Comicdarstellung vom Magen. © azatvaleev / iStock / Getty Images Plus
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Schüßler-Salze

SAUER MACHT DOCH NICHT LUSTIG

Säuren sind das Endprodukt verschiedener biochemischer Prozesse und ihre Problematik ist, dass sie unseren Organismus belasten, wenn sie nicht abgebaut oder abgepuffert werden. Schüßler-Salze können dem Körper helfen.

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Ein Salz ist dabei besonders wichtig, und zwar die Nr. 9 Natrium phosphoricum D6 (puffert Säuren ab) – es hat eine besondere Beziehung zu allen Säuren. Alles was „sauer“ ist oder irgendwie mit Säuren in Verbindung steht, reagiert sehr gut auf dieses Salz. Deshalb wird es in der Biochemie nach Dr. Schüßler auch als Säurekiller bezeichnet. Verschiedene Säuren, die im Organismus durch Abbau und Umbau von Nahrungsstoffen entstehen oder im intermediären Stoffwechsel können den Organismus belasten. Den Abbau von Säuren unterstützen wir mit diesem Salz. Die Nr. 9 ist aber auch in Fällen hilfreich, wenn ein säuerlicher Geruch (z.B. Durchfall, Erbrochenes) die Beschwerden begleitet.

Säureüberschuss Beschwerden, die säurebedingt auftreten, haben eine Beziehung zu Natriumphosphat - wie schon Dr. Schüßler erkannte. Denken Sie beispielsweise an das Sodbrennen (Hyperazidität), an fettreiche und mit Pusteln übersäte Haut (zu viel Fettsäure), an Gicht (zu viel Harnsäure), an Essigsäure (durch fette Speisen und Zucker in der Nahrung entstanden), an Gerbsäure (z. B. im Kaffee) oder an Schwefelsäure (z.B. im Schweinefleisch). Belastende Säuren finden wir auch vor, wenn aufgrund von muskulärer Belastung mit Muskelschmerzen nach dem Sport Milchsäure entsteht (Laktatazidose)

Belastende Säuren Sie sehen, dass wir es in vielen Bereichen mit Säuren zu tun haben, die unseren Körper beeinträchtigen. Und wenn Sie an Ihren Praxisalltag in der Apotheke denken, fällt Ihnen gleich auf, dass besonders zwei der erwähnten Beschwerden Ihre Kundinnen und Kunden öfters ansprechen, weil sie darunter leiden: Sodbrennen und Gichtbeschwerden. Von Ihnen erhoffen sie sich Hilfe – auch auf natürliche, regulierende Art und nicht nur symptomatisch durch Antazida und PPI oder Urikosurika und Urikostatika. Während bei ersterer Erkrankung das Salz Nr. 9 Natrium phosphoricum D6 (auch D3) ausreicht, ist bei der Gicht ein bestimmtes Einnahme-Schema empfehlenswert (zusätzlich sollten Sie für schmerzhafte Bereiche die Salbe Nr. 9 Natrium phosphoricum D4 empfehlen).

Drei Salze Bei der Gicht sollten Sie morgens vor dem Frühstück zu drei Tabletten der Nr. 9 Natrium phosphoricum D6 (löst die Harnsäure) raten. Vor dem Mittagsessen drei Tabletten der Nr. 11 Silicea D6/D12 (hält die Harnsäure in Lösung) und vor dem Schlafengehen die Nr. 10 Natrium sulfuricum D6 (scheidet die Harnsäure aus) – ebenso drei Tabletten.

Verseift Fette Dr. Schüßler schreibt, dass Natriumphosphat hilft, Nahrungsfette im Darm zu verseifen. Das heißt, dass über die Nahrung aufgenommene Fette besser aufgespalten werden - bei ausreichender Bildung von Gallensaft durch die Leber funktioniert das über die Gallensäuren; der Verdauungsprozess wird dadurch gefördert. Natriumphosphat ist ein basisches Salz und hilft wie das ebenfalls basische Ergänzungsmittel Nr. 23 Natrium bicarbonicum (Natron, Natriumbicarbonat) im Körper schädliche Säuren zu neutralisieren (abzupuffern).

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 04/2021 auf Seite 128.

Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor

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