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Schüssler Salze

NUR NERVIG

Allergien sind lästig: Entweder die Triefnase hört nicht auf zu laufen oder Pollen führen zu Allergie-vermittelten Atembeschwerden. Welche Salze Sie Ihren Kunden empfehlen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

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Für Dr. Schüßler spielte die Ursache dieser Beschwerden nur im Hinblick auf den gestörten Mineralstoffwechsel eine Rolle. Allergische Reaktionen, wie wir sie heute kennen, waren zwar auch damals von der Symptomatik her bekannt, wurden aber ganz anders betitelt wie zum Beispiel der Heuschnupfen mit „Heufieber“ oder die Neurodermitis schlichtweg als Hautausschlag. Dr. med. Schüßler betrachtete allergische Symptome als Teil einer übergeordneten Störung, die zum Beispiel durch einen pathogenen Reiz ausgelöst wird.

Störung als Ursache Pathogene Reize können Verletzungen sein, Unfallfolgen, Schlafmangel oder Stress. Wird ihnen therapeutisch keine Aufmerksamkeit geschenkt, wird letztlich auch die Folge dieses pathogenen Reizes wie zum Beispiel die Pollinosis nicht erfolgreich behandelt. Wilhelm Heinrich Schüßler betrachtete stets das Antlitz seiner Patienten ganz genau und entdeckte, was der pathogene Reiz ausgelöst hatte und schließlich zur Krankheit führte. Beim einen sah er eine Natrium chloratum-Störung und beim anderen ein Defizit an Ferrum phosphoricum. Ich möchte Sie ermuntern, sich mit den Antlitzzeichen auseinanderzusetzen, dadurch ergeben sich zusätzliche Hinweise für die Wahl der Salze.

Ferrum bei Entzündungen Das wichtigste Salz bei allergischen Akutbeschwerden ist die Nr. 3. Sie machen nie etwas falsch, wenn Sie bei Heuschnupfen, entzündlichen Hautausschlägen und Dyspnoe Ferrum phosphoricum D12 in Ihren Einnahmeplan für den Kunden mit einfließen lassen (denken Sie daran, anfangs eine hohe Dosierung zu empfehlen, z. B. viertelstündlich eine Tablette). Bei wässrigem Fließschnupfen ist die Nr. 8 Natrium chloratum das richtige Salz – auch hier hat sich in meiner Praxis die anfängliche Stoßtherapie für die ersten ein bis drei Stunden bewährt (¼-stündlich oder öfters eine Tablette). Bei Allergien sollten Sie in jedem Fall noch an ein Kalzium-Salz denken (Nr. 2 oder Nr. 22).

Kalzium ist wichtig Bei allergischen Reaktionen verursacht das Gewebshormon Histamin eine erhöhte Permeabilität der Gefäße, die die allergische Reaktion triggert. Kalzium-Ionen können dieser Reaktion entgegenwirken (obwohl da die Meinungen zwischenzeitlich auseinandergehen – doch werden nach meiner Erfahrung allergische Symptome wie Juckreiz, Rötung und Quaddeln gemindert). Und noch ein Salz ist generell bei allergischen Reaktionen wichtig: Das Ergänzungsmittel Nr. 17 Manganum sulfuricum D6. Mit diesen vier Salzen (Nr. 3, Nr. 8, Nr. 2 und Nr. 17) haben Sie die entscheidende Allergiekombination für Ihre Kundinnen und Kunden. Sie können der Einfachheit halber empfehlen, alle Salze (je vier bis sechs Tabletten) in einem halben oder viertel Liter abgekochtem Wasser aufzulösen und über den Tag verteilt zu trinken (wichtig ist: jeden Schluck gut einspeicheln lassen und in möglichst gleichen Abständen immer wieder einen Schluck nehmen, die Flasche vorher schütteln).

Unabhängig davon ist es Ihnen natürlich überlassen, Salze auszutauschen, wenn Beschwerden dafür sprechen. Zum Beispiel die Nr. 6 Kalium sulfuricum D6 bei chronischen Hautausschlägen oder die Nr. 10 Natrium sulfuricum D6 anstatt der Nr. 8, wenn das Schnupfen-Sekret gelblich-grünlich statt wässrig aussieht. In der anfallsfreien Zeit empfiehlt sich als Konstitutionsmittel zum Beispiel die Nr. 22 Calcium carbonicum D6 für einige Wochen. Auch die Sulfat-Kur (Nr. 12, Nr. 10, Nr. 6) ist als Reiztherapie für eine Umstimmungsbehandlung empfehlenswert. Die Sulfat- Salze werden jeweils als „Heiße Sieben“ (in der Reihenfolge morgens, mittags, abends) für 14 bis 28 Tage eingenommen und sind bei allen chronischen Beschwerden als Blockadebrecher gut geeignet.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 03/17 auf Seite 24.

Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor

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