© Deagreez / iStock / Getty Images
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Fit für die Beratung

REZIDIVEN VORBEUGEN

Ein Harnwegsinfekt ist häufig kein einmaliges Ereignis. Pflanzliche Arzneimittel sind eine gute Empfehlung bei akuten unkomplizierten Blasenentzündungen, um wiederkehrende Infektionen effektiv zu reduzieren.

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Trotz vermeintlich effektiver Therapien leiden etwa 50 Prozent der akut Betroffenen bereits nach kurzer Zeit erneut an einem Harnwegsinfekt. Die große Herausforderung bei der Behandlung einer unkomplizierten Blasenentzündung besteht daher vor allem in der Gründlichkeit und der Verhinderung von Rezidiven.

Nicht schon wieder! Definitionsgemäß spricht man von einer rezidivierenden Blasenentzündung, wenn es mindestens zweimal im Halbjahr oder dreimal im Jahr zu einer Infektion kommt. Die Betroffenen leiden meist stark unter den wiederkehrenden Symptomen und sind erheblich in ihrem Alltag und damit in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Hinzu kommt, dass die Infektionen fast immer antibiotisch therapiert werden. Neben der Tatsache, dass Antibiotika oft gar nicht erforderlich sind, beeinträchtigen sie die Darm- oder Vaginalflora. Somit müssen die Patientinnen nicht nur die schmerzhaften Symptome der Blasenentzündung ertragen, sondern haben zudem noch mit den unangenehmen Nebenwirkungen der Antibiose zu kämpfen, die sogar ein Rezidiv begünstigen können.

Vielfältige Ursachen Um den Betroffenen helfen zu können, ist es wichtig zu verstehen, wie Rezidive entstehen. Verschiedene Gründe kommen in Frage und manchmal sind auch mehrere Faktoren für ihr Auftreten verantwortlich. Einfache Erklärungen wie eine zu geringe Trinkmenge oder falsche Hygiene treffen nur in Einzelfällen zu. Häufig beachten die Betroffenen entsprechende Hinweise bereits penibel. Gesichert und nachvollziehbar ist hingegen, dass eine beeinträchtigte Immunabwehr mit einer erhöhten Infektionsgefahr einhergeht. Dabei spielt auch die lokale Barrierefunktion der Darm- und Vaginalflora eine wichtige Rolle.

So schützt eine unversehrte Vaginalflora durch ihren physiologischen sauren pH-Wert die Harnwege vor dem Eindringen pathogener Erreger. Ist die Vaginalflora jedoch nicht intakt, verliert sie ihre Schutzfunktion, was die schnelle Rückkehr des Infekts begünstigt. Möglich ist dies beispielsweise bei hormonellen Veränderungen nach den Wechseljahren oder durch die Einnahme der Pille. Ebenso wird eine Beeinträchtigung des Darmmikrobioms als Ursache für rezidivierende Harnwegsinfektionen diskutiert.

Kommt es zur Verschiebung der darmeigenen Keimbesiedlung, können sich die Darmbakterien, die bevorzugt eine Blasenentzündung auslösen, besser als andere Bakterienstämme vermehren und durch die Harnröhre in die Blase aufsteigen. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen außerdem, dass ein Rezidiv nicht immer durch eine erneute Infektion verursacht wird. Ebenso kann auch eine unvollständig ausgeheilte Blasenentzündung wieder aufflammen.

Hartnäckige Bakterien verstecken sichOffenbar können die für die Entzündung ursächlichen Bakterien – zumeist das Darmbakterium Escherichia coli – in der Blase überdauern und zu einem späteren Zeitpunkt nochmals eine Blasenentzündung auslösen. Die Erklärung dafür ist im folgenden Mechanismus begründet, der während einer akuten Infektion abläuft: Nach dem Eindringen in die Blase halten sich die uropathogenen Erreger mit Hilfe von kleinen Härchen auf ihrer Oberfläche – sogenannter Fimbrien – an der Blasenwand fest und werden anschließend in die Zellen der Blasenwand aufgenommen (Invasion).

