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Diabetes

MENSCHEN MIT MIGRATIONSHINTERGRUND

Fast ein Fünftel aller in Deutschland lebenden Menschen kommen aus anderen Ländern. Laut Schätzungen sind etwa 600 000 von ihnen an Diabetes mellitus erkrankt.

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Experten vermuten, dass die Dunkelziffer noch höher ist, unter anderem durch die Zuwanderung in den letzten Jahren. Aufgrund von kulturellen, sprachlichen und häufig auch bildungsbedingten Barrieren lässtsich die tatsächliche gesundheitliche Lage von Menschen mit Migrationshintergrund nur schwer erfassen. Die Versorgung dieser Bevölkerungsgruppe ist jedoch schlechter als die der Gesamtbevölkerung. Darauf weisen diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) hin.

Diabetesberatung auf Rädern Um eine bessere Integration von Mitbürgern mit Migrationshintergrund in das Gesundheitssystem zu fördern, hat diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe zusammen mit dem Landesverband Nordrhein-Westfalen der Deutschen Diabetes-Hilfe – Menschenmit Diabetes (DDH-M) 2014 das Spendenprojekt „Diabetesberatung auf Rädern“ aufgesetzt, das auch vom Bundesministerium für Gesundheit unterstützt wird. Das Projekt, das unter Mitwirkung des Verbands der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe (VDBD) durchgeführt wird, setzt sehr erfolgreich ein Diabetes-Info-Mobil ein – eine mobile Diabetesberatungsstelle mit Sofort-Diagnostik und mehrsprachigen Diabetesberaterinnen. 2016 war das Info-Mobil in 16 Einsätzen unterwegs, um Menschen mit türkischstämmigem Migrationshintergrund über Diabetes aufzuklären. Dabei machten knapp 700 Menschen den Diabetes-Risiko-Test. Mehr als ein Viertel der Personen wiesen ein erhöhtes Risiko auf und wurden weitergehend untersucht. Tourtermine für 2017 finden Interessierte im Internet unter https://nrw.menschen-mit-diabetes.de/.

Barrieren für regelmäßige Arztbesuche Allein von den knapp zwei Millionen Bürgern mit türkischem Migrationshintergrund, die in Deutschland leben, sind fast 300 000 an Diabetes erkrankt. Das sind prozentual fast doppelt so viele wie in der deutschen Bevölkerung. Für Menschen aus anderen Ländern liegen noch keine Zahlen vor. Immer noch verhindern bei vielen Betroffenen Sprachbarrieren, kulturelle Besonderheiten wie Ernährungsgewohnheiten sowie Geschlechterrollen und Familienstrukturen notwendige regelmäßige Arztbesuche.

Kostenloses Informationsmaterialin mehreren Sprachen Der gleichberechtigte Zugang zur gesundheitlichen Versorgung ist ein Grundrecht für alle Bürger in Deutschland und soll unabhängig von ihrer Nationalität, ihrer Herkunft oder ihrer Religionszugehörigkeit selbstverständlich sein. Daher hat diabetesDE gemeinsam mit der Deutschen DiabetesGesellschaft (DDG) und dem Verbandder Diabetes-Beratungs- und Schulungsberuf ein Deutschland (VDBD) auch einen „Gesundheitspass Diabetes“ in deutsch-türkischer Sprache herausgegeben. diabetesDE bietet außerdem im Internet unter www.diabetesde.org kostenlos den Diabetes-Dolmetscher an. Er bietet die wichtigsten Begriffe rund um Diabetes in neun verschiedenen Sprachen.

WEITERE INFORMATIONEN

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Bundesgeschäftsstelle
Reinhardtstraße 31
10117 Berlin
Tel.: 0 30/2 01 67 70
Fax: 0 30/20 16 77 20
E-Mail: info@diabetesde.org
Internet: www.diabetesde.org oder www.deutsche-diabetes-hilfe.de

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 02/17 auf Seite 112.

In Zusammenarbeit mit diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

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