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NERVENDE RÜCKENBESCHWERDEN

Rückenschmerzen sind in Deutschland die Volkskrankheit Nummer eins. Viele Ursachen sind möglich. Oft liegt eine Reizung oder Schädigung peripherer Nerven zugrunde.

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Achtzig Prozent der Bevölkerung hatte schon mindestens einmal in ihrem Leben Probleme mit dem Rücken, wobei Frauen öfter als Männer betroffen sind. Rückenschmerzen sind heute einer der häufigsten Gründe für einen Arztbesuch, eine Krankschreibung oder einen Aufenthalt im Krankenhaus. Während bei dem einem die Schmerzen nur akut und von kurzer Dauer sind, leiden andere unter lang anhaltenden oder häufig wiederkehrenden Schmerzen. Als chronisch gelten Schmerzen, sobald die Beschwerden länger als drei Monate anhalten oder wenn sie mehrmals im Jahr auftreten. Diese chronischen Schmerzen können die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränken.

Viele Ursachen Neben altersbedingtem Verschleiß der Wirbelsäule gehen Fehlhaltungen oder rückenbelastende Bewegungen auf den Rücken. Beispielsweise machen sich vorgebeugtes Sitzen am Schreibtisch, eine gebückte Haltung bei körperlicher Arbeit, zu langes Stehen oder das Tragen von Lasten schmerzhaft im Rücken bemerkbar. Mangelnde Bewegung trägt ihr Übriges dazu bei. Sie gehen mit ungewohnten Überlastungen, muskulärer Dysbalance oder einer schwachen Muskulatur einher, die sich mit Verkrampfungen, Verspannungen sowie einer verkürzten Muskulatur und Schäden an den Bandscheiben bemerkbar machen können.

Geschädigte und gereizte Nerven Beschwerden, die von der Wirbelsäule ausgehen, werden unter dem Begriff Wirbelsäulen-Syndrom zusammengefasst. Typische Auslöser sind Muskelverspannungen und eine druckbedingte Reizung der Spinalnervenwurzeln, wie beispielsweise beim Bandscheibenvorfall. Austretendes Bandscheibengewebe führt zu Druckschädigungen und starken, ausstrahlenden Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule, die mit Reflexverlust, Kraftlosigkeit, Missempfindungen wie Kribbeln, Ameisenlaufen oder gar Lähmungen einhergehen können.

Eine derartige Reizung oder Schädigung der Nervenwurzeln wird auch als Radikulopathie bezeichnet. Am häufigsten ist der Lendenwirbelbereich betroffen , wenn zum Beispiel der Ischiasnerv gereizt ist (Ischialgie). Es kann aber auch die Halswirbelsäule in Mitleidenschaft gezogen (zervikale Radikulopathie) werden. Reizungen oder Schädigungen der Nerven werden nicht nur durch mechanische Ursachen ausgelöst. Sie können auch infolge eines Virusbefalls (zum Beispiel bei Herpes Zoster), durch Schadstoffe (zum Beispiel Schwermetalle), Medikamente (zum Beispiel Zytostatika) oder Stoffwechselerkrankungen (zum Beispiel Diabetes) auftreten.

Schmerzhafter Teufelskreis Unglücklicherweise haben Rücken- und Nackenschmerzen wiederum Verspannungen und daraus resultierende unwillkürliche Fehlhaltungen zur Folge. Weitere Schmerzen werden hervorgerufen, die abermals die bereits vorhandene Muskelanspannung steigern. Dies reizt zusätzlich den bereits irritierten Nerv, wodurch die Beschwerden noch verstärkt werden – ein Teufelskreis aus Schmerz, Muskelanspannung und Fehlhaltung ist entstanden. Er hält die Rückenschmerzen in Gang und kann zur Ausbildung eines Schmerzgedächtnisses und damit zu Chronifizierung der Schmerzen beitragen.

Seelische Belastungen oder Stress können diesen Teufelskreis ankurbeln, denn sie erzeugen eine vermehrte Muskelspannung. Außerdem erhöht psychischer Stress die Erregbarkeit der Schmerzrezeptoren, wodurch der Rücken schmerzempfindlicher und die Beschwerden chronisch werden können.