In der Zelle vermehren sich die Bakterien in Form intrazellulärer bakterieller Kolonien sehr schnell. Danach werden sie wieder freigesetzt und befallen weitere Zellen. In einigen Fällen kommt es aber vor, dass die Bakterien in tiefere Zellschichten des Blasengewebes gelangen, um dort in einen ruhenden Zustand überzugehen. Sie stellen dafür die Zellteilung ein und umgeben sich mit Biofilmen, mit denen sie sich vor dem Angriff des Immunsystems oder vor Antibiotika schützen. Später gehen diese „schlafenden“ Bakterienreservoirs bei bestimmten Reizen wieder in einen aktiven Zustand über und lösen eine erneute Blasenentzündung aus. In der Zwischenzeit war die Patientin völlig symptomfrei und wies eine negative Urinkultur auf.

GUT BERATEN MIT AQUALIBRA®

Bekämpft den akuten Infekt gründlich und zielgenau und hilft so Rezidive zu vermeiden:

+ antiinvasive Wirkung: keine Etablierung der Bakterien in der Blasenwand
+ biofilmreduzierende Wirkung: keine Bildung persistierender Bakterienreservoirs
+ zielgerichtete antibakterielle Wirkung: keine Schädigung von Vaginal- und Darmflora

Aqualibra® schont das Mikrobiom und hemmt die Virulenz Aufgrund der beschriebenen Pathogenese sollte ein effektiv wirksames Therapeutikum nachhaltig wirken. Das bedeutet, es sollte sowohl in der Lage sein, die physiologische Mikroflora zu schonen, als auch alle Erreger während einer akuten Blasenentzündung möglichst gründlich zu eliminieren. Das zugelassene pflanzliche Arzneimittel Aqualibra® mit der fixen Kombination aus Goldrutenkraut, Orthosiphonblättern und Hauhechelwurzel kann beides: Aufgrund der guten klinischen Wirksamkeit ist das Präparat zur Monotherapie einer akuten Blasenentzündung geeignet1.

Die Vaginalflora und das Darmmikrobiom bleiben dabei unbeeinträchtigt. Darüber hinaus hemmen bestimmte Inhaltsstoffe des Phytotherapeutikums die Virulenz, also die „Aggressivität“ der ursächlichen uropathogenen Bakterien und können somit zugleich dazu beitragen, dass die Gefahr einer wiederkehrenden Infektion reduziert wird.

Antiadhäsive und antiinvasive EigenschaftenMit molekularbiologischen Methoden konnte gezeigt werden, dass die Inhaltsstoffe von Aqualibra® die Bildung von Fimbrien auf der Oberfläche der uropathogenen Bakterien bereits auf Genebene reduzieren2. Dadurch verlieren die Bakterien ihre Fähigkeit, sich an die Blasenzellen anzuhaften (antiadhäsive Wirkung) und werden sozusagen zu „harmlosen Einzelgängern“ in den Harnwegen, die einfach auszuspülen sind. Wenn keine Adhäsion der Bakterien an die Blasenzelle stattfindet, kann in einem zweiten Schritt auch keine Invasion in das Blasengewebe stattfinden.

So wird schon in einem frühen Stadium der Blasenentzündung verhindert, dass die Bakterien die Möglichkeit bekommen, sich in der Blasenwand einzunisten. Gut zu wissen: Therapeutisch eingesetzte Zucker, wie beispielsweise D-Mannose, beeinträchtigen nur eine einzige Fimbrien-Art der Bakterien. Es gibt jedoch darüber hinaus auch Mannose-resistente Fimbrien, die den Bakterien die Anhaftung an die Blasenzelle ermöglichen. Es wurde gezeigt, dass die Inhaltsstoffe von Aqualibra® alle relevanten Anheftungsmöglichkeiten der Bakterien beeinträchtigen und somit keine Ausweichstrategien zulassen.

Biofilme reduzieren Die antiinvasive Wirkung greift zu einem frühen Zeitpunkt der Blasenentzündung. Wenn jedoch bereits Bakterien in die Blasenwand eingedrungen sind, müssen weitere Mechanismen die Etablierung der Krankheitserreger stoppen. Hier kommen neben der direkten antibakteriellen Wirkung sogenannte Biofilm-reduzierende Eigenschaften des Phytotherapeutikums zum Tragen. Die pflanzlichen Wirkstoffe können die Biofilme der Bakterien signifikant reduzieren und so der Bildung von hartnäckigen Bakterienreservoirs entgegenwirken2.

WANN ZUM ARZT?

