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Harnwegsinfektion

NATÜRLICHE HILFE BEI AKUTEN UND WIEDERKEHRENDEN BLASENENTZÜNDUNGEN

Pflanzliche Präparate können bei unkomplizierten Verläufen eine Option sein. Eine Kombination aus Tausendgüldenkraut, Rosmarinblättern und Liebstöckelwurzel hat sich dabei bewährt.

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Besonders Frauen haben im Sommer häufig Ärger mit der Blase. Ein nasser Badeanzug, zu luftige Kleidung oder das Sitzen auf kühlem Untergrund können dazu beitragen, dass der Unterleib auskühlt. Für Erreger sind das beste Voraussetzungen, um sich zu vermehren. Im Rahmen einer Infektion sind die ableitenden Harnwege, in denen sich normalerweise keine Keime aufhalten, aufgrund einer Bakterienansiedlung entzündet.

Bei einer Urethritis ist die Harnröhre betroffen, eine Entzündung der Harnblase wird als Zystitis bezeichnet. Weisen die Patientinnen keine speziellen Risikofaktoren auf und sind ansonsten gesund, handelt es sich um eine unkomplizierte Form der Erkrankung. Im komplizierten Fall tragen weitere Aspekte dazu bei, das Leiden zu begünstigen. Dazu zählen beispielsweise Immunschwäche, Diabetes mellitus, Schwangerschaft, Östrogenmangel in den Wechseljahren oder eine Infektion durch Krankenhauskeime.

Lästiges Frauenleiden Aufgrund ihrer Anatomie quälen sich Frauen häufiger mit Blasenentzündungen als Männer. Bei Männern hat die Harnröhre eine Länge von 20 Zentimetern, bei Frauen ist sie mit etwa vier Zentimetern jedoch vergleichsweise kurz. Das erleichtert den Keimen den Aufstieg in die Harnblase. Einfluss hat auch die unmittelbare Nachbarschaft von Harnröhre und Darmausgang. Die Bakterien haben bei einer falschen Anal- und Genitalhygiene leichtes Spiel und können über eine Schmierinfektion in die Harnwege übersiedeln. Dies hat zur Folge, dass die Hälfte aller Frauen mindestens einmal im Leben an einer solchen Infektion erkrankt.

Symptome Eine Blasenentzündung geht mit verschiedenen Beschwerden einher. Starker und häufiger Harndrang, Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen sowie Krämpfe im Unterbauch sind charakteristische Symptome. Oft sind die abgelassenen Harnmengen nur gering oder der Urin ist trüb und kann übel riechen. Gegebenenfalls ist er durch Blut verfärbt.

Ursachen In 80 Prozent der Fälle ist die Erkrankung auf Escherichia-coli-Bakterien zurückzuführen. Diese Keime befinden sich im Darm und sind eigentlich harmlos. Wandern sie jedoch über die Harnröhre in die Blase, können sie dort eine Entzündung verursachen. Hier wird noch einmal deutlich, warum es Frauen häufiger trifft als Männer. Durch die erheblich kürzere Harnröhre gelangen die Bakterien leichter zur Blase.

junge frau mit tasse Auch andere Erreger können für eine Harnwegsinfektion verantwortlich sein. Dazu zählen Chlamydien, Proteusarten, Enterokokken oder Staphylokokken. Seltene Auslöser sind Adenoviren oder Pilze. Darüber hinaus begünstigt Geschlechtsverkehr bei Frauen die Übertragung von Keimen. Man spricht in diesem Fall auch von einer „Honeymoon- Zystitis”.

Auch Kälte, ein geschwächtes Immunsystem, falsche Intimpflege, Stress oder Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes sind fördernde Faktoren. Bei Tumoren oder Harnsteinen können Abflussstörungen auftreten, die eine Besiedlung der Harnwege durch Bakterien unterstützen. In Phasen der hormonellen Umstellung sind Blasenentzündungen aufgrund des gestörten Gleichgewichts des Scheidenmilieus sowie von Veränderungen der Schleimhäute nicht selten.

So stellt der Östrogenmangel bei Frauen in und nach dem Klimakterium einen Risikofaktor dar. Männer werden im höheren Lebensalter anfälliger, da sich ihre Prostata vergrößern kann und die Harnröhre unter Umständen eingeengt wird, was das Wasserlassen erschwert. Bei Kindern liegt die Ursache häufig in einer funktionell oder anatomisch bedingten Harnabflussstörung.

Therapie Die Behandlung zielt in erster Linie darauf ab, die Erreger zu beseitigen und die Symptome zu lindern. Zusätzlich sollen Krankheitsrückfälle vermieden werden. Handelt es sich um eine leichte Form der Entzündung, kann es hilfreich sein, die Flüssigkeitszufuhr zu erhöhen. Durch die vermehrte Entleerung der Harnblase können Bakterien ausgeschwemmt werden. Häufig ist die Apotheke die erste Anlaufstelle für Patienten, die unter Symptomen einer Zystitis leiden.

