© Die PTA in der Apotheke
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Standort Deutschland:

JOHNSON & JOHNSON GMBH

Die Johnson & Johnson GmbH mit Sitz in Neuss ist eine deutsche Tochter des gleichnamigen Konzerns. Mit rund 114 000 Mitarbeitern in mehr als 250 Gesellschaften zählt das Unternehmen zu den weltweit größten in der Gesundheitsfürsorge. In diesem Jahr feiert Johnson & Johnson sein 125-jähriges Bestehen.

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Das internationale Unternehmen mit Hauptsitz in New Brunswick im US-Bundesstaat New Jersey ist in 57 Ländern der Welt vertreten und hat mit seinen Innovationen die Therapie vieler Erkrankungen entscheidend verbessert. Fünf Arzneimittel des Johnson & Johnson Konzerns wurden von der Weltgesundheitsorganisation bereits in das Verzeichnis der wichtigsten Medikamente aufgenommen. Mit seinen Produkten erreicht das Unternehmen täglich mehr als eine Milliarde Personen. Dabei hat sich Johnson & Johnson stets an den Bedürfnissen der Menschen orientiert. Was 1886 mit Pflastern und Produkten zur sterilen Wundversorgung begann, wuchs im Laufe der Zeit zu einem vielseitigen Angebot der Gesundheitsfürsorge.

Eine Vision wird gelebt Im Jahr 1870 starb noch jedes dritte Neugeborene vor seinem ersten Geburtstag. Infektionskrankheiten aufgrund mangelnder Hygiene waren häufig die Ursache. Die drei Brüder Robert, James und Edward Johnson hatten die Vision, die Hygienebedingungen in Krankenhäusern und Arztpraxen zu verbessern und gründeten im Jahr 1886 ihr Unternehmen in New Brunswick.

Als erster Hersteller schaffte es Johnson & Johnson, Baumwolle steril und saugfähig zu machen. Gemeinsam mit dem Apotheker Fred Kilmer entwickelten die Geschwister erstmalig sterile Pflaster und Wundnahtverbände für die Großproduktion und riefen – dank eines klugen Marketingkonzepts – den Erste-Hilfe-Kasten ins Leben. Ursprünglich für Eisenbahner gedacht, wird dieser bald zum Standard in der allgemeinen Wundversorgung. Der Familienbetrieb florierte schnell und dem Angebot stand eine große Nachfrage gegenüber.

Die erste Veröffentlichung von Johnson & Johnson, „Moderne Methoden der antiseptischen Wundbehandlung“, wurde 1888 zum Standardwerk in der antiseptischen Chirurgie. Sie trug dazu bei, die Anwendung steriler Behandlungsmethoden in den USA und auf der ganzen Welt zu verbreiten. Ende des 19. Jahrhunderts kam ein Geburtshilfe-Kit auf den Markt, mit dem Johnson & Johnson die Entbindung für Mütter und Babys sicherer machte. Auch Zahnseide und Monatsbinden wurden bald in Millionenauflage produziert.

Internationales Wachstum Schon in den 1920er-Jahren expandierte das Unternehmen nach Kanada, Europa und Australien. Heute ist Johnson & Johnson ein weltweit tätiger Gesundheitskonzern, der in den Bereichen Consumer Health Care, Medical Devices und Pharmaceuticals aktiv ist. Das Portfolio umfasst neben zahlreichen Pflege- und Hygieneprodukten ebenso hochwirksame Medikamente und minimal invasive chirurgische Instrumente. 

Mit Ortho Gynol® brachte der Konzern 1931 das erste rezeptpflichtige Verhütungsmittel auf den Markt. 1973 übernahm Johnson & Johnson die Carl Hahn GmbH, die rfolgreich o.b.® Tampons und Carefree® Slipeinlagen produzierte. Penaten®, bebe® und Neutrogena® ergänzten in den 1980er- und 1990er-Jahren das Portfolio. Bis Ende 2008 integrierte das Unternehmen die McNeil GmbH & Co. oHG, die rezeptfreie Medikamente anbietet.

