Mit Hilfe von Essstäbchen wird ein Sushi in Sojasoße getunkt© Ridofranz / iStock / Getty Images Plus
Mit den neuen "Salz-Stäbchen" kann man sich das Dippen künftig sparen.

Japanische Erfindung

GESUNDE ESSSTÄBCHEN: SALZIG UND DOCH NICHT SALZIG

Der erste April ist lange vorbei und deshalb ist das hier garantiert keine Falschmeldung: Japanische Forscher haben Essstäbchen entwickelt, die das salzige Geschmacksempfinden verstärken.

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Wer Sushi-Fan ist, kann es nachempfinden: So richtig lecker schmecken die fischigen Rolls nur, wenn Soße dazu kommt. Salzige Sauce – Sojasoße. Weil viele Japaner das auch finden, liegt ihr täglicher Salzkonsum doppelt so hoch wie der von der Weltgesundheitsorganisation empfohlene Wert: nämlich bei etwa zehn Gramm.

Viel zu salzig, findet nicht nur der japanische Professor Homei Miyashita von der Meiji University. Denn diese Menge an Natriumchlorid sorgt dafür, dass viel häufiger hoher Blutdruck, Schlaganfälle und andere Gesundheitsrisiken in der Bevölkerung vorkommen. Und wer gar auf eine natriumarme Ernährung angewiesen ist, hat es schwer – dem schmeckt dann weder Fisch noch Fleisch „auf Japanisch“.

Stäbchen, die Geschmacksrezeptoren stimulieren

Doch da seine Landsleute noch ganz andere Dinge erfunden hatten – das Hybridauto und den Pflegeroboter zum Beispiel – setzte sich der Professor hin und dachte nach. Wie wäre es, wenn man die traditionellen Essstäbchen so präparieren würde, dass sie mittels elektrischen Stroms die Geschmacksrezeptoren auf der Zunge kitzelten, sodass der „Salzig-Geschmack“ verstärkt würde? Gesagt, getan: Professor Miyashite fabrizierte unter tatkräftiger Hilfe eines Getränkekonzerns ein smartes Armband, dass mit den elektrifizierten Essstäbchen kommuniziert: Über einen schwachen Strom angeregt, nimmt die Zunge fortan den Salzgeschmack der Sojasoße eineinhalb Mal so stark wahr – wie eine Art künstlicher Geschmacksverstärker.

Miyashita und der Getränkekonzern feilen nun eifrig am Stäbchen-Prototyp und wollen ihn im nächsten Jahr auf den Markt bringen. Warum dieser gerade den Professor ausgewählt hat, ist kein Zufall: Der Wissenschaftler hat bereits einen ableckbaren Fernseher entwickelt, den man in verschiedenen Geschmacksrichtungen präparieren kann.

Quelle: spiegel.de

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