WANN ZUM ARZT?
+ Bei Fieber, Blut im Urin und Schmerzen im Bereich der Nieren: Es könnte eine Nierenbeckenentzündung vorliegen
+ Bei starkem Krankheitsgefühl
+ Wenn die Symptome nicht innerhalb von drei Tagen abklingen
+ Schwangere, Diabetiker und Personen mit einem geschwächten Immunsystem sollten generell an den Arzt verwiesen werden

In den Anfangsstadien können Sie Ihren Kunden pflanzliche Arzneimittel empfehlen. Sie haben optimalerweise harntreibende, entzündungshemmende, antibakterielle und entkrampfende Wirkungen. Canephron® N ist ein pflanzliches Kombinationspräparat, welches alle diese Effekte in sich vereint. Ist ein Arztbesuch notwendig, verordnet der Mediziner bei bakterieller Ursache in der Regel ein Breitbandantibiotikum. Die Beschwerden nehmen rasch ab und der Heilungsprozess beginnt.

Ein Problem der Antibiotikatherapie liegt jedoch in der zunehmenden Resistenzentwicklung. Die Erreger sind in der Lage, ihre Struktur derart zu verändern, dass die antibiotischen Wirkstoffe nicht mehr angreifen können. Dieser Vorgang wird durch die teilweise unsachgemäße Verschreibung, die falsche Einnahme oder die breite Anwendung der Substanzen in Medizin und Tierhaltung gefördert. Aufgrund dieser Tatsache sind pflanzliche Arzneimittel bei leichten und unkomplizierten Infekten eine wichtige Alternative. Resistenzbildungen bleiben hier aus.

Rezidive Bei etwa einem Drittel der Patientinnen kommt es dazu, dass die Bakterien zurückkehren. Von Rezidiven spricht man, wenn eine Harnwegsinfektion mindestens zwei Mal in sechs Monaten oder drei Mal pro Jahr auftritt. Eine mögliche Ursache ist die unzureichende Ausheilung einer vorherigen Infektion. Es kann sich jedoch auch um eine erneute Infektion handeln.

Häufige Harnwegsinfekte bergen die potenzielle Gefahr der Entwicklung einer Reizblase. Sie ist gekennzeichnet durch häufiges Wasserlassen mit kleinen Urinmengen, starken und plötzlichen Harndrang und manchmal ein leichtes Brennen beim Wasserlassen – Symptome, die denen einer Zystitis ähneln. Mediziner sprechen von einer überaktiven Blase oder Reizblase. Ein Bakterienbefall oder andere erkennbare Ursachen liegen hierbei allerdings nicht vor.

Dreifache Kombi mit vierfacher Wirkung Das pflanzliche Harnwegspräparat Canephron® N enthält Tausendgüldenkraut , Liebstöckelwurzel (Levistici radix) und Rosmarinblätter (Rosmarini folia) und wird seit Jahrzehnten erfolgreich in der Therapie leichter Harnwegsinfektionen eingesetzt. Die einzigartige pflanzliche Dreierkombination überzeugt mit ihrem breiten Wirkspektrum. Alle drei Inhaltsstoffe haben spasmolytische, diuretische und antibakterielle Funktionen.

graphik zu canephron®-nutzungDurch den krampflösenden Effekt erschlafft die glatte Muskulatur und die gereizte Blase entspannt sich: Das unangenehme Druckgefühl und die Schmerzen lassen nach. Die diuretische Wirkung sorgt dafür, dass die Harnwege und die Nieren gut durchgespült werden. Auf diese Weise werden die Keime vermehrt ausgeschieden und in ihrer Ausbreitung blockiert.

Rosmarinblätter und Tausendgüldenkraut haben zusätzlich eine antientzündliche Wirkung. Diese sorgt dafür, dass die Schmerzen und das Brennen beim Wasserlassen abnehmen. Canephron® N ist bei den ersten Anzeichen einer Harnwegsinfektion zu empfehlen.

Das Wirkprofil des Medikaments ist ferner zur Behandlung der Symptome einer Reizblase geeignet. Durch seine spasmolytische Wirkung entspannt es die überaktive Muskulatur des Hohlorgans und bringt es wieder ins Gleichgewicht.
Weisen Sie Ihre Kunden auch auf die gute Verträglichkeit des Präparats hin. Interaktionen mit anderen Medikamenten sind bisher nicht bekannt. Das Arzneimittel ist in in den Darreichungsformen Dragees und Tropfen erhältlich und für Jugendliche ab zwölf Jahren und für Erwachsene zugelassen.