Die Johnson & Johnson GmbH führt die Marken unter ihrem Dach zusammen, die ehemals zu Pfizer Consumer Health Care gehörten. Mit Präparaten wie Nicorette®, Regaine® oder Olynth® verstärkte sich der Betrieb erneut im Gesundheitsmarkt. In Deutschland arbeiten derzeit rund 730 Menschen für die Johnson & Johnson GmbH, die für den Geschäftsbereich Con sumer Health Care steht, davon cirka 330 am Standort Neuss.

Therapien vorantreiben Werner Nuxoll, Vertriebsleiter Pharma der Johnson & Johnson GmbH, erklärt: „Mit unseren Marken erreichen wir nahezu jeden Verbraucher von Geburt an bis ins hohe Alter. Dies steht nicht im Widerspruch zur Expertise auf jedem einzelnen Fachgebiet. Ob es sich dabei um Blasenpflaster, Nikotinersatz produkte oder Mittel gegen anlagebedingten Haarausfall handelt: Durch die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Ärzten sowie Fachbeiräten sichern wir Qualität auf wissenschaftlich hohem Niveau.“

Durch einen engen Austausch mit Verbrauchern und Experten ist der Konzern bestrebt, die Bedürfnisse der Menschen bestmöglich zu erfüllen. Forschung und Entwicklung nehmen dabei einen hohen Stellenwert ein. Onkologie, Immunologie, Neurowissenschaften, Infektionskrankheiten oder Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen: Allein im letzten Jahr flossen 4,4 Milliarden US-Dollar in die Untersuchung neuer Medikamente und Wirkstoffe. Hier zu Lande wird unter anderem gemeinsam mit der Charité in Berlin geforscht. Kein anderes Unternehmen im deutschsprachigen Raum investiert mehr in die Forschung von Babyhaut und -pflege.

Austausch mit PTA „Wir informieren nicht nur Verbraucher, sondern insbesondere auch Apotheker und PTA über unsere Produkte und bieten verkaufsunterstützende Maßnahmen an. Auch bei der Entwicklung von Präparaten und Konzepten arbeiten wir eng mit ihnen und den Ärzten zusammen“, sagt Werner Nuxoll. „Durch die Praxiserfahrungen von PTA und Apothekern sind ihre Anregungen sehr wertvoll und wichtig für uns. Seit 2010 sind wir außerdem mit einer Online-Plattform für Pharmazeutisch Technische Assistentinnen präsent, über die wir zertifizierte Schulungen anbieten und über Aktionen informieren.“

Weiter gedacht „Für die Welt sorgen … beim Einzelnen beginnen ®“ – dieser Satz ist bei Johnson & Johnson zu einem starken Leitmotiv geworden. Das Thema Nachhaltigkeit nimmt dabei seit Jahrzehnten eine besondere Stellung ein. Geschäftsführer Robert Wood Johnson hielt die Verantwortung von Johnson & Johnson gegenüber Kunden, Partnern, Mitarbeitern, Teilhabern – und der Gesellschaft – bereits 1943 in einem Credo fest. Soziale, ökologische und geschäftliche Verantwortung zu übernehmen ist seitdem fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie.

Regelmäßig werden konzernweite Ziele definiert und gemessen. So hat sich zum Beispiel der weltweite Umsatz zwischen 1990 und 2010 mehr als verdreifacht, die unternehmensweiten CO2-Emissionen konnten gleichzeitig um 23 Prozent reduziert werden.

Mit der Aktion „Every Mother, Every Child“ unterstützt das Unternehmen die Millenniumziele der Vereinten Nationen, um die Gesundheitsfürsorge für Mütter und Kinder in Entwicklungsländern zu verbessern. Als Gründungssponsor hilft Johnson & Johnson, den mobilen Gesundheitsdienst der Vereinigten Staaten auf den Weg zu bringen, der schwangeren Frauen und jungen Müttern kostenlos wichtiges Gesundheitswissen vermittelt.

