Eine Frau liegt auf dem Sofa und hustet.© LittleBee80 / iStock / Getty Images Plus
Im Liegen lässt es sich nicht gut husten.

Husten | Tipps

SO GEHT EFFEKTIVES UND SCHONENDES ABHUSTEN

Harmlos oder ernst, akut oder chronisch – Husten hat viele Gesichter. So unterschiedlich wie seine Ursachen sind auch die Techniken zum Abhusten. Denn die Körperhaltung beeinflusst den Druck auf die Atemwege. Welche Technik sollten Sie Ihren Kunden empfehlen?

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Um Keime, Schad- und Fremdstoffe in den Atemwegen möglichst schnell loszuwerden, husten wir. Ausgelöst wird dieser Reflex, wenn die Hustenrezeptoren auf chemische oder mechanische Reize reagieren. Den Hustenstoß bewirken die Atemmuskeln, das Zwerchfell und ein druckabhängiger Öffnungsmechanismus am Kehlkopf. Husten lässt sich bewusst auslösen, aber ebenfalls unterdrücken – auch wenn das schwerer fällt. Doch davon sollte man sowieso absehen, da Husten eine wichtige Reinigungs- und Schutzfunktion des Körpers ist.

Der Husten teilt sich die Arbeit mit den Flimmerhärchen (Zilien) der Atemwege, um diese zu reinigen. Die Zilien bringen das Sekret in Richtung Kehlkopf, die Hustenstöße befördern das Sekret daraufhin nach draußen.

Die Kehrseite des Reinigungsprozesses: Husten ist schwere körperliche Arbeit, die besonders geschwächte Menschen schnell erschöpfen lässt. Außerdem kann Husten zu Brechreiz, im Extremfall zu Bewusstlosigkeit oder Atemstillstand führen.

Hustenarten

Husten kann ein Symptom für unterschiedlichste Krankheiten sein. Die Art kann in manchen Fällen einen ersten Hinweis auf die Ursache geben.

  • Akuter Husten: Als akuten Husten bezeichnet man solchen, der nicht länger als acht Wochen dauert. In den meisten Fällen liegt ein grippaler Infekt oder eine akute Bronchitis zugrunde.
  • Chronischer Husten: Dauert der Husten länger als acht Wochen an, spricht man von einem chronischen Husten, der in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden sollte.
  • Produktiver Husten: Dabei sammeln sich größere Mengen zähen Sekrets auf den Bronchien an. Dies geschieht meist als Reaktion auf einen Infekt, um die Bakterien oder Viren unschädlich zu machen. Das Abhusten von Schleim befördert sie aus dem Körper.
  • Unproduktiver Husten: Beim Reizhusten wird kein Schleim gebildet, sondern er hängt mit gereizten, trockenen Schleimhäuten zusammen. Er steht oft am Beginn eines grippalen Infekts oder wird durch Rauch, Staub oder Schadstoffe ausgelöst.

Auf die Technik kommt es an

Um effektiv zu husten, ist es wichtig, die richtige Körperhaltung einzunehmen, damit die Hustenmuskulatur gut arbeiten kann. Empfehlenswert ist eine möglichst aufrechte Haltung. Zusätzlich können Sie Ihren Kunden empfehlen, während des Hustens mit der Hand und dem Unterarm dosierten Druck auf Bauch und Brustkorb zu geben.

Je nach Hustenart sollte auch auf die Technik wertgelegt werden, um seine Atemwege zu schonen. Wenn Ihre Kunden über produktiven Husten klagen, können Sie ihnen empfehlen, den Schleim solange wie möglich zu sammeln und soweit wie möglich nach oben zu transportieren. Ziel ist es, möglichst viel Schleim mit möglichst wenig Husten loszuwerden.

Produktiver Husten

Huffing bei produktivem Husten ist die schonendere Variante zu häufigem Räuspern:

  • Wenn der Schleim schon weit oben im Hals sitzt, langsam und vertieft atmen
  • Dann mit geöffnetem Mund die Luft kräftig aushauchen (höchstens zwei- bis dreimal wiederholen).

Wenn Ihre Kunden allerdings unter trockenem Reizhusten leiden, der keinen Schleim abtransportiert, können Sie folgende Techniken empfehlen, um den Reizhusten zu dämpfen.

Reizhusten

Zur Hustenreizdämpfung bei Reizhusten sollten Ihre Kunden möglichst langsam durch die Nase atmen. Die Erwärmung und Verlangsamung des Luftstroms mildert den Hustenreiz. Ein weiterer Trick ist der Nasen-Gabel-Griff: Spüren Ihre Kunden den Hustenreiz, können sie ihren Zeige- und Mittelfinger wie eine Gabel um die Nase legen. Dabei üben sie einen vorsichtigen, seitlichen Druck auf beide Nasenlöcher aus. So können sie das Einatmen kontrollieren und abbremsen. Um ebenso kontrolliert und langsam auszuatmen und, um die Atmungsmuskulatur zu entspannen,  empfiehlt sich sie Lippenbremse.

Lippenbremse
Die Lippen werden wie beim Pfeifen gespitzt, dabei sollte die Oberlippe leicht vorgestülpt werden. Damit die Luft langsam und gleichmäßig entweichen kann, sollte solange wie möglich gegen die leicht geöffneten Lippen ausgeatmet werden. Bei korrekter Anwendung dauert das Ausatmen länger als das Einatmen. Die Technik hilft nicht nur bei Reizhusten, Asthmatiker wenden sie bei Luftnot an.

 

Quellen:
https://www.leichter-atmen.de/atemphysiotherapie/hustentechniken-effektiv-und-schonend-abhusten
https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/symptome/husten-ursachen-rat-und-hilfe-737079.html

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