© DIE PTA IN DER APOTHEKE
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Akute Blasenentzündung

LEITLINIENGERECHTE BEHANDLUNG MIT BÄRENTRAUBENBLÄTTERN

Bei Blasenentzündung suchen Frauen in erster Linie Rat in der Apotheke und wünschen sich die Empfehlung einer schonenden Therapie, um nicht gleich ein Antibiotikum einnehmen zu müssen. Cystinol akut® enthält Bärentraubenblätter-Trockenextrakt und stellt eine leitliniengerechte Empfehlung dar.

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Viele Frauen kennen die Symptome: Brennen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang mit ständigem Gang zur Toilette, ein Ziehen im Unterbauch und dabei geringe Urinmengen. Derartige Beschwerden sind charakteristisch für unkomplizierte, akute Harnwegsinfekte. Solche Blasenentzündungen gehören zu den häufigsten Diagnosen in der urologischen, gynäkologischen sowie allgemeinmedizinischen Praxis und sind ein typischer Fall für die Selbstmedikation.

Häufiges BeratungsthemaJede zweite Frau erkrankt mindestens einmal in ihrem Leben an einem Harnwegsinfekt und bei jeder vierten Betroffenen kommt es schon nach kurzer Zeit zu einem Rezidiv1. Statistiken zufolge versuchen knapp 50 Prozent der Frauen, sich selbst zu behandeln und fragen in der Apotheke um Rat. In 80 Prozent der Fälle lösen E. coli Bakterien den unkomplizierten, akuten Harnwegsinfekt aus. In den übrigen 20 Prozent sind Staphylokokken, Klebsiella (pneumoniae), Proteus (mirabilis), Enterokokken oder auch eine Mischflora für den Infekt verantwortlich2.

Frauen sind aufgrund ihrer anatomischen Voraussetzungen (kürzere Harnröhre) wesentlich häufiger von Harnwegsinfekten betroffen als Männer. Verschiedene Faktoren begünstigen den Ausbruch der Blasenentzündung, dazu gehören häufige Sexualkontakte, die Verwendung spezieller Kontrazeptiva (Diaphragma und spermizide Gele), eine verzögerte Blasenentleerung nach dem Geschlechtsverkehr, eine zwei bis vier Wochen zurückliegende Antibiotikaeinnahme oder die Hormonumstellung in der Menopause. Die Problematik begegnet PTA und ApothekerInnen häufig im Berufsalltag.

Resistenzen vermeiden Je nach Schweregrad der Erkrankung kommen sowohl antibiotische als auch symptomatische Therapien zum Einsatz. Allerdings sollte es nicht immer gleich ein Antibiotikum sein: Die im Jahr 2017 aktualisierte deutsche S3-Leitlinie zu Harnwegsinfekten betont bei Erwachsenen ausdrücklich, dass die Indikation zu einer Antibiotikatherapie kritisch gestellt werden sollte, um unnötige Anwendungen zu vermeiden und Resistenzentwicklungen zu reduzieren2. Pflanzliche Harnwegsdesinfizienzien werden daher als Alternative empfohlen2. Mit ihrem gezielten Einsatz lassen sich Antibiotika einsparen und somit Resistenzbildungen vermeiden.

In dieser Leitlinie „Epidemiologie, Diagnostik, Therapie, Prävention und Management unkomplizierter, bakterieller, ambulant erworbener Harnwegsinfektionen bei erwachsenen Patienten“ der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) werden Präparate aus Bärentraubenblättern explizit als Harnwegsdesinfizienzien empfohlen2. Cystinol akut® enthält einen standardisierten Bärentraubenblätter-Trockenextrakt und ermöglicht eine rein pflanzliche, antibakterielle und antiphlogistische Therapie bei Harnwegsinfekten.

Und das ohne ein Risiko für Resistenzbildungen darzustellen3. Der antibakterielle Effekt des Bärentraubenblätterextraktes wurde kürzlich in einer präklinischen Analyse mit der Wirkung der Antibiotika Cotrimoxazol und Gentamicin verglichen. Es stellte sich heraus, dass der pflanzliche Extrakt gegenüber Staphylokokken und E. coli sogar einen bakteriziden Effekt zeigte, der mit den Antibiotika vergleichbar ist4.

