen und Quarkwickel zehn bis 15 Minuten wirken lassen. Nach der Anwendung dieser Hausmittel ist es wichtig die Haut um die Augen zu reinigen und mit einer passenden Pflegecreme zu versorgen.

Blitzschnelle Wirkung: Pads Schnelle Effekte, gepaart mit einer Extraportion Feuchtigkeit bieten spezielle Augenpads. Solche Produkte gibt es, ähnlich wie Tuchmasken speziell in der Form der Augenpartie. Sie versorgen die Haut mit sehr viel Feuchtigkeit durch Hyaluronsäure, Kollagen, Aloe Vera und Vitamine. Damit sie ihre volle Wirkung entfalten können, sollte die Haut gereinigt, trocken und fettfrei sein. Pads unter den Augen platzieren, leicht andrücken und 20 Minuten wirken lassen. Abnehmen und Reste sanft in die Haut einklopfen. Werden die Pads im Kühlschrank deponiert, ist der Frischeeffekt gleich doppelt hoch. Dies bietet sich zum Beispiel bei Kundinnen mit gestresster Augenpartie, Tränensäcken oder müden Augen bestens an.

Öfter mal eine Acht rollen Neben ausreichend Schlaf, UV-Schutz und adäquater Pflege können Sie öfter mal kleine Entspannungseinheiten für die Augen empfehlen. So hilft es während der PC-Arbeit regelmäßig zu blinzeln. Es hält die Hornhaut feucht und schont die Augen. Entspannung pur ist es öfter eine Acht mit den Augen zu rollen. Einfach zwischendurch sich selbst immer mal wieder daran erinnern. Zur Erfrischung des gesamten Auges mit den Fingern leicht über die Lider streichen.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 10/2020 ab Seite 90.

Kirsten Metternich von Wolff, freie Journalistin