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Fit für die Beratung

GESUNDE WASSERSPIELE

Fußbäder sind nicht nur eine Wohltat für die Füße, sondern können sich auch positiv auf den gesamten Körper auswirken. Voraussetzung: Sie werden richtig durchgeführt und mit dem richtigen Zusatz.

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Ein heißer Sommertag – die Füße sind müde, geschwollen, verschwitzt und wollen keinen Schritt mehr gehen. Dann ist der ideale Zeitpunkt gekommen, um ihnen einen kleinen Frische-Kick zu gönnen. Ein Fußbad mit belebendem Zusatz sorgt in Minutenschnelle für die ersehnte Erfrischung. Nicht nur bei sommerlicher Hitze, sondern auch in vielen anderen Situationen können Fußbäder hervorragende Dienste leisten. Etwa dann, wenn die Füße im Winter klirrend-kalt oder nach einer langen Wanderung überanstrengt sind.

Fußbäder sind nicht nur Balsam für die Füße selbst, sondern können auch positive Effekte auf den gesamten Organismus haben: Abhängig von Badetemperatur, -dauer und eingesetztem Badezusatz können sie beispielsweise den Kreislauf stabilisieren, das Immunsystem stärken, das Einschlafen erleichtern und als bewährte Hausmittel Erste Hilfe leisten, wenn sich eine Erkältung ankündigt.

Mehr als Sauberkeit  An den Füßen können Fußbäder unterschiedliche Wirkungen entfalten, unter anderem …

 … Hornhaut erweichen: Starke Hornhautbildung an den Füßen ist nicht nur ein ästhetisches Ärgernis, sondern auch deshalb problematisch, weil die harten Verhornungen leicht einreißen – vor allem an den Fersen. Spaltförmige Risse, sogenannte Schrunden, können Schmerzen verursachen und Infektionen begünstigen. Um vorzubeugen, ist es sinnvoll, Hornhaut regelmäßig zu entfernen. Um überschüssige Hornhaut und Schwielen aufzuweichen und die Haut insgesamt geschmeidiger zu machen, können Fußbäder mit Zusätzen wie Harnstoff und Algenextrakt (z. B. im neuen GEHWOL® Frische-Fußbad) gute Dienste leisten.

Bei Harnstoff handelt es sich um einen natürlichen Feuchthaltefaktor der Haut, der Wasser in und zwischen den Zellen bindet und so die äußere Hornschicht erweicht. Algenextrakt schützt die Haut dank seiner feuchtigkeitsspeichernden Eigenschaft vor dem Austrocknen. Tipp für das Beratungsgespräch: Empfehlen Sie Ihren Kunden, die Füße etwa 10 bis maximal 15 Minuten zu baden und die erweichte Hornhaut dann behutsam mit einem Hornhautschwamm oder Bimsstein zu entfernen.

 … kühlen und erfrischen: Kalte Fußbäder bieten eine erfrischende Abkühlung – gerade jetzt im Sommer, wenn bei hohen Temperaturen das Gehen und Stehen zu einer echten Strapaze wird. Für eine Extra-Portion Frische sorgen auch Fußbäder mit Zusätzen wie Menthol (z. B. in GEHWOL® Frische-Fußbad). Der Grund: Der Wirkstoff aus der Minze stimuliert die Kälterezeptoren der Haut, die kühle Temperaturen registrieren. In der Folge kommt es zu einer Freisetzung von Botenstoffen, die den „Kältereiz“ an das zentrale Nervensystem übertragen. Ergebnis: Die erhitzten Füße kühlen spontan ab.

 … wärmen: Warme Fußbäder mit natürlichem ätherischen Öl aus Rosmarin können winterkalten Füßen ruck-zuck einheizen. Denn das Kräuteröl fördert die Durchblutung und regt den Stoffwechsel an, wodurch die Füße lang anhaltend gewärmt und belebt werden.

… vor Fußgeruch und Fußpilz schützen: Grundsätzlich reinigen Fußbäder die Fußhaut intensiv und entfernen dabei Fußschweiß. Kräuteröle aus Lavendel, Rosmarin und Thymian (z. B. in GEHWOL® Fußbad) verfügen zudem über eine desinfizierende, antimikrobielle Wir- kung. Geruchsbildende Bakterien werden auf diese Weise beseitigt.