Mittel der WahlBärentraubenblätter wirken antibakteriell und harnwegsdesinfizierend. Der Wirkstoff beeinträchtigt die Fähigkeit der Erreger zum Andocken an die Zellen der Blasenschleimhaut (Adhäsion), vermindert auf diese Weise deren Virulenz und fördert dadurch das Ausspülen mit dem Harnstrahl. Zusätzlich verfügen Bärentraubenblätter über antiphlogistische Eigenschaften und haben so eine heilungsfördernde Wirkung auf die gereizte Schleimhaut. Ein Trockenextrakt der Bärentraubenblätter ist in Cystinol akut® Dragees enthalten. Das Phytopharmakon ist somit bei Blasenentzündungen eine Top-Empfehlung in der Apotheke.

Aufgrund des Wirkspektrums des enthaltenen Wirkstoffs können die typischen Krankheitsanzeichen (Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen, Unterbauchschmerzen, häufiger Harndrang) einer Blasenentzündung gelindert und der Heilungsverlauf verbessert werden. Zudem wird ein Rückgang der Keimzahlen erzielt. Häufige Erreger von akuten Harnwegsinfekten, insbesondere E. coli, Staphylokokken, Enterokokken, Proteus und Klebsiella, werden erfolgreich eliminiert und deren Adhäsion an die Zellen der Blasenschleimhaut bleibt aus.

Wirkung im Bakterium Bärentraubenblätter beinhalten verschiedene Stoffgruppen (Phenolglucoside wie Arbutin, Gerbstoffe, Phenolcarbonsäuren, Flavonole), welche für die Wirkungen von Cystinol akut® Dragees verantwortlich sind. Für die antibakterielle Wirkung des Phytotherapeutikums ist die Substanz Hydrochinon ausschlaggebend. Seine Vorstufe, das Arbutin, ist ein wesentlicher Bestandteil des Bärentraubenblätterextraktes, das in der Leber zu wasserlöslichen Hydrochinonverbindungen verstoffwechselt wird. Diese werden in der Blase von den uropathogenen Bakterien aufgenommen.

Im Bakterium findet eine enzymatische Spaltung statt, sodass das antibakteriell wirksame freie Hydrochinon entsteht – der entscheidende Umwandlungsschritt erfolgt also erst innerhalb der Bakterienzelle, sodass der pH-Wert des Urins für die Wirkung von Cystinol akut® keine Rolle spielt5. Die früher noch postulierte Harnalkalisierung ist zur Wirkoptimierung nach aktuellen Erkenntnissen somit nicht erforderlich. Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch wird der Organismus nicht durch freies Hydrochinon belastet, da es erst im Bakterium entsteht und schließlich über den Urin ausgeschieden wird – die intrazellulär entstandene Substanz tötet die Bakterien von innen heraus ab. Man spricht bei diesem Wirkmechanismus vom Trojaner-Prinzip.

Monographiekonforme Therapieoption Cystinol akut® ist ein nach dem Arzneimittelgesetz (AMG) behördlich zugelassenes, nicht verschreibungspflichtiges Arzneimittel und bietet eine nachgewiesene Wirksamkeit und Sicherheit. Phytopharmaka müssen für ihre Zulassung dieselben Anforderungen an Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit erfüllen, die auch für chemisch definierte Arzneimittel gelten. Monographien der Kommission E6, der WHO7, der ESCOP8 sowie der EMA9 bestätigen das positive Nutzen-Risiko-Profil der Bärentraubenblätter. Cystinol akut® gilt aufgrund seiner überzeugenden Eigenschaften als die Nummer-eins-Empfehlung der Ärzte bei akuten, unkomplizierten Harnwegsinfekten10.

Dauertherapie möglich Nach der Akutbehandlung mit Cystinol akut® Dragees und nach dem Abklingen des Infektes bietet sich die kurmäßige Anwendung von Cystinol long® Kapseln an, um rezidivierenden Infekten langfristig vorzubeugen. Das pflanzliche Langzeittherapeutikum enthält Echtes Goldrutenkraut, welches durchspülend, entzündungshemmend sowie krampflösend wirkt und das Aufsteigen von Keimen in die Blase verhindern kann. PTA und ApothekerInnen können somit bei rezidivierenden, unkomplizierten Harnwegsinfekten die langfristige Einnahme von Cystinol long® empfehlen.

Tipps für die BeratungDas Apothekenpersonal sollte zunächst anhand der Symptome abklären, ob es sich bei den Beschwerden um einen unkomplizierten Harnwegsinfekt handelt oder ob ein Arztbesuch notwendig ist. Berichten Kunden über Fieber, Blut im Urin, Rücken- und Flankenschmerzen, müssen sie an den Arzt verwiesen werden. Dasselbe gilt für Kinder bis zum Alter von zwölf Jahren, Schwangere sowie Männer mit Blasenentzündungen. Werden jedoch die typischen Beschwerden des akuten, unkomplizierten Harnwegsinfekts geschildert, können PTA und ApothekerInnen in die Beratung einsteigen und die phytotherapeutische Behandlungsmöglichkeit mit Cystinol akut® Dragees ansprechen. Darüber hinaus empfiehlt sich ergänzend oder in der Langzeittherapie des rezidivierenden Harnwegsinfektes der Einsatz von Cystinol long® mit Wirkstoffen aus dem Echten Goldrutenkraut.

