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Top im Job

OFFICE-EYE-SYNDROM

Ursache für trockene Augen ist häufig stundenlanges Bildschirmstarren. Doch wer beruflich viel mit dem PC arbeitet, kann eigentlich gar nicht anders. Welche Verhaltensregeln sollte man beachten?

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Die Flüssigkeit, die in den Tränendrüsen produziert und durch den Lidschlag alle fünf bis zehn Sekunden gleichmäßig über die Augenoberfläche verteilt wird, hält Horn- und Bindehaut feucht und versorgt die äußere Hornhautschicht mit Sauerstoff. Außerdem glättet sie Unebenheiten auf der Hornhaut und wehrt Bakterien, Viren und kleine Fremdkörper ab.

Rötung und Brennen Trockene Büro- und Zugluft aus der Klimaanlage stellen allein schon eine harte Belastungsprobe für den Tränenfilm dar. Der konzentrierte Blick auf den Bildschirm verringert zusätzlich die Lidschlagfrequenz und zwar erheblich. Bei intensiver Bildschirmarbeit sinkt sie von gewöhnlich 22 auf nur noch 7 Lidschläge pro Minute. Der Tränenfilm wird dadurch zu selten erneuert und verdunstet. Als Folge werden die Augen nicht mehr ausreichend mit Tränenflüssigkeit bedeckt, der Tränenfilm reißt auf.

Ähnliches beobachtete man bereits bei Kindern, die intensiv am Computer spielen. Die Augen fühlen sich angestrengt und müde an. Die Symptome können je nach Schweregrad von einem leichten Fremdkörpergefühl, Brennen und entzündeten Augenlidern bis schlimmstenfalls zu einer chronischen Hornhautentzündung mit Eintrübung der obersten Schicht führen.

Kampf dem Office Eye Tränenersatzmittel sollten neben dem PC stehen. Sie erfrischen die Augen, indem sie einen feinen Film auf deren Oberfläche bilden und diese vor dem Austrocknen schützen. Man unterscheidet sechs verschiedene Stoffklassen: die Polyvinylalkohole und Polyvidone, die eher bei leichten Problemen zum Einsatz kommen, sowie Hypromellose, Carbomere, Hyaluronsäure und Dexpanthenol, die bei ausgeprägten Problemen auch zur Dauertherapie verwendet werden.

Wenn möglich sollten Tränenersatzmittel konservierungsmittelfrei sein, denn die Substanzen reizen die Augen zusätzlich und sind auch für Kontaktlinsenträger problematisch. Dafür muss man nicht immer zu Eindosenophthiolen greifen. Moderne Dosierflaschen ermöglichen die Entnahme der Augentropfen ohne dass Keime in die Lösung zurückfließen und können daher ebenfalls konservierungsmittelfreie Lösungen enthalten. Sie sind entsprechend gekennzeichnet. Zusätzlich kann man den Augen mit ein paar ganz einfachen Maßnahmen helfen.

Raten Sie Schreibtischtätern regelmäßig das Fenster zu öffnen und so für frische und ausreichend feuchte Luft zu sorgen. Auch ein Spaziergang in der Mittagspause hilft. Außerdem sollte man die Augen immer wieder vom Bildschirm abwenden und in Ruheposition bringen. Dies ist zum Beispiel der Blick aus dem Fenster auf ein weit entferntes Objekt für einige Minuten. Da der Lidschlag den Tränenfilm erneuert, hilft außerdem bewusstes Zukneifen der Augen oder ein häufiges Blinzeln für mehrere Minuten.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 08/14 auf Seite 24.

Sabine Bender, Apothekerin / Redaktion

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