Canephron® N als Add-on Unter Umständen kann bei unkomplizierten Harnwegsinfekten die Einnahme eines Antibiotikums mithilfe des pflanzlichen Medikaments umgangen werden. In manchen Fällen ist aber eine Antibiotikatherapie unumgänglich, auch hier dient das Phytopharmakon als wertvolle Unterstützung. Mit seinem breiten Wirkspektrum hemmt es das Wachstum der Bakterien, unterstützt die Ausspülung, und fördert den Heilungsprozess.

In einer Studie (Ivanov et al. 2004) konnte belegt werden, dass die Rezidivrate durch die Einnahme von Canephron® N als Begleitmedikation und zur Rezidivprophylaxe signifikant gesenkt werden kann. Ein weiterer Vorteil ist die ausbleibende Resistenzbildung bei der Phytotherapie. Daher kann Canephron® N zusätzlich zur Antibiotikagabe als rezidiv-verhindernde Langzeittherapie angewendet werden, ohne dass eine Resistenzentwicklung befürchtet werden müsste.

Zur Vermeidung erneuter Blasenentzündungen können Sie Ihren Kunden weitere Empfehlungen geben: Wichtig ist, dass Betroffene ausreichend trinken, das heißt, mindestens zwei Liter täglich. Eine Unterkühlung des Unterleibs soll vermieden werden (nicht auf kalten Steinen sitzen oder nasse Badekleidung anbehalten). Damit die Keime ausgeschwemmt werden, sollten Patienten ihre Blase regelmäßig und vollständig entleeren. Auch nach dem Geschlechtsverkehr ist dies ratsam, um eingedrungene Bakterien auszuspülen.

Auch auf die richtige Intimpflege ist zu achten: Die Genitalhygiene darf nicht übertrieben werden und nach dem Stuhlgang sollten Patienten für eine ordnungsgemäße Analreinigung (von vorne nach hinten) sorgen. Vergessen Sie nicht, dass Probleme rund um die Blase für viele noch immer ein Tabuthema sind und sorgen Sie während der Beratung für die nötige Diskretion.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 06/12 ab Seite 52.



Canephron® N Dragees, Tropfen, Zusammensetzung: 1 überzogene Tablette enthält: Tausendgüldenkraut-Pulver 18 mg, Liebstöckelwurzel-Pulver 18 mg, Rosmarinblätter-Pulver 18 mg. Sonstige Bestandteile: Calciumcarbonat, sprühgetrockneter Glucose-Sirup, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat, Maisstärke, Montanglycolwachs, Povidon (25, 30), Natives Rizinusöl, Sucrose (Saccharose), Schellack, hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, Farbstoffe: Eisen-(III)-oxid (E 172), Riboflavin (E 101), Titandioxid (E 171). 100 g Flüssigkeit zum Einnehmen enthalten einen Auszug (1:56) aus 1,8 g einer Mischung von Rosmarinblättern, Liebstöckelwurzel und Tausendgüldenkraut (1:1:1); 1. AZM: Ethanol 59 % (V/V), 2.–4. AZM: gereinigtes Wasser. Sonstige Bestandteile: Keine. Anwendungsgebiete: Traditionell angewendet zur unterstützenden Behandlung und zur Ergänzung spezifischer Maßnahmen bei leichten Beschwerden im Rahmen von entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege; zur Durchspülung der Harnwege zur Verminderung der Ablagerung von Nierengrieß. Hinweis: Canephron N ist ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel, das ausschließlich aufgrund langjähriger Anwendung für das Anwendungsgebiet registriert ist. Gegenanzeigen: Magengeschwüre, Überempfindlichkeit gegenüber Tausendgüldenkraut, Liebstöckelwurzel, Rosmarinblättern oder einem der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels, entzündliche Nierenerkrankungen sowie bei eingeschränkter Nierenfunktion, Ödeme infolge eingeschränkter Herz- oder Nierenfunktion. Nebenwirkungen: Sehr selten allergische Hautreaktionen. Häufig können Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall) auftreten. Wechselwirkungen: Bisher nicht bekannt. Warnhinweise: Da keine ausreichend dokumentierten Erfahrungen vorliegen und aufgrund des Alkoholgehaltes der Tropfen sollte das Arzneimittel in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden. Keine Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren. Canephron N Tropfen enthalten 19 % (V/V) Alkohol. Canephron N Dragees enthalten Glucose, Sucrose (Zucker) und Lactose. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung: Heranwachsende ab 12 Jahren und Erwachsene: 3-mal täglich 2 überzogene Tabletten oder 5 ml Flüssigkeit einnehmen. Auf reichliche Flüssigkeitszufuhr ist zu achten. BIONORICA SE | 92308 Neumarkt | Mitvertrieb: PLANTAMED Arzneimittel GmbH | 92308 Neumarkt, Stand: 10|10

Martina Görz, PTA und Fachjournalistin (FJS)

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