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REVIEW: ERKÄLTUNGEN

Fusafungin lindert Entzündungen der oberen Atemwege und kann Zweitinfektionen vorbeugen.

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Obwohl Entzündungen der oberen Atemwege fast immer viraler oder bakterieller Genese sind, ist die Therapie nur selten gegen die Erreger selbst gerichtet, sondern bei der überwiegenden Mehrzahl der Erkältungsmittel symptomatisch orientiert. Eine der Ausnahmen stellt der Wirkstoff Fusafungin dar, ein natürlich hergestelltes Antibiotikum, das bereits in den 1950-er Jahren entdeckt wurde. In klassischen In-vitro-Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass die aus der Pilzart Fusarium lateritium gewonnene Substanz Fusafungin nicht nur alle relevanten bakteriellen Erreger von Atemwegsinfektionen erfasst, sondern außerdem auch die Pilze der Gattung Candida bekämpft.

Weiter wurde bewiesen, dass Fusafungin auch das Adhäsionsmolekül ICAM-1 auf der Oberfläche der Epithelzellen der Schleimhäute beeinflusst. ICAM-1 dient als Eintrittspforte für mehr als 90 Prozent der Rhinoviren, die Erkältungen auslösen können. Es spielt wegen seiner Wechselwirkungen mit proinflammatorischen Botenstoffen eine zentrale Rolle im Entzündungsgeschehen. Die durch Fusafungin nachweisliche dosisabhängige Inhibierung der ICAM-1-Expression liefert eine plausible Erklärung für die limitierte Ausbreitungsmöglichkeit der entsprechenden Viren. Zudem hemmt der Wirkstoff die Produktion von Superoxidradikalen durch Makrophagen ebenso gut wie Piroxicam und besser als Indometacin.

In Untersuchungen mit Patienten bestätigte sich die entzündungshemmende Wirkung des Lokalantibiotikums sogar über das klassische Anwendungsgebiet hinaus: In einer doppelblinden, placebokontrollierten und randomisierten Studie über zehn Tage mit 48 Patienten bei allergischer Rhinitis wurde Fusafungin in der Darreichungsform eines Dosieraerosols verabreicht und eine signifikante Senkung der nasalen Schleimhautreaktion nach Allergenprovokation festgestellt. Andere Patienten, die sich einer Mandeloperation unterziehen mussten, berichteten von einer beschleunigten Wundheilung, geringerem Analgetika-Verbrauch und deutlich verbesserter Lebensqualität.

Bei der überwiegenden Mehrzahl der Erkrankten kommt Fusafungin indes gegen die Beschwerden einer klassischen Erkältung zum Einsatz. Hier belegen Untersuchungen die Wirksamkeit bei beginnender sowie akuter Rhinosinusitis. Auch bei akuter isolierter Laryngitis unter alleiniger Therapie mit dem Lokalantibiotikum stellen sich rasch Heilungserfolge ein – ebenfalls bei einer Sinusitis, Rhinitis, Pharyngitis und Tonsillitis.

Fazit: Als wirksamer Bestandteil eines Dosieraerosols erreicht Fusafungin Infektions- und Entzündungsherde nicht nur im Mund, Rachenraum und in den Nasennebenhöhlen, sondern es dringt bis zum Kehlkopf und zur Luftröhre vor. Der Wirkstoff wurde in den vergangenen Jahrzehnten in vielen Studien mit mehreren Zehntausend Patienten geprüft. Die rasch einsetzende Wirkung ohne Einbußen bei der Verträglichkeit ist mit der Kombination aus antiphlogistischem Potenzial, antimikrobieller Potenz und der speziellen Darreichungsform zu begründen.
Quelle: Pressemitteilung „Studienlage zu Locabiosol® S: eine aktuelle Übersicht“. Januar 2011. Herausgeber: STADA Arzneimittel AG.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 02/11 auf Seite 8.

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