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Haare

LOCKENPRACHT

Eine Wallemähne mit glänzenden Locken ist der Wunsch vieler Frauen. Möglich ist das, dazu bedarf es aber passender Pflege. In der Apotheke finden Kundinnen wirksame und natürliche Produkte.

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Einmal so wunderschön fallende Locken wie Shakira, Beyonce oder Taylor Swift haben. Davon träumen Mädchen und Frauen mit glatten Haaren. Wer von Natur aus mit Locken gesegnet ist weiß allerdings, dass es einiges an Aufmerksamkeit und Pflege bedarf, bis sie so aussehen wie bei Stars und Sternchen.

Trockene Spitzen und krauses Haar Ganz gleich ob naturgelockt oder dauergewellt – sie sind pflegeintensiv und fallen oft nicht so, wie frau sich das wünscht. Deshalb binden viele ihre vermeintliche Haarpracht ständig zum Pferdeschwanz zusammen. Im Grunde viel zu schade. Wenn richtige Pflege und Werkzeug ins Spiel kommen, verwandeln sich fusselige und trockene Haare in eine füllige, gesund aussehende Frisur.

Eine Reise ins Haarinnere Damit Sie Kunden adäquat beraten können, ist es wichtig zu wissen, wie Wellen und Locken optimal gepflegt werden. Dazu lohnt ein Ausflug in die Innenwelt einer Haarfaser. Haare bestehen überwiegend aus Keratin, Faserproteinen, die ihnen Struktur und Elastizität verleihen. Man unterteilt verschiedene Haarschichten. Die äußere Schicht, genannt Cuticula, schützt den Cortex, Schicht Nummer zwei, vor sämtlichen Einwirkungen von außen. Sie besteht aus flachen, tannenzapfenähnlichen Plättchen, die sich in Richtung Haarspitzen anordnen.

Je dichter sie angereiht sind, desto stärker wird Licht an ihrer Oberfläche reflektiert – die Haare glänzen. Dank der glatten Struktur fühlen sie sich weich, griffig und gut genährt an. Sobald diese Plättchen abstehen, wirken sie matter, stumpfer und spröde. Naturgelockte Haare sind dank ihrer natürlichen Krümmung immer etwas aufgerauter. Deshalb sind sie anfälliger für fehlenden Glanz, vermehrten Spliss und eine allgemein trockenere Struktur.

Pflege, die Locken gut tut Die beste Pflege sind reichhaltige und besonders feuchtigkeitsspendende Shampoos, beispielsweise mit Urea, Hyaluronsäure, Sheabutter, Macadamia- oder Jojobaöl. Um sie im nassen Zustand leichter kämmbar zu machen, kann hier auch eine Spülung nützlich sein. Dann heißt es: nasses Haar in ein Handtuch oder entsprechenden Turban wickeln und gut antrocknen lassen. Anschließend mit einer speziellen Bürste zum Entknoten von Haaren sanft entwirren. Empfehlen Sie grobzinkige Kämme ohne Pressnähte und scharfe Kanten. Vor dem nicht zu heißen Föhnen ein Styling-Spray für lockiges Haar oder mit feuchtigkeitsspendenden Bestandteilen, wie beispielsweise Weizenkeimöl ins Haar sprühen.

»Haare bestehen überwiegend aus Keratin-Faserproteinen, die ihnen Struktur und Elastizität verleihen«

Damit Locken weich und geschmeidig werden, empfehlen Sie zwei bis drei Tropfen Öl in die Spitzen einzumassieren. Besonders Produkte aus Ihrem Sortiment sind meist frei von Silikonen, sodass pflegende Inhalte bis ins Haarinnere eindringen können. Empfehlen Sie zur gezielten Lockenpflege unbedingt ein bis zwei Haarkuren pro Woche. Beispielsweise einmal nach der Haarwäsche.

Die zweite als Intensivpflege: dazu eine Kur mit ein paar Tropfen Öl mischen, ins durchgekämmte, trockene Haar einarbeiten und über Nacht wirken lassen. Am Folgetag wie gewohnt mit Shampoo waschen und stylen. Wer eine Extraportion Glanz nach der Haarwäsche wünscht, gibt zwei Esslöffel Essig in kaltes Wasser und spült sie einmal damit ab. Das regt zudem die Durchblutung der Kopfhaut an.

Die besten Styling-Tipps Geben Sie Ihren Kundinnen, neben wichtigen Infos zur Pflege, auch ein paar Tipps für praktisches Styling. Denn es muss nicht immer nur ein Pferdeschwanz sein. Besonders locker und leicht fallen die Haare, wenn Locken an der Luft trocknen oder auf niedriger Stufe mit einem Diffusoraufsatz geföhnt werden. Wer Bedenken hat, dass sie so zu krisselig werden, nasse Haare glatt an den Kopf kämmen, mit Haarspray besprühen und lufttrocknen.

Wenn Glätteisen, dann nur, wenn vorweg eine Thermosprühkur aufs Haar kommt. Glätteisen so selten wie möglich benutzen. In punkto Haargummis raten Sie zu solchen ohne Metall oder gummierter Oberfläche. Wer seine Locken im angesagten undone-Look stylen möchte, knetet etwas Schaumfestiger ins trockene Haar. In Partien teilen und Strähne für Strähne spiralförmig auf Papilloten drehen. Auf lauwarmer Stufe föhnen, auskühlen und mit Händen in Form zupfen.

Färben mit Köpfchen Färben, insbesondere helle Blondtöne, sind purer Stress für Locken. Sie rauen ihre Schuppenschicht sehr stark auf, machen Haare extrem trocken und äußerst pflegebedürftig. Deshalb wirken blond gefärbte Locken oft noch trockener und stumpfer, als in rot oder brünett. Damit frau nicht wie ein Königspudel aussieht, sollte der Friseur nur weiche Stufen ins Deckhaar schneiden.

Auch ein Pony sollte bei Locken im nassen Zustand sehr lang sein, sonst kringeln sich einzelne Partien beim Trocknen wie Spiralnudeln. Sind Haare zu krisselig, kurz antrocknen und auf große Klettwickler drehen. Noch einmal mit dem Föhn darüber und auskühlen lassen. Je größer die Wickler, desto weicher die Wellen. Etwas Glanzspray aufs trockene Haupt sprühen, schon strahlen sie gesund und gepflegt.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 08/15 ab Seite 104.

Kirsten Metternich, Freie Journalistin

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