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Haare

KEINE WEISSEN FLOCKEN

Bei jedem Fünften hierzulande rieselt es auf Hemd, Bluse oder Pulli. Schuppen sind ein lästiges und unangenehmes Problem. Besonders häufig trifft es Männer. In der Apotheke finden Betroffene hilfreiche und sinnvolle Produkte, die dauerhaft helfen können.

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Mann spricht nicht gerne darüber, ist ja auch lästig. Genauso wie die ständigen weißen Flocken, die eifrig aufs Jackett rieseln. Abklopfen hilft für den Augenblick, doch Schuppen sind treue und hartnäckige Freunde, sie kommen zurück und unbehandelt bleiben sie gerne. Helfen Sie Ihren Kunden, dieses Problem in den Griff zu bekommen.

Gezielte und regelmäßige Pflege ist genauso wichtig wie zahlreiche Dinge rund um Waschen, Föhnen und Stylen. Ursache sichtbarer Schuppen ist beispielsweise eine erhöhte Talgproduktion. Überschüssiges Fett daraus verbindet sich mit abgestorbenen Hautzellen und schon beginnt es zu rieseln. Fragen Sie Ihre Kunden, ob gleichzeitig die Kopfhaut juckt, gerötet oder verkrustet ist. Wenn ja, empfehlen Sie die Abklärung durch einen Dermatologen. Er muss die Ursache finden, um mögliche Erkrankungen und übermäßigen Haarausfall auszuschließen.

Auch Stoffwechselstörungen, Stress, Klimaveränderungen sowie unpassende Pflegeprodukte können zu Schuppen führen. Viele Betroffene doktern meist eine Zeit lang mit verschiedenen Produkten und Tinkturen herum. Insbesondere bei empfindlicher Haut können manche Mittel die Kopfhaut zunehmend irritieren. Das Projekt Schuppenbekämpfung will sich einfach nicht verbessern.

Endlich Hilfe Gezielte und effektive Problembekämpfung beginnt bei der passenden Produktauswahl und endet beim richtigen Umgang mit Föhn und Bürste. Sinnvoll ist es, Haare maximal jeden zweiten Tag mit lauwarmem Wasser zu waschen. Heiße Temperaturen und häufiges Waschen machen die Kopfhaut unnötig trocken. Als Shampoo eignen sich milde, feuchtigkeitsspendende Produkte, die möglichst unparfümiert und frei von Konservierungsstoffen und Alkohol sind.

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Typisch sind hier silberweiße Schuppen und rote, juckende Hautreale. Dies beschränkt sich nicht nur auf den Kopf, Betroffene haben an anderen Körperstellen ähnliche, behandlungsbedürftige Hautveränderungen. Bei Neurodermitis neigt die Kopfhaut zu verstärkter Schuppenbildung, da ihr Fette fehlen, sie trocknet aus, wird rau und schuppig. Ganz gleich ob große oder kleine, trockene oder fettige Schuppen, sie sind in jedem Fall behandlungsbedürftig.

Hilfreicher Bestandteil ist Urea , er versorgt die Kopfhaut mit Feuchtigkeit. Neben speziellem Schuppenshampoos sind auch Haarprodukte aus dem Babysortiment möglich. Bei fettig-schuppender Hauterkrankung, der seborrhoischen Dermatitis, können Shampoos mit Bifonazol oder Ketoconazol Linderung verschaffen. Ebenso im hartnäckigen Akutfall. Ganz gleich um welche Art von Schuppen es geht, raten Sie zu speziellen Wirkshampoos aus Ihrem Sortiment.

Für alle Produkte gilt: sehr gründlich auswaschen, dabei nicht zu stark an Haaren und Kopfhaut reißen. Die Behandlung sollte mindestens sechs Wochen dauern. Um Rückfälle zu vermeiden, ein weiteres halbes Jahr jeweils ein- bis zweimal pro Woche anwenden. An den restlichen Tagen die eingangs genannten, milden Shampoos anwenden. Kommen die Schuppen zurück, wieder mit der sechswöchigen Kur starten. Direkt nach der Dusche nasse Haare in ein Handtuch oder einen fertigen Turban aus Mikrofaser hüllen. So trocknen sie schonend, schädigendes Trockenrubbeln entfällt. Anschließend mit weicher Bürste durchkämmen.

Zur Unterstützung des Wirkshampoos gibt es darauf abgestimmte Anti-Schuppen-Tinkturen. Sie werden mittels Pipette ins handtuchtrockene Haar getropft und in die Kopfhaut einmassiert. Die beste Art, Haare mit schuppiger Kopfhaut zu trocknen, ist an der Luft. Alternativ mit maximal lauwarmer Föhnluft.

Achtung im Winter Insbesondere in der kalten Jahreszeit kann es zu stärkerer Schuppenbildung kommen. Grund dafür ist das häufiges Tragen von Mützen sowie Heizungsluft. Beides trocknet die Haut zusätzlich aus. Empfehlen Sie ein- bis zweimal pro Woche eine feuchtigkeitsspendende Haarkur. Ebenso hilft eine Portion Oliven- oder Mandelöl. Vor der Nachtruhe in die Kopfhaut einmassieren, einwirken lassen und am nächsten Morgen beim Haarewaschen entfernen.

Im Hinblick auf Stylingprodukte, ganz gleich ob Spray, Gel oder Wachs, raten Sie zu möglichst duft-, konservierungsstoff- und alkoholfreien. Sie schonen die Kopfhaut, verhindern unnötiges Reizen und damit verbunden neue Schuppenbildung. Besonders hohe Luftfeuchtigkeit fördert die Talg- und damit Schuppenproduktion. Urlaub an der See ist dagegen eine Wohltat: die salzhaltige Luft und Sonne tun trockener Kopfhaut besonders gut.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 02/15 ab Seite 90.

Kirsten Metternich, Freie Journalistin

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