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Schüßler-Salze

KEINE LUST AUF SÄURE

Süßes, Scharfes, Kaffee und Alkohol sind die Hauptübeltäter für Sodbrennen. Doch dem retrosternalem Schmerz, der wirklich richtig unangenehm sein kann, kann mit Schüßler-Salzen wirksam begegnet werden.

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Reizende Speisen bewirken bei Magen-sensiblen Menschen, dass der saure Magensaft in die Speiseröhre gelangt und die empfindlichen Schleimhäute reizt. Dieser Rückfluss des Mageninhalts wird als Reflux bezeichnet und führt bei länger anhaltender Belastung zur Refluxösophagitis. Sodbrennen nennen wir das schmerzhafte Symptom – es kann bis in die Kehle ausstrahlen. Protonenpumpenhemmer sind keine Dauerlösung und sollten nicht langfristig eingesetzt werden (z. B. B12-Mangel durch fehlenden Intrinsic-Faktor; mangelnder Infektschutz durch Säurereduktion). Mit Schüßler- Salzen lassen sich Sodbrennen und Reflux oft wirkungsvoll ohne sie behandeln.

Im Duo Vier plus Neun Zwei Salze sind bei akuten und chronischen Beschwerden besonders wichtig und daran sollten Sie denken: Die Nr. 9 Natrium phosphoricum D6 und die Nr. 4 Kalium chloratum D6. Natriumphosphat hilft dem Körper, übermäßig auftretende und belastende Säuren abzupuffern und beeinflusst so die daraus resultierenden Beschwerden wie Hyperazidität, Sodbrennen und Refluxösophagitis. Säuren entstehen als Endprodukt vieler biochemischer Prozesse und alle säurebedingten Beschwerden haben eine Beziehung zum Salz Nr. 9.

Dazu zählen neben der Magensäure die Harnsäure (Gicht), die Essigsäure – sie entsteht durch Verstoffwechselung von Fett und Zucker, die Gerbsäure (z. B. im Kaffee), die Salpetersäure (durch Gepökeltes) oder die Milchsäure mit dadurch bedingten Muskelschmerzen nach dem Sport (Laktatazidose). Die Nr. 4, Kaliumchlorid, das zweite wichtige Salz, ist ein Spezifikum für die Schleimhäute und heilt Reizungen und Entzündungen.

Hilft schnell Natrium phosphoricum wirkt auch bei Unverträglichkeit von Milchsäure und Beschwerden, die nach Milchgenuss auftreten wie Blähungen, Roemheld- Syndrom und Völlegefühl. In der Praxis habe ich festgestellt, dass dieses Salz ebenso bei Nahrungsmittel- Intoleranzen/-allergien (in Kombination mit Nr. 2 Calcium phosphoricum D6) oft prompt wirkt. Selbst bei Milchschorf (aufgrund einer Milchunverträglichkeit) hat es sich bewährt – meist genügt hier die perkutane Applikation, also die Salbe Nr. 9.

Ein weiteres Salz aus der Reihe der Ergänzungssalze, die Nr. 22 Calcium carbonicum (wird aus Austernschalen hergestellt) ist ebenso hilfreich bei Sodbrennen. Generell ist dieses Salz ein Heilmittel bei Verdauungsstörungen und vor allem bei chronischen Magen- und Darmschleimhaut- entzündungen.

Last but not least ist die Nr. 23 Natrium bicarbonicum D6 (Natriumbikarbonat, Natron) ein nicht zu unterschätzendes Heilsalz bei Reflux und Sodbrennen – es hat sich bei Hyperazidität bestens bewährt und wirkt wie die Nr. 9 neutralisierend auf belastende Säuren im Körper. In der Biochemie wird es generell bei Verdauungsstörungen, Magen- Darmschleimhaut-Reizungen und -Entzündungen, Appetitlosigkeit, Heißhunger, auch bei Hyperazidität, saurem Aufstoßen, Völlegefühl nach schweren Mahlzeiten sowie Flatulenz und Meteorismus verordnet. Empfehlen Sie die Nr. 23 alternativ zur Nr. 9, beide Salze sind nicht erforderlich.

Nr. 5 als Adjuvans Bei der Behandlung der Refluxkrankheit sollten Sie Ihren Kundinnen und Kunden zu allen anderen je nach Beschwerde ausgewählten Salzen, unbedingt noch die Nr. 5 Kalium phosphoricum D6 empfehlen – dieses Salz ist wichtig, um den Magenmund (Kardia) zu stärken.

Mein Tipp: Sind die Beschwerden (Sodbrennen, Refluxösophagitis) hartnäckig, empfehle ich zusätzlich eine vierwöchige Kur mit Kartoffelsaft (dreimal ein Messbecher vor den Mahlzeiten).

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 12/17 auf Seite 24.

Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor

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