Bademuseum Aussenansicht © Alexander Ablogin/Josephinum
© Alexander Ablogin/Josephinum

Schon mal da gewesen?

REISELUST UND BADESPASS

Mehr als 200 Jahre Geschichte und Badetradition des ersten Nordseebades – das alles finden Besucher im Bademuseum Nordseeheilbad Norderney nur wenige Meter von der Promenade entfernt.

Seite 1/1 2 Minuten

Seite 1/1 2 Minuten

Erste Seebäder entstanden Mitte des 18. Jahrhunderts in England. Ärzte hatten dort die Vorzüge von frischer Seeluft und kalten Bädern im Meer für die Gesundheit und das Wohlbefinden nachgewiesen. Die ersten deutschen Seebäder wurden an der Ostseeküste in Heilgendamm bei Bad Doberan (1793) und an der Nordsee auf der Ostfriesischen Insel Norderney (1797) gegründet.

Aus zunächst kleinen Dörfern mit bescheidenen Badeeinrichtungen entstanden im Laufe eines Jahrhunderts mondäne Seebadeorte, die der Gesundheit und dem Vergnügen dienten. Noch heute gehört das Nordseeheilbad Norderney mit mehr als 530 000 Badegästen und etwa 200 000 Tagestouristen pro Jahr zu den führenden deutschen Seebädern.

Auch Berühmtheiten gehen Baden Die Dauerausstellung des Museums zeigt eine Fülle von Objekten, ergänzt durch Bilder und Texte, die verschiedene Themen der Reise- und Badekultur berücksichtigen: Die Wasserkur, Klima und Meeresprodukte, Gründung von Seebädern, Werbung, Reisemöglichkeiten, Unterbringung sowie Aktivitäten im Badeort. Über Touch-Screens bekommt der Besucher Informationen zu berühmten Gästen der Insel, zur Baugeschichte des Conversationshauses, zu heutigen und ehemaligen Kinderheimen und zur Schiffsflotte der „Frisia“.

Das Museum verfügt über eine große Sammlung von Kleidung, insbesondere auch Badekleidung, dazu Accessoires und Reiseutensilien. Wussten Sie, dass auf Norderney Männer und Frauen noch bis 1909 getrennt baden mussten? Überhaupt: Baden, so es denn der Gesundheit dienen sollte, erschien vor 1900 für viele Badegäste als eine Tortur, und da kaum jemand schwimmen konnte, war es auch noch gefährlich.

KONTAKT
Museum Nordseeheilbad Norderney
Am Westrand 11
26548 Norderney

Lange Geschichte „Zeitfenster“ geben in der Ausstellung Einblicke in für Norderney wichtige Epochen, so die Jahre zwischen 1836 und 1865, als Kronprinz Georg, seit 1851 König von Hannover, die Insel über Wochen zur Erholung und als Sommerresidenz nutzte. Großes Interesse findet im Museum auch der Ausstellungsbereich über die 1950er-Jahre und die umfangreiche Sammlung von Andenken.

In der Galerie Hans Trimborn zeigt das Museum Gemälde und Zeichnungen des Malers und Musikers Hans Trimborn (1891–1979), der von 1919 bis 1939 auf Norderney lebte. Ganzjährig präsentiert das Museum auch Sonderausstellungen zur Zeit- und Kulturgeschichte. Im gut sortierten Museumsladen findet man Andenken, Bücher, Poster, Ansichtskarten, historische Drucke, Bilder und vieles mehr. Das Museum freut sich auf viele neue Besucher.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 04/17 auf Seite 132.

×