© Piotr Adamowicz - Fotolia.com

Diabetes

BLUTHOCHDRUCK

Bis zu 80 Prozent der Menschen mit Diabetes Typ 2 leiden unter Hypertonie. Auch bei Diabetes Typ 1 tritt er in bis zu 40 Prozent der Fälle auf. Ist der Blutdruck ständig zu hoch, schädigt das die Gefäße.

Seite 1/1 2 Minuten

Seite 1/1 2 Minuten

Viele Kunden mit Diabetes leiden an Bluthochdruck. Das Gefährliche daran ist, dass sich Betroffene fit und leistungsstark fühlen, solange sich keine schweren Folgen zeigen. Eine Hypertonie bedeutet jedoch Dauerstress für unsere Blutgefäße und für viele andere Organe, wie das Herz, die Augen und die Nieren. Nicht nur Medikamente senken den Blutdruck. Diabetiker können auch selbst etwas dafür tun.

Frühzeitig entgegenwirken Der Blutdruck wird durch zwei Messwerte in der Einheit mmHg angegeben. Bei einem gesunden Erwachsenen spricht man von einem normalen Blutdruck, wenn die Werte nicht über 140/85 mmHg liegen. Bluthochdruck liegt dann vor, wenn die Werte bei mehreren Messungen an unterschiedlichen Tagen erhöht sind. Dabei genügt es, wenn einer der beiden Werte zu hoch ist. Beispiele für einen Bluthochdruck sind also Werte wie 148/85, 135/105, 175/90 oder 210/115 mmHg.

Bleibt zu hoher Blutdruck unbehandelt, kann es zu schwerwiegenden Schäden an Organen wie Herz, Nieren und Augen kommen. Kunden mit Diabetes haben ein zehnfach erhöhtes Schlaganfallrisiko, wenn sie über längere Zeit unter dieser Erkrankung leiden. „Deshalb muss eine Hypertonie frühzeitig behandelt werden, auch wenn dieser zunächst ohne spürbare Einschränkungen verläuft“, erklärt Dr. Bertil Oser, niedergelassener Diabetologe und Hypertensiologe aus Bernkastel-Kues. „Es hat sich als positiv erwiesen, wenn Menschen mit Diabetes ihren Blutdruck auf strenge Normwerte von 135/85 mmHg einstellen. Sie profitieren dann sogar mehr davon als Menschen mit Bluthochdruck ohne Diabetes.“

Erste Maßnahme: Lebensstil verändern Um die Hypertonie erfolgreich zu behandeln, ist insbesondere eine gesunde Lebensführung ausschlaggebend. Betroffene Kunden sollten abnehmen, körperlich aktiv sein und auf Tabakkonsum weitgehend verzichten. Denn Zigarettenrauch trägt direkt zum Ansteigen des Blutdrucks bei. Machen Sie jene Kunden, die es alleine nicht schaffen, auf unterstützende Maßnahmen aufmerksam, diese bieten auch Ärzte an. Alkohol gilt als Genussmittel, das Kunden mit Diabetes auf jeden Fall einschränken sollten. Sie sollten am besten bei unter etwa 30 Gramm Alkohol pro Tag bleiben. Das entspricht 300 Gramm Wein, also einem Glas.

Zudem spielt die gesunde Ernährung eine große Rolle: „Das Essen sollte fettreduziert sein, dafür aber viel frisches Gemüse, Salate und einmal die Woche Fisch enthalten“, rät Bertil Oser. Darüber hinaus sollten Patienten die Salz- Menge, die sie zu sich nehmen, unbedingt überwachen. Täglich sechs Gramm Kochsalz gelte derzeit als oberster Richtwert, so der Internist.

Therapietreue für langfristigen Erfolg Erst auf dieser Grundlage kommen Medikamente zum Einsatz. Ob Diabetes-Patienten mit Betablockern, ACE-Hemmern oder Diuretika ihr Ziel am besten erreichen, entscheidet der Arzt. Wichtig ist jedoch, dass die Betroffenen die Medikamente regelmäßig weiter nehmen, auch wenn das unmittelbare Therapieziel erreicht ist. „Studien zeigen, dass eine optimale Behandlung des Hochdrucks bei Menschen mit Diabetes noch wichtiger ist als bei Nichtdiabetikern. Interessanterweise sind sehr wahrscheinlich ACE-Hemmer und AT1-Antagonisten bei ihnen sogar wirksamer als bei Menschen ohne Diabetes“, ergänzt Oser.

Weitere Informationen
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Bundesgeschäftsstelle
Reinhardtstraße 31
10117 Berlin

Tel.: 030/20 16 770
Fax: 030/20 16 7720
E-Mail: info@diabetesde.org
Internet: www.diabetesde.org oder
www.deutsche-diabetes-hilfe.de

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 11/15 auf Seite 22.

In Zusammenarbeit mit diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

×