© Aycatcher / fotolia.com

Datenbanken

PATIENTENKOMPETENZ

Bei Beschwerden geht man zum Arzt. Die Zeiten, in denen die „Götter in Weiß“ alleinentscheidend ihre Arbeit am Patienten versahen, gehören jedoch weitestgehend der Vergangenheit an.

Seite 1/1 4 Minuten

Seite 1/1 4 Minuten

Bis vor einigen Jahren gab es ausschließlich gedruckte Werke, in denen man sich, sofern man sich mit der speziellen Terminologie auskannte, über Krankheiten und deren Symptome oberflächlich informieren konnte. Das weiterreichende Wissen traute man nur den Ärzten zu, die sicherlich alles dafür taten, zum Wohle ihrer Patienten zu handeln.

Was den Ärzten einst der Hippokratische Eid war, wurde vor vielen Jahren von der Genfer Deklaration des Weltärztebundes abgelöst. Unter dem Eindruck der NS-Verbrechen gegen die Menschlichkeit, auch verübt von Medizinern, wurde 1948 das „Genfer Gelöbnis“ auf der 2. Generalversammlung des Weltärztebundes in der Schweiz verabschiedet. Es ist die weitaus zeitgemäßere Version des Eides und wurde inzwischen mehrfach überarbeitet, was Sie auf SL01, Suche: „Hippokratischer Eid“, erfahren.

Es ist beruhigend, dass Mediziner sich verpflichten, stets das Beste für die Patienten zu tun. SL02, befasst sich in diesem Zusammenhang mit der „Medizinethik in der Berufsordnung“; geben Sie diesen Titel in die Suche ein. Gleichwohl ist es doch wünschenswert, dass Patienten in Therapieentscheidungen mehr mit eingebunden werden und ihnen als mündigen Patienten ein Mitspracherecht eingeräumt wird.

Partizipative Entscheidungsfindung Das Modell „Shared Decision Making“ , auf Deutsch „Partizipative Entscheidungsfindung“, steht für den Dialog und eine partnerschaftliche Beziehung zwischen Arzt und Patient. Hierbei geht es um die Kommunikation, im Rahmen derer Arzt und Patient gemeinsam über anstehende Untersuchungen beraten und entscheiden, und zwar der Arzt als Experte für medizinisches Wissen und der Patient als Experte für seine Werte und Lebensumstände. Ein umfangreiches Referat hierzu finden Sie unter SL03, Suche „Partizipative Entscheidungsfindung“.

Als Förderer dieser partnerschaftlichen Beziehung und als Hilfe bei medizinischen Entscheidungen versteht sich das Portal „Patient als Partner“, SL04, für Patienten, Ärzte, weitere Gesundheitsberufe und Wissenschaftler.

Stärkung der Gesundheit Ziel von Arzt und Patient ist es stets, mit individuellen Strategien die Gesundheit zu erhalten. Gesundheit ist ein aktiver Lebensprozess: Jeder Mensch kann Verantwortung für seinen Körper übernehmen und versuchen, mit guten Maßnahmen genügend Abwehrkräfte zu bilden beziehungsweise auch den Umgang mit chronischen Krankheiten zu erlernen. Auf diese Weise ist es möglich, dass ein Patient trotz Erkrankung eine positive Haltung gegenüber dem Leben einnimmt und selber daran mitarbeitet, sich gesund zu fühlen.

Für eine dauerhaft stabile körperliche Gesundheit ist eine starke Psyche unabdingbar. Die Stärkung der Gesundheit gegenüber krankmachenden Einflüssen wird auch als Resilienz (lat: resilire = abprallen) bezeichnet. Ausführliche Informationen, die Sie sehr gut Ihren Kunden weiterempfehlen können, erhalten Sie auf SL05.

Im Zusammenhang mit gesundheitlicher Stärkung wird zunehmend über die Einbindung eines Patiententagebuches zur Erreichung des therapeutischen Erfolges diskutiert. Der Vorteil: Der Patient gewinnt einen Überblick über seinen Krankheitsverlauf, die Compliance wird gestärkt, und eine schnellere Reaktion bei Verschlechterung der Krankheit wird ermöglicht. Wer dies heutzutage nicht mehr handschriftlich machen möchte, dem stehen vielfältige elektronische Hilfen zur Verfügung. Ausführlich beschrieben werden diese unter SL06.

Medikationsmanagement Auf dem Weg zum autarken und gleichberechtigten Patienten kommt man an einer Maßnahme nicht vorbei: Medikamenteneinnahme anhand eines Medikationsplans. Im Rahmen eines aktiven Medikationsmanagements ist solch ein Plan unerlässlich. In der lizenzfreien Datenbank „Aktuelle Meldungen“ unter SL07 finden Sie nach der Registrierung oder dem Log-in die ABDA-Pressemeldung „Patienten besser vor Medikationsfehlern schützen“, und beim Aktionsbündnis Patientensicherheit wird solch ein Medikationsplan unter SL08, „Patienten“, kostenlos bereitgestellt.

ZUSATZINFORMATIONEN
Patientenberatung
Über Risiken und Nebenwirkungen von Medikamenten klären natürlich Arzt oder Apotheker auf, in Bezug auf andere Fragen im Gesundheitsbereich steht unter anderem die „Unabhängige Patientenberatung Deutschland“, SL09, online, per Telefon oder in einer der zahlreichen Beratungsstellen in Deutschland zur Verfügung. Des Weiteren gibt die Bundesärztekammer mit der kassenärztlichen Bundesvereinigung unter SL10 Antworten auf häufige Patientenfragen und ebenfalls der Aufklärung drängender Gesundheitsfragen hat sich SL11, „Themen von A-Z“, verschrieben.

Sie können in Ihrem Apothekenalltag eine Menge tun können, um Ihre Kunden zu aufgeklärten und interessierten Patienten zu machen. Ermuntern Sie sie, sich über ihre Diagnosen zu informieren. Die hier aufgeführten Links können nur eine kleine Auswahl sein. Wichtig ist, dass die Patienten Bescheid wissen, was gerade in ihrem Körper passiert und was sie gemeinsam mit ihren Ärzten tun können, um Linderung und Besserung zu erfahren. Und noch ein kleiner Tipp: Wer es aus eigenem Antrieb nicht schafft, sich zum Beispiel regelmäßig an der frischen Luft zu bewegen oder Stress abzubauen, der sollte sich vielleicht die Anschaffung eines Hundes überlegen. Der heilt auch die Psyche.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 07/15 auf Seite 100.

Barbara Schulze-Frerichs, PTA/Ursula Tschorn, Apothekerin

×