© Christian Wolter

Schon mal da gewesen?

GRÜNE WELT IM BLAUEN WÜRFEL

An seiner blauen Fassade ist das Loki Schmidt Haus, das Museum für Nutzpflanzen der Universität Hamburg schon von weitem zu erkennen. Es ist das einzige seiner Art in Europa.

Seite 1/1 2 Minuten

Seite 1/1 2 Minuten

Das Loki Schmidt Haus setzt seit zehn Jahren die Tradition des 1883 in Hamburg gegründeten Botanischen Museums und seiner Sammlungen fort und erfüllt sie im Sinne seiner Namensgeberin mit neuem Leben.

Ausgestellt In der Dauerausstellung sind Produkte aus Pflanzen, die uns alltäglich begegnen, zu entdecken. Die Entwicklungsgeschichte von Loki Schmidt als Forscherin und Botschafterin für die Natur ist ebenso dargestellt, wie die des Museums im Kontext Hafen, Handel, Hamburg. Das „Gläserne Magazin“ zeigt Schätze der Botanischen Sammlung. Im Themenfenster „Arzneipflanzen“ ist unter anderem die 250 Proben umfassende Drogen- Lehrsammlung der Firma Merk aus den 1950er Jahren zu sehen.

In Sonderausstellungen werden Themen der Dauerausstellung vertieft, unter aktuellem Bezug betrachtet beziehungsweise übergreifende Themenkomplexe bearbeitet. Aktuell geht es um das Sammeln, der Leidenschaft, die Wissen schafft. Neben öffentlichen Führungen zu Themen der Ausstellungen können auf Anfrage auch Führungen und Workshops aus einem Strauß von Angeboten oder zu einem individuellen Wunschthema gebucht werden.

KONTAKT
Loki Schmidt Haus
Museum für Nutzpflanzen der Universität Hamburg
Ohnhorststraße 18
22609 Hamburg
Petra-schwart@unihamburg.de
www.Loki-schmid-haus.de

Gesammelt Was mehr als 200 Jahre zusammengetragen wurde, illustriert die breite Palette vom Menschen genutzter Pflanzenarten. Rohprodukte, Aufbereitungsstufen und Endprodukte gehören ebenso dazu, wie die Vielfalt im Hinblick auf Qualitäten und Nutzungsarten. Zwei Schenkungen bildeten zur Gründungszeit des Museums den Grundstock: die Algensammlung des Bürgermeisters Nicolaus Binder und die Früchte- und Samensammlung des Stadtphysikus Heinrich Wilhelm Buek.

In Australien gesammelte Objekte der Pflanzenjägerin Amalie Dietrich kamen aus dem Verkauf der Sammlung des Kaufmanns Godeffroy in das damalige Botanische Museum. Eine Quelle für die Erweiterung der Sammlung war der enge Kontakt zu Hamburger Kaufleuten, unter anderem durch die ständige Vertretung von Wissenschaftlern des Museums an der Hamburger Börse.

So fand 1889 – damals Rarität und Kuriosität zugleich – auch das imposante Luftwurzelgeflecht einer Würgefeige aus dem tropischen Regenwald von Kamerun, seinen Weg ins Museum. Die Arzneipflanzensammlung fasst unter anderem Drogensammlungen unterschiedlichen Umfangs, die Pharmacognostische Sammlung des Hamburger Apothekers Oberdörffer und die Sammlung des Instituts für Pharmazeutische Biologie Hamburg zusammen.

Beforscht und betrachtet Das Loki Schmidt Haus verwahrt konservierte Natur, historisch wie wissenschaftlich von unschätzbarem Wert. Inmitten lebendigen Grüns des universitären Botanischen Gartens gelegen, der seit 2012 den Namen Loki Schmidts trägt, ist der Weg nicht weit zum dortigen Apothekergarten oder zum Giftpflanzengarten. Das ist doch eine Reise wert.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 10/16 ab Seite 100.

×