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Serien Spoileralarm

PRISON BREAK

Die US-amerikanische Action-Serie von Paul Scheuring wurde von 2005 bis 2009 produziert. 2017 wurde sie fortgesetzt, Fans mussten also acht Jahre auf die fünfte Staffel warten.

Seite 1/1 4 Minuten

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Hauptpersonen dieser spannenden Serie sind Michael Scofield (Wentworth Miller) sowie sein Halbbruder Lincoln Burrows (Dominic Purcell). Letzterer soll den Bruder der amerikanischen Vizepräsidentin ermordet haben. Michael Scofield wuchs als Waisenkind auf, hat aber trotz der widrigen Umstände ein Studium als Bauingenieur abgeschlossen. Er hat es weit gebracht und kann sich nahezu alles leisten, wovon andere oft nur träumen. Eines Tages wird sein älterer Halbbruder Lincoln, sein einziges noch lebendes Familienmitglied, wegen Mordes zum Tode verurteilt und in das Gefängnis Fox River eingeliefert.

Michael möchte Lincoln vor dem elektrischen Stuhl retten, weil er von seiner Unschuld überzeugt ist, und entwickelt einen spektakulären Plan: Er lässt sich selbst hinter Gitter bringen, um zusammen mit seinem Bruder wieder auszubrechen. Aufgrund seiner Arbeit als Bauingenieur in einer der renommiertesten Firmen in Chicago hat Michael Zugang zu den Bauplänen von Fox River. Diese lässt er sich in verschlüsselter Form auf seinen gesamten Oberkörper tätowieren. Gleichzeitig recherchiert er zur Vorbereitung viel über das Gefängnis, seine Insassen, Wächter und weitere Angestellte.

Unterstützt wird er durch Veronica Donovan (Robin Tunney), eine Anwältin und gleichzeitig die Ex-Freundin von Lincoln, die ihn am liebsten auf legale Weise aus Fox River befreien würde. Um in das Gefängnis und zu seinem Halbbruder zu gelangen, täuscht Michael einen bewaffneten Überfall in einer der größten Banken Chicagos vor und bittet bei seinem Prozess darum, in die nächstgelegene Haftanstalt, die Fox River ist, zu kommen. Genau einen Monat vor Lincolns Exekutierung tritt er seine Haft an, seine Zeit ist also knapp und der Hinrichtungstermin seines Halbbruders rückt näher.

Im Gefängnis verschafft Michael sich Verbündete, die schließlich mit ausbrechen möchten, ebenso wie den Respekt der Angestellten von Fox River, die ihn aufgrund seiner Intelligenz schätzen. Um in die Ambulanz, das schwächste Glied in der Sicherheitskette, zu gelangen, nimmt Michael regelmäßig Tabletten ein, und lässt sich als vermeintlicher Diabetiker von der Gefängnisärztin Sara Tancredi (Sarah Wayne Callies) Insulin spritzen. Sara merkt schnell, dass Michael anders ist als die übrigen Häftlinge und entwickelt mit der Zeit Gefühle für ihn. Auch Michael gesteht sich irgendwann ein, dass aus seinem „in die Ambulanz müssen“ ein „in die Ambulanz wollen“ geworden ist.

Michael ahnt zunächst nicht, dass der angebliche Mord am Bruder der Vizepräsidentin von den amerikanischen Geheimdiensten inszeniert wurde. Der Ermordete hatte sich in der Vergangenheit viel zuschulden kommen lassen, war daher untergetaucht und lebte unter einer neuen Identität, welche von der Vizepräsidentin mit allen Mitteln geschützt wurde. Lincolns verschwundener Vater war als Agent für den Geheimdienst tätig und deckte verschiedene Betrugsdelikte und Schwindeleien des Bruders auf – diesen galt es ausfindig zu machen.

