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Schüßler-Salze: Salz des Monats

NR. 20 KALIUM ALUMINIUM SULFURICUM D6

Das Salz Nr. 20 wird in der biochemischen Heilweise vor allem bei entzündlichen gastrointestinalen Beschwerden eingesetzt. Hilfreich ist es auch bei Flatulenz und Meteorismus sowie Hyperhidrosis, wenn Silicea nicht ausreichend wirkt.

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Alaun wurde schon früh in der Medizin verwendet, hauptsächlich bei Durchfall und Darmblutungen. In der nicht potenzierten Form ist es äußerlich sogar gegen Bakterien hilfreich. Darauf beruht auch eine der Wirkungen von Alaun-haltigen Kristalldeostiften: Bakterien werden abgetötet, es kommt nicht zur bakteriellen Zersetzung und demzufolge bleibt der Schweißgeruch aus.

Der zweite Effekt ist der gefäßzusammenziehende, den man sich bei Hyperhidrosis zunutze macht. Deshalb ist Alaun ist in Deodorants und schweißhemmenden Cremes enthalten. Generell wirkt Kalium-Aluminiumsulfat an Haut- und Schleimhäuten adstringierend. Bei Wunden oder Schleimhautentzündungen werden Blutungen dadurch gestoppt. Aus der Zeit Anfang des vergangenen Jahrhunderts stammt die Empfehlung, mit einem angefeuchteten Alaunstift Mikroverletzungen, die bei der Rasur entstehen, zu behandeln. Ein Gel mit pulverisierten Tabletten der Nr. 20 und einer Lotiongrundlage erfüllt ebenfalls diesen Zweck.

Anwendung nach Dr. Schüßler Kalium Aluminium sulfuricum wird nicht nur bei übermäßiger Schweißbildung und Mikroverletzungen empfohlen, sondern ebenso bei Fäulnisbildung im Darm (Fäulnisdyspepsie) aufgrund seines fäulnishemmenden Effekts. Die Fäulnisdyspepsie hat verschiedene Ursachen wie Mangel an Gallensäuren, schlechtes Kauen oder übermäßige Zufuhr von tierischem Eiweiß. Dadurch entstehen die unangenehmen Symptome Meteorismus und Flatulenz.

Die Nr. 20 wird außerdem bei Entzündungen wie Wunden, Schleimhautentzündungen und „Aufquellungen” von Gewebe (Prof. D. Schöpwinkel) verordnet. Vor allem bei chronischen Schleimhautentzündungen hat sich dieses Salz bewährt.

Wo hilft es? Bei Gedächtnis- und Konzentrationsschwäche, Lernstörungen, Vergesslichkeit im Alter, leichten Depressionen und Nachtschweiß; Tränen- und Speichelfluss; chronischem Rachenkatarrh, starkem Auswurf, chronischem Bronchialkatarrh und Schwindel; Verstopfung, chronischen Magen- und Darmschleimhautentzündungen; Zwischenblutungen außerhalb der Regel, Harninkontinenz und Bettnässen, wenn die Salze Ferrum phosphoricum D12 oder Natrium sulfuricum D6 nicht anschlagen; außerdem bei Fußschweiß und generell übermäßigem Schwitzen.

MEIN TIPP
Bei hartnäckiger Hyperhidrosis empfehle ich die Salze Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12, Nr. 11 Silicea
D12 und Kalium Aluminium sulfuricum D6 – je Salz zwei bis vier Tabletten über den Tag verteilt.

Bei Insektenstichen wirkt dieses Salz prompt (äußerlich die in Wasser aufgelöste Tablette aufstreichen). Unterstützend zur medizinischen Behandlung ist Kalium Aluminium sulfuricum bei Magen- und Darmkoliken mit Durchfall angezeigt.

Modalitäten Beschwerden, die auf das Salz Nr. 20 ansprechen, werden schlimmer durch Bettwärme, nach dem Essen und in geschlossenen Räumen. Sie bessern sich in frischer Luft.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 08/12 auf Seite 28.

Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor

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