© Die PTA in der Apotheke
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Schüßler-Salze: Salz des Monats

NR. 16 LITHIUM CHLORATUM D6

Das Salz Nr. 16 wirkt vor allem bei Gicht, wenn sich harnsaure Salze in Gelenkspalten abgelagert und Entzündungen provoziert haben.

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Das Element Lithium wurde 1817 entdeckt und seit 1886 wird es in der Medizin eingesetzt. Ärzte und Psychiater verordneten es damals schon bei Manie. Etwas älter freilich ist die erfolgreiche Empfehlung, die man seinerzeit Gichtpatienten gab: Sie sollten Kuren in Orten mit lithiumreichen Heilquellen machen. Obwohl es relativ wenig Forschung zum Thema Lithium gibt, nimmt man an, dass es sedierend bei Manie wirkt. In Japan bestätigte eine groß angelegte Studie vor Jahren, dass die Sterblichkeitsrate in Gegenden mit viel Lithium im Trinkwasser geringer ist – sie korreliert mit einer geringeren Suizidrate.

Wirkt auf die Eiweißsynthese Lithiumchlorid hat – wie andere potenzierte Lithiumverbindungen – einen anregenden Einfluss auf die Proteinsynthese. Daraus erklärt sich der Einsatz bei Abmagerung nach Krankheiten und bei Schwund von Gewebe . Die Nr. 16 der Schüßlerschen Ergänzungsmittel ist deshalb stets indiziert, wenn Abmagerung oder Gewebeschwund vorliegen. Aber auch bei übermäßiger Hautwucherung ist es ein hilfreiches Salz. Wie die anderen Schüßler-Salze kann es Fehlfunktionen sowohl im Hypo- als auch Hyper-Bereich ausgleichen.

Degenerative Gewebeveränderungen finden wir nicht nur in der Epidermis, sondern ebenso bei Arthrose, wenn es zu aufgetriebenen und degenerativ veränderten Knorpelflächen kommt. Jüngere Forschungsergebnisse dokumentieren, dass Lithium einen wichtigen Anteil am Immungeschehen des Körpers hat und als immunstimulierend angesehen werden kann.

Abwehrschwäche, Depressionen und Gelenkerkrankungen Das biochemische Lithium chloratum hat sich vor allem bei den folgenden Beschwerden bewährt: Abmagerung nach Krankheiten, Depressionen, Abwehrschwäche; Migräne, Sehstörungen und Koordinationsstörungen im Alter (Gangstörungen); Bauchkrämpfe – mit oder ohne Blähungen und Winde (aufgrund von Darmfäulnisprozessen); Gelenkerkrankungen wie Gicht, Arthritis und Arthrose – vorwiegend der Hüft- sowie der Finger- und Fußgelenke.

MEIN TIPP
Raten Sie zur Einnahme der Nr. 16 bei Abmagerung mit Kräfteverlust, bei Herzerkrankungen und Sehstörungen, wenn sie zusammen mit rheumatischen Krankheiten auftreten sowie psychischen Erkrankungen.

Generell ist Lithium chloratum D6 angezeigt bei Verhärtung und Verdickung von Gewebe (z. B. bei Narbenkeloiden und -fibrose). Bei Hautatrophie (Hautschwund) nach Korti sonanwendung finde ich die Nr. 16 zusammen mit der Nr. 1 Calcium fluoratum (Salz und Salbe) wichtig. Ebenso lassen sich beide Salze kombinieren bei der Seborrhoe (= Schmerfluss – krankhafte Absonderung der Talgdrüsen, zusätzlich die Nr. 9 Natrium phosphoricum D6). Auch Erkrankungen der ableitenden Harnwege (Harnleiter, -röhre), vor allem chronische Entzündungen, sprechen gut auf die Nr. 16 an.

In der Praxis habe ich die besten Erfahrungen bei Koordinationsstörungen, Abmagerung, Depressionen und Gicht gesehen. Die Modalitäten von Lithium chloratum sind die folgenden: Morgens sind die Beschwerden schlechter, ebenso bei Bewegung; auf der rechten Körperseite sind die Symptome intensiver. Besser sind sie nach dem Aufstehen.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 04/12 auf Seite 20.

Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor

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