Achtung, in einigen Fällen ist eine antibiotische Behandlung unumgänglich. In diesen Fällen sollten Sie den Patienten zu einem Arztbesuch raten:

+ Bei Fieber, Blut im Urin, Schmerzen in der Nierengegend oder einem starken Krankheitsgefühl
+ Bei Symptomen, die länger als drei Tage ohne Besserung bestehen
+ Wenn Risikogruppen betroffen sind, z. B. Schwangere, Männer oder Kinder
+ Bei bekannten komplizierenden Faktoren, z. B. Anomalien des Harntraktes, Erkrankungen wie Diabetes mellitus

In der Praxis bewährt In Fallstudien aus der Praxis zeigt das Phytotherapeutikum bei rezidivierenden Harnwegsinfekten eine gute Wirksamkeit3. Bei fünf von sechs erfassten Fällen einer unkomplizierten Blasenentzündung konnte Aqualibra® die akute Episode der rezidivierenden Infektion effektiv lindern, ohne dass eine antibiotische Behandlung erfolgte. Nur bei einer Patientin war eine Antibiose erforderlich. Sie erhielt das Phytotherapeutikum zusätzlich zum Antibiotikum sowie zehn Tage darüber hinaus. Alle Patientinnen blieben bis zur Nachuntersuchung nach einem halben Jahr frei von Rezidiven.

Hinweise zur Einnahme Aqualibra® ist für Erwachsene und Kinder ab zwölf Jahren zugelassen. Für alle Anwender gilt eine Dosierung von dreimal täglich zwei Tabletten. Da die Einnahmedauer von Aqualibra® grundsätzlich nicht beschränkt ist, kann die Einnahme bei rezidivierenden Harnwegsinfekten in Abstimmung mit dem Arzt auch über einen Zeitraum von einigen Wochen erfolgen. In jedem Fall wird die Einnahme einige Tage über das Andauern der akuten Symptome hinaus empfohlen.

Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 07/2020 ab Seite 70.

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Gode Chlond, Apothekerin

Quellen:
¹ Vahlensieck W, Lorenz H, Schumacher- Stimpfl A, Fischer R, Naber KG.: Effect of a Herbal Therapy on Clinical Symptoms of Acute Lower Uncomplicated Urinary Tract Infections in Women: Secondary Analysis from a Randomized Controlled Trial. Antibiotics. 2019;8(4):256.
2 Beydokhti SS, Stork C, Dobrindt U, Hensel A.: Orthosipon stamineus extract exerts inhibition of bacterial adhesion and chaperon-usher system of uropathogenic Escherichia coli-a transcriptomic study. Appl Microbiol Biotechnol. 2019.
3 Tapken S, Stratmeyer R.: Phytopharmaka hilfreich im Praxisalltag. Phytokompass. 2018;1.



Aqualibra® 80 mg/90 mg/180 mg Filmtabletten. 1 Filmtab. enth.: 80 mg Trockenextr. aus Hauhechelwurzel (5–8:1), Auszugsm. Wasser; 90 mg Trockenextr. aus Orthosiphonblättern (5–7:1), Auszugsm. Wasser; 180 mg Trockenextr. aus Goldrutenkraut (4–7:1), Auszugsm. Wasser. Sonst. Best.-teile: Povidon K 30, Crospovidon, hochdisperses Siliciumdioxid, mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat, Talkum, Macrogol 3000, Poly(vinylalkohol), Lactose-Monohydrat, sprühgetr. Glucose-Sirup (Ph. Eur.), Maltodextrin, Titandioxid, Chlorophyll-Kupfer-Komplex. Anw.-geb.: Für Jugendl. ab 12 J. u. Erw. Zur Durchspül. b. bakt. und entzündl. Erkr. d. abl. Harnwege. Als Durchspül. zur Vorbeug. u. Beh. b. Harnsteinen und Nierengrieß. Bei Blut im Urin, Fieber o. b. Anh. d. Beschw. über 5 Tage muss ein Arzt aufgesucht werden. Gg.-anz.: Überempfindlk. gg. d. Wirkst. o. einen der sonst. Best.- teile. Wasseransamml. im Gewebe (Ödeme) inf. eingeschr. Herz- o. Nierentät. NW: Sehr selt. Magen-Darm-Beschw. (Übelk., Erbr., Durchf.), Überempfindlk.-reakt. (Hautausschlag, Juckreiz). Enth. Lactose u. Glucose. 03/2019 MEDICE Arzneimittel Iserlohn

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