… beruhigen und entspannen: Wenn die Füße nach einem langen Arbeitstag, einem flotten Waldlauf oder einer schweißtreibenden Wanderung müde und überanstrengt sind, vielleicht sogar schmerzen, ist ein Fußbad auf jeden Fall eine Wohltat. Zusätze wie Lavendel- und Rosmarinöl haben dabei eine beruhigende und entspannende Wirkung.

Ebenfalls günstig sind Zusätze mit ätherischen Ölen aus Speik und Lavendel (z. B. in GEHWOL® Creme-Fußbad). Bei Speik (Lavandula hybrida) handelt es sich um eine Art in der Gattung Lavendel (Lavandula). Die Kombination aus Speik und beruhigendem, entspannendem und durchblutungsförderndem Lavendel macht strapazierte Füße rasch wieder fit.

Plus für die Gesundheit Abhängig von der Badetemperatur, dem gewählten Zusatz und der Dauer der Anwendung können Fußbäder unseren Körper auf unterschiedliche Weise positiv beeinflussen und gesundheitsfördernd wirken. Unterschieden wird grundsätzlich zwischen warmen und kalten Fußbädern, Bädern mit ansteigender Temperatur und Wechselbädern. Ehe Sie Ihren Kunden jedoch raten, ihre Füße ins erfrischende Nass zu tauchen, sollten Sie sich vergewissern, dass Gegenanzeigen ausgeschlossen sind.

Bei Wasseranwendungen gilt grundsätzlich: Nur dann durchführen, wenn der Organismus belastbar ist. Vorsicht ist unter anderem bei Menschen mit Venenleiden und Durchblutungsstörungen an Füßen und Unterschenkeln geboten. Apothekenkunden mit entsprechenden Krankheitsbildern sollten ihren Arzt fragen, ob warme Fußbäder für sie geeignet sind. Herz-Kreislauf-Patienten sollten grundsätzlich erst den Arzt konsultieren. Auch für Diabetiker gibt es besondere Anwendungshinweise (siehe Kasten).

BERATUNGSTIPPS
+ Menschen mit Diabetes sollten Ihre Füße nicht länger als drei bis fünf Minuten baden.
+ Die Badetemperatur sollte 35 Grad Celsius (maximal 37 bis 38 Grad Celsius) nicht überschreiten.
+ Wichtig ist es, die Badetemperatur mit einem Thermometer zu überprüfen, um Verbrühungen zu vermeiden.
+ Nach dem Bad sollten die Füße behutsam, aber sorgfältig abgetrocknet werden, zum Beispiel mit einem weichen Gästehandtuch. Die Haut zwischen den Zehen sollten Diabetiker aufgrund der Verletzungsgefahr nur vorsichtig mit einem Wattestäbchen trocken tupfen.
+ Nach jedem Bad die Füße mit einer Spezial-Creme (z. B. GEHWOL® med Lipidro Creme) eincremen, welche mit Feuchtigkeitsspendern wie Urea und Lipiden die bei Diabetikern oftmals empfindliche Hydrolipidbarriere der Haut stabilisiert.

Wann welches Fußbad?Warme Fußbäder sind unter anderem in der Lage, die lokale und allgemeine Durchblutung zu steigern. Zur Entspannung strapazierter Füße leisten sie ebenso gute Dienste wie bei kalten Füßen. Menschen, die abends schlecht einschlafen können oder häufig unter Infektionskrankheiten leiden, können ebenfalls von warmen Fußbädern profitieren. Erläutern Sie Ihren Kunden im Beratungsgespräch, dass ein warmes Fußbad 10 bis maximal 15 Minuten dauern sollte. Die richtige Badetemperatur beträgt 37 bis 39 Grad Celsius. Nach dem Bad ist es wichtig, die Füße sorgfältig abzutrocknen und dem Körper ein wenig Ruhe zu gönnen.