Eines Tages gelingt den Brüdern die Flucht aus Fox River und sie gelten von da an als die meistgesuchten Verbrecher Amerikas. Lincoln wird schließlich frei gesprochen, während Michael in Panama in einem Schreckens-Gefängnis landet. Nun wird es zu Lincolns Aufgabe, seinen Bruder zu befreien und es entsteht ein dramatisches Katz- und-Maus-Spiel um Leben und Tod. In der Serie erfahren die Zuschauer, dass Michael Scofield bereits psychologisch behandelt wurde und bei ihm erstens ein geringes Selbstwertgefühl sowie zweitens eine niedrige latente Inhibition festgestellt wurde.

Michael nimmt seine Umwelt daher mit viel mehr Details als gewöhnliche Menschen wahr. Wo andere Personen eine Stehlampe sehen, erkennt er die verschiedenen Kabel, Schrauben, Muttern und Legierungen – nur ein Beispiel der Thematisierung dieses Phänomens in der Serie. Die Kombination aus latenter Inhibition und seinem hohen Intelligenzquotienten macht Michael Scofield zu dem Genie der Serie.

Wie geht es weiter? Im April dieses Jahres startete in Deutschland nach achtjähriger Pause die fünfte Staffel von Prison Break mit ihren neun Episoden. Trotz sinkender Einschaltquoten gegenüber den ersten vier Staffeln ist es nicht ausgeschlossen, dass FOX eine sechste Staffel Prison Break plant. Auch diese soll, im Gegensatz zu den ersten vier langen Staffeln, nur neun Episoden umfassen.

Latente Inhibition Menschen blenden einen Teil der Reize, denen sie ausgesetzt sind, aus, um sich in der Umwelt zurechtzufinden. Dieses Prinzip bezeichnet man als latente Hemmung – Individuen sind also in der Lage, Reize zu ignorieren, die keine Vorteile für sie erbringen. Die „verdeckte Hemmung“ bezeichnet demnach einen Filtermechanismus im Gehirn, der für das Gleichgewicht zwischen der Aufnahme aufgabenrelevanter Informationen und der Hemmung aufgabenirrelevanter Reize verantwortlich ist.

Sie gilt als Voraussetzung dafür, effizientes und zielgerichtetes Verhalten zeigen zu können. Funktioniert die Ausblendetechnik nicht, kommt es zur Reizüberflutung, zu Stress im Gehirn und mitunter zu schweren psychischen Erkrankungen. Geräusche aus mehreren akustischen Quellen, Gerüche, eine Vielzahl von Farben und Lichtern oder aufgeschnappte Gespräche können für Betroffene zur Qual werden. Der Organismus nimmt über die Sinne so viele Reize gleichzeitig wahr, dass diese nicht verarbeitet werden und zu einer psychischen Überforderung führen.

Folgende Symptome können bei einer Reizüberflutung auftreten:
+ Unruhe
+ Kopfschmerzen
+ Tinnitus
+ Müdigkeit
+ Reizbarkeit und Aggressionen
+ Konzentrationsprobleme
+ Zustand der Erschöpfung

Weniger ist mehr Menschen empfinden eine Reizüberflutung als unterschiedlich belastend – welche Menge an Informationen für das Gehirn eine Überforderung bedeutet, kann somit nur individuell festgelegt werden. An erster Stelle steht bei einer Reizüberflutung die Behebung der Ursachen, also die Minderung der zahlreichen Eindrücke, die von außen auf Betroffene einprasseln. Empfehlen Sie Kunden, die über entsprechende Beschwerden klagen, bewusste Pausen in Form von Spaziergängen oder Entspannungsübungen (wie autogenes Training oder Yoga) einzulegen.

Der Konsum von Medien wie Internet und Fernsehen sollte auf ein Minimum reduziert werden. Wer zwischen sozialen Netzwerken und Job permanent hin und her pendelt, bombardiert sich selbst mit einem Überschuss an Informationen und tut seinem Körper nichts Gutes. Sinnvoll ist außerdem, im eigenen Zeitplan auch Erholungsmöglichkeiten sowie Zeit für Mahlzeiten zu berücksichtigen. Ausreichend Schlaf ist für Reizüberflutete ebenfalls von großer Bedeutung. Meist wissen Betroffene allerdings selbst am besten, was sie entspannt und was ihnen gut tut.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 10/17 ab Seite 106.

Martina Görz, PTA und Fachjournalistin

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