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Zu Gast bei

...POHL-BOSKAMP

Dieses Mal führte die Reise in den hohen Norden, und zwar nach Hohenlockstedt. Die Gewinner der Aktion „Zu Gast bei …“ besuchten das Pharma-Unternehmen Pohl-Boskamp und erhielten Einblicke in deren Arbeitsweise.

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Jedes Unternehmen hat etwas ganz Eigenes. Bei Pohl-Boskamp ist es die ausgesprochene Herzlichkeit, mit der die sechs PTA an diesem kühlen November-Tag von Herstellungsleiter Jörg Bröker und Produktmanagerin Natallia Harder empfangen wurden und die in allen Abteilungen zu spüren war. Auffällig ist auch, dass hier viele junge Menschen arbeiten, aber auch ein ungewöhnlich hoher Anteil an langjährigen Mitarbeitern tätig ist. Ob es daran liegt, dass sich hier alle der knapp 600 Mitarbeiter duzen? Oder daran, dass hier alles etwas bunter ist – ein Teil der Gebäude und Möbel und das Geschirr in der Kantine?

Innovative Technologie Zunächst besuchte die kleine Gruppe die Produktionsräume in Dägeling, eine kleinen Gemeinde 20 Kilometer von der Firmenzentrale entfernt. Hier wurde 2002, als der Platz in Hohenlockstedt knapp wurde, zunächst die „Bunte Halle“ gebaut, wo sich heute die Konfektionierung und das Hochregallager befinden. In der Halle nebenan bestaunten die PTA von einem verglasten Besuchergang aus den Coater, eine Anlage, in der die GeloMyrtol®-Weichgelatine- Kapseln magensaftresistent überzogen werden. In einem neuartigen umweltfreundlichen Beschichtungsverfahren werden in einem Durchgang 250 Kilogramm Kapseln, das entspricht etwa 360 000 Stück, überzogen, die hier anschließend geprüft, verpackt und in alle Welt verschickt werden. „Der Lack besteht aus zwei Schichten,“ erklärte der Herstellungsleiter: „Einem magensaftresistenten Funktionslack und obendrüber einem zur Geschmacksmaskierung.“ Das Verfahren, das mit Wasser statt Ethanol als Lösungsmittel auskommt, wurde von Pohl-Boskamp entwickelt und macht das Unternehmen zum Technologieführer auf dem Gebiet der Beschichtung magensaftresistenter Kapseln.

 

Steigende Nachfrage In Hohenlockstedt konnten die PTA die 2014 eingeweihte GeloRevoice ®- Produktionslinie, in der pro Stunde 144 000 Tabletten gepresst und versandfertig verpackt werden, bei der Arbeit beobachten. Beim Start der Produktion 2009 waren es gerade mal 1000 Röhrchen, die pro Tag befüllt werden konnten. Damit kann man den Bedarf aber schon längst nicht mehr decken. Gleich nebenan befindet sich auch das firmeneigene Museum, wo die Teilnehmer etwas über die Historie des Familienbetriebes erfuhren und interessante Geräte und Maschinen aus längst vergangenen Zeiten bewundern konnten.

Neue Erkenntnisse Zum Abschluss erklärte Dr. Max Claußen aus der medizinischwissenschaftlichen Abteilung mit der Formel MCC = CBF x Fl, warum GeloMyrtol® noch immer so ein spannendes Arzneimittel ist. Es beschleunigt die Zilienschlagfrequenz (CBF) und macht den zähen Schleim durch eine vermehrte Chlorid- Sekretion dünnflüssiger, steigert also die Fluidität (Fl). Diese beiden Effekte sorgen für eine verbesserte mukoziliäre Clearence (MCC). Bei Kaffee und Kuchen waren sich anschließend alle Teilnehmer einig: „Diese Reise hat sich wirklich gelohnt. Wir haben viel Neues erfahren!“

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 01/17 auf Seite 91.

Sabine Breuer, Apothekerin/Redaktion

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