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Tipps gegen Hämorrhoiden

PROBLEMZONE PO

Viele Kunden schämen sich für ihr Hämorrhoidalleiden und reden nur ungern darüber. Sie sollten daher sensibel und diskret beraten, wenn Kunden sich ein Herz nehmen und ihre Probleme im Analbereich schildern.

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Juckt es am Po oder befinden sich nach dem Stuhlgang Blutspuren am Toilettenpapier? Dann könnte es sich um vergrößerte Hämorrhoiden handeln. Erklären Sie Ihren Kunden, dass sie sich für die Beschwerden nicht schämen sollten, denn Hämorrhoiden kommen in jedem gesunden Organismus vor und dichten den Enddarm durch seine Schwellkörperfunktion zusammen mit den Schließmuskeln ab. Sind die Gewebepolster vergrößert, verursachen sie unter Umständen Beschwerden.

Ballaststoffe trumpfen Wurde die Diagnose des Hämorrhoidalleidens ärztlich gesichert, freuen sich Ihre Kunden in der Regel über Tipps zur Verbesserung der Beschwerden. Häufig empfiehlt es sich, die Lebensgewohnheiten umzustellen: Personen mit geschwollenen Gefäßpolstern im Analbereich sollten sich ballaststoffreich (mit viel rohem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Trockenobst) ernähren und auf den Konsum von stopfenden Nahrungsmitteln (wie Schokolade, Weißbrot, Fast-Food) sowie auf Reizstoffe (Alkohol, scharfe Gewürze, Zitrusfrüchte) verzichten. Übergewicht wirkt sich negativ auf die Gefäßpolster aus, denn es strapaziert das Bindegewebe am After und beeinträchtigt die Blutzirkulation im Analbereich. Gewicht zu reduzieren ist demnach ebenfalls ein wichtiger Faktor bei der Behandlung eines Hämorrhoidalleidens.

Kunden mit Hämorrhoiden halten die Zeit auf der Toilette am besten kurz und achten darauf, dass ihr Stuhl zwar nicht hart, aber fest geformt ist. Der Enddarm kann sich dann ausreichend füllen, sodass die Fäzes ohne großes Pressen am Stück abgegeben wird. Ist der Stuhl breiig, entleert sich der Enddarm nicht komplett. Betroffene empfinden dann das Gefühl einer unvollständigen Entleerung, das wiederum zum Pressen verleitet. Flohsamenschalen haben sich zur Stuhlregulation besonders bewährt. Bei einem Hämorrhoidalleiden ist auch auf eine sorgfältige Analhygiene zu achten. Raten Sie Ihren Kunden, den After mit weichen Tüchern und Wasser zu säubern und zwischendurch lauwarme Kamillensitzbäder anzuwenden. Vorsicht ist allerdings bei der Verwendung von feuchtem Toilettenpapier geboten, denn es enthält Konservierungsstoffe, welche die Entzündungen verstärken können.

Selbstmedikation möglich Personen mit Hämorrhoiden können sich mit apothekenpflichtigen Salben oder Zäpfchen Linderung verschaffen. Die Präparate enthalten Lokalanästhetika (wie Lidocain) sowie entzündungshemmende und adstringierende Wirkstoffe. Manche Menschen bevorzugen pflanzliche Hämorrhoiden-Salben, beispielsweise mit Trockenextrakten aus Hamamelis virginiana oder auf der Basis von Aloe vera. Ihre Kunden sollten die Salben bevorzugt nach der Stuhlentleerung anwenden. Verschwinden die Beschwerden durch die Selbstmedikation nicht, ist spätestens dann ein Arzt zu konsultieren.

Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 09/2020 ab Seite 52.

Martina Görz, PTA, M.Sc. Psychologie und Fachjournalistin

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