Behandlung akuter und chronischer Schmerzen Mediziner raten, möglichst schnell mit der Behandlung zu beginnen und in den ersten Tagen ein Schmerzmittel einzunehmen, um den schmerzhaften Teufelskreis zu durchbrechen und einer Chronifizierung der Beschwerden entgegenzuwirken. Zudem ist es sinnvoll, von Anfang an neurotrope Nährstoffe wie Uridinmonophosphat zusammen mit Vitamin B12 und Folsäure (Keltican® forte) zuzuführen.

TIPPS FÜR EINEN STARKEN RÜCKEN
+ Jeden Tag in Bewegung bleiben: Treppensteigen, Spazierengehen oder Radfahren – jegliche körperliche Aktivität fördert die Rückengesundheit.
+ Muskelkraft und Gelenkigkeit im Gleichgewicht halten.
+ Starre Körperhaltung vermeiden – dynamisches Sitzen, Gehen und Stehen versorgt die Bandscheiben optimal mit Nährstoffen.
+ Rückengerechtes Liegen, zum Beispiel in Rückenlage mit flachem Kissen, in Seitenlage mit Kissen zwischen den Knien.
+ Rückenfreundliches Aufstehen über die Seitenlage.
+ Rückenfreundliches Heben, Tragen und Bücken – immer mit geradem Rücken.
+ Aktiven Lebensstil auch bei gelegentlichen Rückenbeschwerden beibehalten.

Geschädigte periphere Nerven haben einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen und benötigen sie für ihre Regeneration. Auch psychotherapeutische und physikalische Maßnahmen können in dieser Phase eingesetzt werden. Prinzipiell hängt die Behandlung davon ab, ob es sich um akute oder chronische Beschwerden handelt.

Als Erste Hilfe bei akuten Rückenproblemen hilft es, die Wirbelsäule zu entlasten. Dies gelingt zum Beispiel mit einer Stufenlagerung. Dafür werden in Rückenlage die Unterschenkel auf einen Stuhl abgelegt. Bei akuten Beschwerden ist zudem rasche Kühlung ratsam, beispielsweise mit einer Eismassage von fünf bis zehn Minuten. Kälte fährt den Stoffwechsel herunter, lindert die Entzündung und dämpft die Schmerzimpulse. Wärme fördert hingegen die Durchblutung des Gewebes, entspannt die Muskeln und lindert so die Schmerzen. Eine Wärmebehandlung empfinden daher chronische Rückenschmerzpatienten als wohltuend.

Rückenfreundlicher Alltag Sind die akuten Beschwerden abgeklungen, verhilft regelmäßiges Aufbautraining zu starken Muskeln. Diese schützen die Wirbelsäule und sind Voraussetzung für einen gesunden und vitalen Rücken. Dabei ist nicht entscheidend, welche Sportart ausgeübt wird. Wichtig ist vielmehr, dass der Rücken ständig in Bewegung bleibt. Zudem müssen rückenschonende und -stärkende Übungen erlernt und in den Alltag integriert werden.

Spezielle Trainingsprogramme wie die Rückenschule helfen langfristig, Fehlhaltungen zu vermeiden und durch rückengerechtes Verhalten zu ersetzen. Bewährt haben sich zudem Verfahren zum Stressabbau. Sie helfen, die muskuläre Verspannung zu unterbrechen und die Schmerzwahrnehmung günstig zu beeinflussen. Erprobte Programme sind die Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training oder Yoga.

Nährstoffe für die Nerven Patienten mit Wirbelsäulen- Syndromen können von einer zusätzlichen kausalen Behandlung mit Nährstoffen profitieren. Geschädigte Nerven sind bis zu einem gewissen Grad in der Lage, sich eigenständig zu regenerieren. Dafür benötigt der Körper wichtige neurotrope Nährstoffe wie etwa Uridinmonophosphat, Vitamin B12 und Folsäure. Ihre ergänzende Zufuhr kann die Regeneration geschädigter peripherer Nerven unterstützen. Eine ausreichende Versorgung mit diesen Nervenbausteinen lässt sich durch Keltican® forte gewährleisten.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 03/15 ab Seite 68.

Gode Meyer-Chlond, Apothekerin

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