Diesen Wissens-Check finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 05/2020.

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Martina Görz, PTA, M.Sc. Psychologie und Fachjournalistin

Quellen:
1 Zellner M.: Phytotherapie bei unkomplizierten Harnwegsinfekt und Reizblase: heute noch zeitgemäß? J Urol Urogynäkol 2014; 21 (2): 17-20.
2 Deutsche Gesellschaft für Urologie. Interdisziplinäre S3-Leitlinie Harnwegsinfektionen bei erwachsenen Patienten. Aktualisierung 2017. AWMF-Register-Nr. 043/044.
3 Zellner M.: J Urol Urogynäkol 21 (2014) 17-20.
4 Nicken et al., GPT-Kongress, Münster, Germany, Zeitschrift für Phytotherapie, 38 (Suppl. 1), S39, (2017).
5 Garcia de Arriba et al.: Zeitschrift für Phytotherapie, 31 (02), 95-97, (2010).
6 Kommission E: Monographie: Uvae ursi folium (Bärentraubenblätter);BAnz Nr. 109 vom 15.06.1994.
7 WHO: Folium Uvae Ursi. WHO monographs on Selected medicinal plants, 342-351, (2004).
8 ESCOP: Uvae Ursi folium – Bearbarry leaf, (2012).
9 EMA: European Medicines Agency (EMA) Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC), Community herbal monograph on Arctostaphylos uva-ursi (L.) Spreng., folium. EMA/HMPC/573460/2009 Rev.1, 1-6, (2012).
10 GfK medic*scope® Juni; Referenzmarkt: freiverkäufliche Urologika für Frauen/Auswahl



Cystinol akut® Dragees, Wirkstoff: Bärentraubenblätter-Trockenextrakt. Zusammensetzung: 1 überzogene Tablette enthält 238,7–297,5 mg Trockenextrakt aus Bärentraubenblättern (3,5–5,5 : 1) entsprechend 70 mg Hydrochinonderivate, berechnet als wasserfreies Arbutin (Photometrie Ph. Eur. 1998), Auszugsmittel: Ethanol 60 % (V/V). Sonstige Bestandteile: mikrokristalline Cellulose, langkettige Partialglyceride, Hypromellose, Lactose-Monohydrat, Macrogol 6000, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid, Chinolingelb E 104, Indigocarmin E 132, Titandioxid E 171. Anwendungsgebiete: entzündliche Erkrankungen der ableitenden Harnwege. Gegenanzeigen: bekannte Überempfindlichkeit gegen Bärentraubenblätter oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels. Schwangerschaft und Stillzeit. Kinder unter 12 Jahren. Nebenwirkungen: selten bei magenempfindlichen Personen Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit und Erbrechen). Sehr selten allergische Reaktionen. Warnhinweis: enthält Lactose. Packungsbeilage beachten. Stand 11/2019
Cystinol long® Kapseln, Wirkstoff: Trockenextrakt aus Echtem Goldrutenkraut. Zusammensetzung: 1 Hartkapsel enthält: 424,8 mg Trockenextrakt aus Echtem Goldrutenkraut (5–7 : 1), Auszugsmittel: Ethanol 30 % (m/m). Sonstige Bestandteile: Cellulosepulver, Magnesiumstearat, Siliciumdioxid, Siliciumdioxid (methyliert), Stärke; Kapselhülle: Gelatine, Natriumdodecylsulfat, Indigocar-min E 132, Titandioxid E 171, Eisenoxide E 172. Anwendungsgebiete: zur Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, bei Harnsteinen und Nierengrieß. Zur vorbeugenden Behandlung bei Harnsteinen und Nierengrieß. Gegenanzeigen: bekannte Überempfindlichkeit gegen Echtes Goldrutenkraut oder einen der sonstigen Bestandteile. Hinweis: keine Durchspülungstherapie bei Wassereinlagerungen (Ödeme) infolge eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit. Nebenwirkungen: sehr selten allergische Reaktionen (Hautausschlag, Schwellung und Juckreiz). Stand 06/2014
Schaper & Brümmer GmbH & Co. KG, Bahnhofstr. 35, 38259 Salzgitter

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