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Diabetes

IM KRANKENHAUS

Diabetiker sind häufiger in der Klinik als Stoffwechselgesunde. Besonders wenn der Aufenthalt nicht in der Diabetologie, sondern in einer anderen Abteilung stattfindet, kann es zu Problemen kommen.

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Bei Menschen mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2 wird die Blutzuckereinstellung teilweise stationär vorgenommen. Aber auch darüber hinaus werden sie häufiger eingewiesen, zum Beispiel aufgrund von Folgeerkrankungen. Außerdem haben sie deutlich längere Liegezeiten. „Ein Krankenhausaufenthalt stellt immer eine Ausnahmesituation dar.

Besonders mit Diabetes sollte dieser möglichst gut geplant und vorbereitet werden, da es vermehrt zu Komplikationen kommen kann“, sagt Privatdozent Dr. med. habil. Christian Berg, stellvertretender Vorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, Leiter des Ressorts „Soziales und Patientenrechte“ von diabetesDE und Chefarzt der Abteilung Innere Medizin/Angiologie/Endokrinologie/Diabetologie des Evangelischen Krankenhauses in Mettmann. „Nach Operationen kann zum Beispiel der Blutzucker durch vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen ansteigen oder es können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten eintreten.“

Im Vorgespräch informieren Leider kommt es jedoch vor, dass Klinikärzte und -personal nicht ausreichend über Diabetes mellitus informiert sind und somit nicht genug Rücksicht auf die Bedürfnisse Betroffener nehmen.

„Aus diesem Grund sollten Menschen mit Diabetes unbedingt mit ihrem behandelnden Arzt im Krankenhaus sowie dem Pflegeteam bei der Aufnahme über ihre bisherige Therapie, ihre aktuelle Medikation sowie die von ihnen selbst durchgeführten Blutzuckerkontrollen sprechen“, betont Doris Schöning, Referatsleitung an der Akademie für Gesundheitsberufe in Rheine und Diabetesberaterin DDG. „Diese Vorgespräche sollten detailliert dokumentiert in die Patientenakte kommen, inklusive aller Informationen zum Diabetes und dem Einsatz von blutzuckerwirksamen Medikamenten“, ergänzt die Diabeteswissenschaftlerin.

Neue Broschüre gibt Tipps und Checklisten Die von diabetesDE und der DDH-M entwickelte Broschüre beantwortet aus Patientensicht die wichtigsten Fragen rund um den Krankenhausaufenthalt, unter anderem, welche persönlichen Dokumente und Utensilien unbedingt ins Gepäck gehören: Dazu zählen der vollständig ausgefüllte und aktuelle Gesundheitspass Diabetes, Daten über den Beginn und den Verlauf der Stoffwechselerkrankung, der aktuelle Medikamentenplan, Name, Adresse und Telefonnummer des Diabetologen beziehungsweise Hausarztes, eine Liste möglicherweise bestehender Vorerkrankungen und ein Vorrat der gewohnten Medikamente und Zubehörbedarfs.

Weitere zu klärende Fragen sind: Welche Themen sollte ich mit meinem behandelnden Arzt vorher absprechen? Wie wähle ich ein geeignetes Krankenhaus aus? Wie passe ich meine Diabetestherapie an? Welche Informationen benötigt das Team im Krankenhaus? Wie kann ich sicherstellen, dass die besprochenen Punkte auch beachtet werden?

Interessierte können die Broschüre kostenlos im Internet als PDF-Datei herunterladen oder bei diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe als Druckausgabe bestellen: Mitglieder erhalten die Broschüre kostenlos, bei Nicht-Mitgliedern wird eine Schutzgebühr von 2 Euro zuzüglich Porto erhoben. Mehr Informationen finden Sie im Internet unter www.diabetesde.org/krankenhaus.

Weitere Informationen
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Bundesgeschäftsstelle
Reinhardtstraße 31
10117 Berlin

Tel.: 030/2016770
Fax: 030/20167720
E-Mail: info@diabetesde.org
Internet: www.diabetesde.org oder
www.deutsche-diabetes-hilfe.de


Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 02/14 auf Seite 28.

In Zusammenarbeit mit diabetesDE - Deutsche Diabtes-Hilfe

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