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Schüßler-Salze

SAURES LEID

Ein üppiges Mahl, vielleicht ein Gläschen Sekt als Aperitif und nach dem Hauptgericht Kaffee und Kuchen … Bei vielen Menschen lässt das Sodbrennen nicht lange auf sich warten. Aber es gibt Abhilfe.

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Das wichtigste Salz, wenn Säuren aller Art unseren Körper belasten, ist die Nr. 9, Natrium phosphoricum D6! Nicht zu Unrecht wird sie als Säurekiller bezeichnet. Säuren belasten unseren Organismus nicht nur in Form übermäßiger Magensäure, sondern sie sind Endprodukt vieler biochemischer Prozesse. Alle Beschwerden, die säurebedingt auftreten, haben eine Beziehung zum Salz Nr. 9 und dazu zählen neben Sodbrennen und Reflux die Fett-Verdauungsstörungen (Fette können aufgrund einer Störung im Natrium phosphoricum-Haushalt nicht verseift werden). Auch Akne mit fettreicher Haut (zu viel Fettsäuren) und die Gicht (zu viel Harnsäure) zählen aus biochemischer Sicht zu den Säure-bedingten Beschwerden und werden mit dem gleichen Salz behandelt.

Magenschutz Dr. Schüßler hat beobachtet, dass auch Ausscheidungen, die säuerlich riechen, einen Mangel an Natriumphosphat anzeigen und dieser kann wiederum zu den oben genannten Beschwerden führen. Beschwerden mit säuerlichen Gerüchen und Magen-Darm-​Katarrhe mit säuerlich riechendem Erbrochenen, ebenso saure Durchfälle und saures Aufstoßen sind ebenfalls Anzeichen für die Nr. 9. Fragen Sie Ihre Kundinnen und Kunden nach Auffälligkeiten, die mit „Säure“ in Verbindung stehen – das hilft Ihnen bei der Auswahl der Salze oder bestätigt Ihre Wahl von Natrium phosphoricum. Ist der Magen generell empfindlich, sollten Sie neben der Nr. 9 Natrium phosphoricum D6 auch an die Nr. 4 Kalium chloratum D6 denken (beide Salze lassen sich hervorragend kombinieren – auch als Magenschutz-Tabletten; dreimal zwei Tabletten Nr. 4 und dreimal zwei Tabletten der Nr. 9 tagsüber im Mund zergehen lassen).

Alternativen Ich möchte nicht versäumen, Ihnen noch zwei andere wichtige Salze bei „Säure-bedingten“ Beschwerden zu nennen – sie helfen ebenfalls bei Sodbrennen und Reflux: Die Nr. 22 Calcium carbonicum D6 zählt zu den biochemischen Ergänzungsmitteln nach dem Biochemiker Dieter Schöpwinkel und gilt in der Homöopathie als Polychrest (Mittel mit großem Wirkungsspektrum). Die Nr. 22 wird eingesetzt bei Verdauungsstörungen, chronischen Magen- und Darmschleimhautentzündungen sowie Sodbrennen. Die Nr. 23 Natrium bicarbonicum D6 ist ebenfalls wichtig und hilft bei Magen- und Darmschleimhaut-Reizungen, Appetitlosigkeit, Heißhunger, Mangel an Magensaft, Sodbrennen, saurem Aufstoßen, Völlegefühl nach schweren Mahlzeiten, Winden und Blähungen. Sollten Sie mit der Nr. 9 nicht zum Erfolg kommen, empfehle ich, dass Sie auf eines dieser beiden Salze ausweichen.

Die Kur für den Magen Mit dieser Kur habe ich in den vergangenen 20 Jahren in der Praxis gute Erfahrungen gesammelt, sie ist bei allen Menschen mit empfindlichem Magen, Sodbrennen und Reflux geeignet: Im Laufe des Vormittags vier Tabletten Kalium chloratum D6 (Nr. 4) – wirkt entzündungshemmend auf die Magenschleimhaut; im Laufe des Nachmittags vier Tabletten Natrium phosphoricum D6 (Nr. 9) – reduziert und puffert die Magensäure; und im Laufe des Abends drei Tabletten Kalium arsenicosum D6 (Nr. 13) – das stärkt die Schleimhaut.

Zwei- bis dreimal wöchentlich sollen Ihre Kundinnen und Kunden die Salbe Nr. 4 (Kalium chloratum) in die Magengegend einmassieren; dann lassen Sie ein feuchtheißes Tuch darüberlegen und eine Wärmflasche. Das regt die Durchblutung des Magens an, wirkt entzündungshemmend und entkrampfend. Bei Druck- und Schmerzgefühl im Magen empfehlen Sie statt der Salbe Nr. 4 die Salbe Nr. 7 (Magnesium phosphoricum) und lassen den Bauch 15 Minuten mit Rotlicht (Infrarotlampe) bestrahlen. Ich empfehle eine Kurdauer von drei Wochen.

Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 09/2020 ab Seite 32.

Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor

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