eine kleine Kehrmaschine auf dem Weg eines Parks, die Blätter wegkehrt© Recebin / iStock / Getty Images Plus
Die Arbeitsweise des Arterien-Roboters kann man sich wie eine kleine Kehrmaschine auf einem belaubten Parkweg vorstellen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

KLEINER PUTZROBOTER RÄUMT IN DEN ARTERIEN AUF

Wenn Ablagerungen in den Arterien die Bahnen verstopfen, müssen sie operativ entfernt werden. Südkoreanische Forscher haben einen Miniroboter entwickelt, der die belastenden und schwierigen Operationen ersetzen kann – der Chirurg kann ihn von außen bedienen.

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An Schweinen funktioniert er schon, der kleine Roboter, der in den Blutgefäßen saubermacht. Er befindet sich an der Spitze eines Herzkatheters und wird mit einem äußeren Magnetfeld durch den Körper bewegt. Wenn er eine verstopfte Stelle erreicht hat, wird über das Magnetfeld eine Drehbewegung ausgelöst, die den Miniroboter vom Katheter entkoppelt.

Faszinierend: Anschließend beginnt I-Raman (so heißt der Putzrobot) autonom, die verstopften Blutgefäße zu befreien. Sein Name setzt sich aus den Initialen aus robotically assisted magnetic navigation system für endovascular intervention zusammen. Zur Navigation verwendet er eine 3D-Karte der Blutgefäße, die vor dem Eingriff aus 2D-Röntgenbildern erstellt wird. Im Körper kann der Roboter sogar noch die Blutgefäße mit aufblasbaren Ballons erweitern, Blutgerinnsel absaugen und Medikamente sowie Kontrastmittel örtlich begrenzt verabreichen. Ist die Behandlung abgeschlossen, wird der Miniroboter über das Magnetfeld wieder mit dem Katheter verbunden und kann aus dem Körper entfernt werden.

Lösung für verstopfte Gefäße wird dringend gesucht

Herzinfarkte, Schlaganfälle oder andere Gefäßverschlusskrankheiten gehören in den Industriestaaten zu den häufigsten Todesursachen. Ursache ist die zunehmende Fettleibigkeit der Weltbevölkerung, die laut WHO bereits epidemische Ausmaße erreicht hat. Außerdem werden wir immer älter -  samt entsprechender Krankheiten. Eine Lösung für das Problem mit den verstopften Arterien wird also dringend gesucht.

Der Miniroboter hat in künstlichen Blutgefäßen und im Tierversuch prima funktioniert. Bevor man ihn an Menschen testet, wollen die Wissenschaftler aber noch das Magnetfeld zur Navigation verstärken und den Roboter noch ein bisschen kleiner machen.

Quelle: Forschung und Wissen

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