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Dialog im Dialekt

MUT ZUR MUNDART

Im April konnten Sie zeigen, wie Ihnen der Schnabel gewachsen ist, und an unserem Gewinnspiel „Dialog im Dialekt“ teilnehmen. Bayrisch kam bei unseren Lesern beziehungsweise Hörern besonders gut an. Aber lesen Sie selbst …

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Eines vorab: Wir haben in der Redaktion bei der Vor- und Nachbereitung eines Beitrags selten so viel gelacht. Vorausgegangen war der Aufruf, ein vorgegebenes Beratungsgespräch zu Carvomin® Verdauungstropfen im individuellen Dialekt einzusprechen und an uns zu schicken. Die Idee dazu kam uns während einer sehr lebhaften Video-Konferenz mit der Geschäftsführerin und dem Marketingleiter der Firma Klinge Pharma. Kurz zuvor hatten wir bereits das „Beraten mit Grips“ mit den Verdauungstropfen umgesetzt. Kernstück ist dabei ein Dialog zwischen PTA und Kunde. Den Dialog kann man sich auch als Audiodatei auf unserer Homepage www.diepta.de unter dem Reiter PTA Plus anhören. Hier geht es natürlich ganz korrekt hochdeutsch zu.

Aber viele Kunden sprechen Dialekt und freuen sich, wenn man ihnen in ihrer Sprache antwortet. Wir probierten also ein bisschen herum und schnell hatten wir eine südhessische Version aus der Redaktion und eine bayrische von Klinge Pharma aus Holzkirchen. Und schon war die Idee zu einem Gewinnspiel für unsere Leser geboren. Die beiden Audiodateien, die natürlich nur als Beispiele dienten und nicht gewählt werden konnten, finden Sie übrigens auch auf unserer Homepage.

Sie haben abgestimmt Die beliebtesten Einsendungen möchte ich kurz vorstellen: Auf Platz 3 haben Sie den badischen Dialekt gewählt, auf Platz 2 den Odenwälder Dialekt. Hier spricht die Apothekerin hochdeutsch, aber der Kunde kommt unverkennbar aus dem tiefsten Odenwald. Er verwendet Worte, die man nicht überall kennt. Oder haben Sie schon mal den Begriff „ebsch“ gehört? Den ersten Platz belegt ein Beitrag aus Bayern, mit dem sich PTA und Kundin besonders viel Mühe gegeben haben. Am Anfang und am Ende ist sogar eine Türglocke zu hören. Mein persönlicher Lieblingssatz in diesem Dialog ist die Frage nach dem Geschmack der Verdauungstropfen mit dem hohen Bitterstoffanteil, die hier übrigens Vertrauungstropfen genannt werden: „San’s recht greislich?“ Das könnte man doch auf Hochdeutsch gar nicht so schön ausdrücken, oder?

Daumen hoch Auch Ihnen hat es ganz offensichtlich gefallen. Selten wurde ein Beitrag auf Facebook so oft mit dem Like-Button belohnt und geteilt. Und darum ging es ja auch: In dieser oftmals nicht lustigen Zeit ein bisschen Freude und Spaß in die Apothekenteams zu bringen. Und zu gewinnen gab es dabei auch noch etwas. Die Biowürze der Manufaktur Feinschnabel und die Kochbücher sind bereits auf dem Weg zu den Gewinnern. Uns hat es Spaß gemacht und gezeigt, wie vielschichtig unsere Sprache ist und wie schön doch die verschiedenen Dialekte sind. Und ehrlich gesagt, ich bin ja schon immer der Meinung, mit ein bisschen Mundart kann man bei vielen Kunden die Distanz überwinden. Seine Glaubwürdigkeit verliert man dabei nicht.

Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 06/2021 auf Seite 49.

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