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Schüßler Salze

REIZENDE SCHLEIMHAUT

Reizdarm, Reizmagen und Enterokolitiden haben eines gemeinsam: Sie beeinflussen unser Allgemeinbefinden erheblich. Schüßlers Darm- und Schleimhaut-Salze helfen, es wieder zu verbessern und Schleimhautdefekte zu reparieren.

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Darmschleimhautentzündungen wie die akute Enterokolitis können durch Viren (z. B. Noro-Virus) und Bakterien (verdorbene Nahrungsmittel) verursacht werden und heilen meist schnell wieder ab. Chronische und entzündliche Veränderungen der Darmschleimhaut, dazu kann das Colon irritabile (Reizdarm) zählen, aber vor allem Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, benötigen oft eine umfangreichere Therapie - allerdings habe ich auch ausschließlich mit den Schüßler-Salzen in der Praxis Erfolge gesehen. Diese Darmerkrankungen gehen mit Schmerzen, blutig-schleimigen Durchfällen und schmerzhaften Entleerungen einher. Gewichtsverlust, Anämie, Blähungen, Winde und Verstopfung sind weitere Krankheitszeichen.

Einfluss der Psyche Beim Reizdarm werden als Ursache psychosomatische Faktoren und Darmfunktionsstörungen angenommen. Ärger, Angst, Stress und Burnout begünstigen das Auftreten des Reizdarms. Bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn werden Erbfaktoren, Autoimmunreaktionen und Nahrungsmittelreaktionen (Intoleranzen) als Auslöser diskutiert, es wird immer noch über mögliche Ursachen spekuliert. Eine sichere Aussage über kausale Einflussfaktoren gibt es nicht. Beim Reizmagen liegt häufig eine erbliche Diathese für den gereizten Magen vor. Kommen Stress, Angst und Ärger dazu, zeigt sich der Magen von seiner empfindlichen Seite: Schmerzen, Druckgefühl und Krämpfe belasten die Betroffenen dann heftig.

Schnelle Hilfe Beim Reizdarm und Reizmagen kann die Biochemie nach Dr. Schüßler Hervorragendes leisten und Ihre Kunden sind Ihnen dankbar, wenn Sie Ihnen mit diesen Ratschlägen nachhaltig helfen. Bei den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wird die Biochemie unterstützend eingesetzt - andere Methoden, auch aus der Naturheilkunde, sollten in ein Gesamtkonzept integriert werden (z. B. pro- und präbiotische Therapien, Kaffeekohle, Huminsäuren, Colostrum). Der Zustand des Darm-​Mikrobioms sollte stets untersucht werden, nur so kann auf Schleimhautdefekte, Leaky-Gut-​Syndrom und ein vermindertes IgA adäquat reagiert werden. Bei Entzündungen setze ich in der Praxis neben den Schüßler-Salzen auch proteolytische Enzyme (z. B. Peptidasen), Heilerde, Tormentillwurzel-Tee (auch adjuvant bei Blutungen) und Zinkorotat zur Stärkung des Immunsystems ein.

Hilfreiche Salze Bei Entzündungen der Darmschleimhaut mit blutig-schleimigem Durchfall (vor allem bei weißgrau belegter Zunge) sollten Sie als Erstes an die Nr. 4 Kalium chloratum D6 denken; beim Reizdarm mit Schmerzen, Bauchkrämpfen und Durchfall ebenso die Nr. 4 und zusätzlich die Nr. 24 Arsenum jodatum D6; generell bei gereizter Darmschleimhaut – zum Beispiel nach verdorbenen Speisen, mit Blähungen, Durchfall: Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12. Bei Schmerzen und Krämpfen: Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6 als „Heiße Sieben“ oder alternativ Nr. 19 Cuprum arsenicosum D6. Bei Durchfall mit gelb-bräunlich belegter Zunge kommt die Nr. 6 Kalium sulfuricum D6 zum Einsatz; bei wässrigem Durchfall: Nr. 8 Natrium chloratum D6.

Unverträglichkeiten Bei Darmbeschwerden mit Übelkeit, Krämpfen, Kopfschmerzen und Durchfall oder Verstopfung sollte an eine Nahrungsmittelintoleranz gedacht werden. Die wichtigsten Salze bei Vorliegen einer Intoleranz sind: Nr. 2 Calcium phosphoricum D6 und Nr. 9 Natrium phosphoricum D6. Zusätzlich helfen Bifido- und Lactobazillen, für den Dickdarm der E. Coli Keim (Stamm Nissle). Eine probiotische Kur sollte mindestens vier, besser noch acht Wochen andauern, um nachhaltig das Mikrobiom aufzubauen.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 07/19 ab Seite 30.

Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor

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