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Schüßler-salze

TRIEFNASE ADE

Die kalte Jahreszeit hat ihre Reize, aber auch ihre Tücken. Dazu zählen grippale Infekte, Rachenentzündungen und Schnupfen. ​Dr. Schüßler wusste der Rhinitis schon damals wirkungsvoll zu begegnen.

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Beim Schnupfen spielt aus biochemischer Sicht zunächst die Art der Absonderung eine bedeutende Rolle. Genauso wichtig ist, ob es sich um einen akuten Schnupfen handelt oder ob er bereits chronisch geworden ist – oder der Heilprozess stagniert. Bei allen akuten Beschwerden – und dazu zählt der plötzlich beginnende Schnupfen – ist zunächst die Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12 das Mittel der Wahl – das ergibt sich aus dem Vorgehen nach den Entzündungsstadien (Nr. 3 entspricht dem 1. Entzündungsstadium). Bei allen akuten Beschwerden ist es wichtig, dass Sie Ihren Kunden empfehlen, in der ersten Stunde möglichst viertelstündlich eine Tablette im Mund zergehen zu lassen. Beim Schnupfen gibt es allerdings noch eine andere, intensiver wirkende Möglichkeit. Es handelt sich um die Nr. 8 Natrium chloratum D6.

Der Flüssigkeitsregulator Natrium chloratum regelt die Durchfeuchtung der Schleimhäute, wird bei übermäßiger wässriger Absonderung eingesetzt und ebenso bei trockenen Schleimhäuten. Dr. Schüßler hatte mit seiner Idee, über die Feuchtigkeitsregulation der Schleimhäute den wässrigen Fließschnupfen zu bekämpfen, großen Erfolg. Seitdem gilt die Nr. 8 als „das Schnupfensalz“ schlechthin. Die besten Erfahrungen habe ich in der Praxis mit der Akutdosierung beziehungsweise Stoßtherapie erlebt: In der ersten Stunde – je früher Ihre Kunden mit der Einnahme beginnen, desto besser – wird alle drei Minuten eine Tablette gelutscht. Dann kann auf eine moderatere Dosierung, wie halbstündlich bis stündlich eine Tablette reduziert werden. In vielen Fällen ist der Spuk im Laufe von wenigen Stunden vorbei.

Stockschnupfen Bei der verstopften Nase mit erschwerter Nasenatmung und weißlichem Sekret ist die Nr. 4 Kalium chloratum D6 das richtige Salz. Es handelt sich nun um das zweite Entzündungsstadium – der Körper reagiert mit Abwehrmaßnahmen gegen eindringende Erreger. Die Nasenmuscheln schwellen aufgrund von verstärkter Durchblutung an – ein natürlicher Selbsthilfemechanismus. Es genügt jetzt eine Dosierung von drei bis sechsmal täglich einer Tablette. Sollten die Beschwerden heftig sein, kann auch stündlich eine Tablette eingenommen werden. Auch die Salbe Nr. 4 kann als Nasensalbe dünn mittels eines Wattestäbchens zusätzlich verwendet werden.

Gelb und schleimig Im dritten Entzündungsstadium repariert der Körper Schleimhautdefekte und steigert damit die Zellproliferation. Jetzt kommt ein gelblich-grünliches Sekret aus der Nase, wenn man schnäuzt. Das bedeutet, dass sich der Schnupfen in der letzten Phase befindet. Das gelbliche Sekret entsteht deshalb, weil es abgestorbene Zellfragmente, Leukozyten und Schleimhautzellen enthält – nichts anderes als der Eiter bei Wunden. Fehlt das Salz Nr. 6 Kalium sulfuricum D6 – es ist in dieser dritten Entzündungsphase wichtig - zieht sich der Reparaturprozess der Nasenschleimhaut länger als gewöhnlich hin. Manche Patienten berichten, dass sie nach vier Wochen immer noch dick gelbliches Sekret ausschnäuzen. Kalium sulfuricum unterstützt und verkürzt diesen Heilprozess auf natürliche Weise. Beachten Sie, dass wir mit Schüßler-Salzen immer natürliche Heil- und Abwehrprozesse im Körper unterstützen und niemals gegen physiologische Vorgänge arbeiten. Wir geben dem Körper das, was er genau in dieser Krankheitsphase benötigt und beschleunigen so den Heilprozess. Eine natürlichere Therapie gibt es meiner Meinung nach nicht. 

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 11/17 auf Seite 24.

Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor

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