Firmengeschichte im Überlick:
1886
– Unternehmensgründung in New Brunswick, New Jersey, USA.
1888 – Die erste Veröffentlichung des Unternehmens, „Moderne Methoden der antiseptischen Wundbehandlung“, wird schnell zum Standardwerk in der antiseptischen Chirurgie. Der erste Erste-Hilfe-Kasten kommt auf den Markt.
1894 – Johnson & Johnson führt Geburtshilfe-Kits ein, um die Geburt für Mütter und Babys sicherer zu machen. JOHNSON‘S® Baby-Puder kommt auf den Markt.
1896–1897 – Das Unternehmen beginnt mit der industriellen Herstellung von Monatshygieneprodukten.
1898 – Das Unternehmen stellt als erstes Zahnseide in Massenproduktion her.
1901 – Der Konzern gibt erstmals Erste-Hilfe-Handbücher mit bewährten Methoden führender Ärzte heraus. Diese sind auch Bestandteil der Erste-Hilfe-Kits von Johnson & Johnson.
1910 – James Wood Johnson übernimmt die Leitung von Johnson & Johnson und führt das Unternehmen bis 1932.
1921 – Die im Jahr 1920 von Mitarbeiter Earle Dickinson entwickelten Heftpflaster kommen als BAND-AID® auf den Markt. Sie sind das erste Verbandsmittel für kleine Wunden, das Verbraucher selbst kaufen und anwenden können.
1924 – Der erste Betrieb außerhalb des amerikanischen Kontinents eröffnet in England.
1931 – Das verschreibungspflichtige ORTHO-GYNOL® Gel zur Empfängnisverhütung wird erstmalig eingeführt.
1944 – Das Unternehmen geht an die New Yorker Börse.
1959 – Johnson & Johnson übernimmt die McNeil Laboratories in den USA sowie Cilag Chemie in Europa und verschafft sich damit eine starke Präsenz im wachsenden Arzneimittelmarkt.
1990 – Ethicon Endo-Surgery leistet Pionierarbeit im Bereich der minimalinvasiven Chirurgie. Dank sehr kleiner Schnitte erholen sich Patienten schneller von Operationen.
2002 – William C. Weldon wird neuer Firmenchef. Er betritt neue therapeutische Bereiche und engagiert sich im Bereich Prävention und Wellness.
2006 – Der Konzern übernimmt die Consumer Healthcare Sparte von Pfizer.
2011 – Johnson & Johnson feiert 125-jähriges Jubiläum.

Auch hier zu Lande setzt sich Johnson & Johnson ein, informiert Werner Nuxoll: „In Deutschland engagieren wir uns beispielsweise bei aus gewählten sozialen Initiativen wie für die Bundesarbeits - gemeinschaft ,Mehr Sicherheit für Kinder e.V.‘, die über Unfälle von Kindern im Haus- und Freizeitbereich aufklärt. Das o.b.® Werk in Wuppertal, das mit Strom aus alternativen Energien produziert, trägt dazu bei, die konzernweiten Klimaschutzziele zu erreichen.“

Auch in Zukunft wird Johnson & Johnson Consumer Health Care Germany weitere Produktinnovationen auf den Markt bringen, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren. Aber Werner Nuxoll weiß, dass das Unternehmen auch im Hinblick auf Nachhaltigkeits - projekte stärker wachsen wird: „Dazu zählen die Förderung von sozia len Aktionen, Projekte zur Schonung von natürlichen Ressourcen und eine nachhaltige wirtschaftliche Unternehmenspolitik zur langfristigen Sicherung des Standortes und damit von Arbeitsplätzen.“ 

JOHNSON & JOHNSON GMBH
Johnson & Johnson Platz 2
(Raiffeisenstraße 9)
41470 Neuss
Tel.: 0 21 37/9 36-0
Fax: 0 21 37/9 36-23 33
www.jnjgermany.de

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 10/11 ab Seite 108.

Kirstin Engelbracht, Redakteurin

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