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Schon mal da gewesen?

HEILWASSER

Das Quellenmuseum befindet sich inmitten von Europas größtem Kurpark. Es dokumentiert die unterschiedliche Nutzung der legendären Heilquellen und deren prägenden Einfluss auf die Entwicklung der Stadt Bad Wildungen.

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Selbst Kurgast sein Zahlreiche Exponate veranschaulichen das Leben in einem Bade. Manchmal fühlt man sich zurückversetzt in das mondäne Treiben in den großen Hotels, die den Kurgästen durchaus einen luxuriösen Lebensstil boten. Die Selbstinszenierung des Kurpublikums kann der Museumsbesucher durch die Möglichkeit der Verkleidung (Hüte, Kleider) nachempfinden. Es werden aber auch dienende Handwerksberufe und das Geschäftsleben, das die Wünsche der Kurgäste erfüllte, vorgestellt.

In einer Musikmuschel erklingt Kurmusik: Hier kann man die Entschleunigung eines Kuraufenthaltes im Museum nachempfinden. Eine Plakatsammlung dokumentiert die Vielfalt der angebotenen Veranstaltungen. Und zum Abschluss des Rundgangs kann sich der Museumsbesucher auf einem Bildschirm in die lange Reihe prominenter Kurgäste selbst mit seinem Bild einbringen. Das Quellenmuseum in der Wandelhalle Bad Wildungen ist täglich geöffnet und kann von 10 bis 18 Uhr besucht werden.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 04/18 auf Seite 132.

KONTAKT

Quellenmuseum in der Wandelhalle
Bad Wildungen
An der Georg-Viktor-Quelle 3

Sind die inneren Säfte deines Leibes durch vorangegangene Trinkkur genügend erweicht, zerteilt und gereinigt, dann magst du ans Baden denken“. Ein wenig martialisch beschreibt der Marburger Professor Johannes Wolff die Anwendung des Wildunger Sauerbrunnens. In seiner Brunnenschrift, die im Jahre 1580 erschien, geht er dann auf das Baden ein und schreibt eine Badedauer von jeweils drei Stunden morgens und nachmittags vor. Als Erfolg galt, wenn sich nach mehreren Tagen Pusteln auf der Haut bildeten. Der Gebrauch der Bad Wildunger Heilwässer hat sich im Laufe der Jahrhunderte natürlich verfeinert.

Badekuren Durch anschauliche Inszenierungen von Badeszenen erschließt sich dem Besucher der Aufschwung des kleinen provinziellen Städtchens zur vielbesuchten Kurstadt. So verweist die Nachbildung einer Badestube aus dem 16. Jahrhunderts mit hölzernem Zuber und groben Leinentüchern auf die frühen Praktiken der Badekur, wie sie eben von Johannes Wolff und anderen Brunnenmeistern beschrieben wurden. Luxuriös mutet dagegen die Kupferwanne an, die in einem geradezu fürstlichen Bad steht, das mit seinen Jugendstilkacheln aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts stammen könnte.

Ein wichtiges Thema ist die berühmt gewordene „Bad Wildunger Operation“, eigentlich eine instrumentelle Hilfe zur Zertrümmerung von Blasensteinen (Lithotripsie), die ausführlich erläutert und durch eine Sammlung von entsprechenden Instrumenten dokumentiert wird. Wie erfolgreich die in Bad Wildungen praktizierten Methoden und Anwendungen waren, belegt eine umfangreiche Sammlung von Nieren- und Blasensteinen.

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