Kalte Fußbäder sind – so der Arzt keine Einwände hat – gut für die Venen, schützen vor Krampfadern, stärken das Immunsystem und haben sich auch bei Kopfschmerzen bewährt. Auch bei brennenden Füßen sind sie einsetzbar. Außerdem sind kalte Bäder in der Lage, selbst die müdesten Geister wieder aufzuwecken. Ein kaltes Fußbad sollte ein kurzes Vergnügen sein, aber mindestens zehn Sekunden dauern.

Ansteigende Fußbäder helfen gegen aufkeimende Erkältungen und bei chronisch kalten Füßen. Empfehlung für Ihre Kunden: Die Füße zunächst in 35 Grad Celsius warmes Wasser tauchen und dann innerhalb der nächsten 15 bis 20 Minuten kontinuierlich wärmeres Wasser hinzugeben, bis die Temperatur abschließend 39 bis 41 Grad Celsius beträgt.

Wechselbäder regen den Kreislauf an und stärken das Immunsystem. Auch bei chronisch kalten Füßen sind sie angebracht, denn die Wechselwirkung der Temperaturen trainiert die Blutgefäße. Darüber hinaus haben sie sich bei Kopfschmerzen und Müdigkeit bewährt. Erläutern Sie Ihren Kunden, dass für ein Wechselbad zwei Behältnisse benötigt werden, die etwa bis zur halben Wade mit Wasser gefüllt werden. In die eine Fußbadewanne kommt etwa 38 Grad Celsius warmes Wasser, in die andere circa 18 Grad Celsius kaltes. Zuerst werden die Füße jetzt für etwa fünf Minuten in das warme Bad, anschließend für 10 bis 15 Sekunden ins kalte gestellt. Die Prozedur wird dreimal wiederholt und mit einem kalten Bad beendet.

Wellness in der Wanne Tipp: Wer müden, strapazierten Füßen ein warmes Fußbad gönnt, kann den Wellness-Effekt durch ein Fuß- und Beinpeeling noch weiter steigern. Ein Peeling massiert die Fußhaut auf sanfte Weise, löst störende Hornschüppchen zuverlässig und sorgt so für glatte, geschmeidige Haut. Ein gutes Fußpeeling enthält sowohl abrasive „Rubbelpartikelchen“, zum Beispiel aus Perlmuttpulver und feinen Zuckerkristallen (z. B. in GEHWOL® Perlmutt-Peeling), als auch intensiv pflegende und hautberuhigende Inhaltsstoffe wie Bisabolol und Panthenol.

Als Perlmutt wird die innerste Schalenschicht von Weichtieren wie Schnecken und Muscheln bezeichnet. Der Naturstoff besteht aus Calciumcarbonat und organischen Anteilen. In Pulverform sorgt Perlmutt für eine besonders sanfte, aber effektive Abrasion von abgestorbenen Hornschüppchen.

Pflege danach Nach einem Fußbad freut sich die Fußhaut über gründliches Eincremen mit einer reichhaltig pflegenden und feuchtigkeitsspendenden Fußcreme. Welche ideal geeignet ist, hängt nicht nur von den individuellen Pflegevorlieben ab, sondern auch vom Hautzustand und nicht zuletzt auch vom Wetter. Für eine rasche Regeneration der Hautbarriere und ein samtweiches Hautgefühl sorgen hochwertige Pflegeprodukte mit hautfreundlichen Pflegeölen, dem Feuchtigkeitsspender Aloe vera und antimikrobiellen Substanzen, die Fußgeruch nachhaltig Paroli bieten (z. B. in GEHWOL® Balsam für normale Haut und GEHWOL® Balsam für trockene, spröde Haut).

Tipp für das Beratungsgespräch: Apothekenkunden, die sich jetzt im Hochsommer nach einem ultimativen Frische-Kick für die Füße sehnen, können Sie einen leichten Pflegebalsam mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Pfefferminzöl und Menthol (z. B. in GEHWOL® Frische-Balsam) empfehlen. Und wenn die Füße im Winter unangenehm kalt sind, bietet sich eine wärmende Fußpflege mit natürlichen „Einheizern“ wie Paprika- und Ingwerextrakt (z. B. in GEHWOL® Wärme-Balsam) an.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 08/15 ab Seite 52.

Andrea Neuen-Biesold, Freie Journalistin

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