MEHR GELD AUCH FÜR PTA IM BEZIRK NORDRHEIN

Der Mindestlohn soll steigen. Damit Apothekenmitarbeiter nicht unter die Mindestlohngrenze rutschen, einigten sich der Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) und die Apothekengewerkschaft ADEXA im Januar darauf, die Gehälter von Apothekenmitarbeitern vorsorglich anzuheben.

Das galt jedoch nur für den Bundesrahmentarifvertrag, und dem sind die Landesapothekerkammern Sachsen und Nordrhein nicht beigetreten. Zumindest Nordrhein zog nun nach, auch hier sollen PTA nun 200 Euro brutto mehr im Monat erhalten. Und das rückwirkend zu Januar. Die ADEXA erläutert:

Neuer Gehaltstarifvertrag für Nordrhein
Rückwirkender Abschluss mit fünf Stufen
Die Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter (TGL) Nordrhein und die Apothekengewerkschaft ADEXA haben sich auf einen neuen Gehaltstarifvertrag geeinigt. Rückwirkend zum 1. Januar 2022 ist eine Tariferhöhung um monatlich 50 Euro für alle Berufsgruppen und Berufsjahresgruppen vereinbart. Der Tarifvertrag sieht für 2022 noch drei weitere Erhöhungen um jeweils 50 Euro zum 1. April, 1. Juli und 1. Oktober vor, insgesamt also 200 Euro brutto mehr in diesem Jahr. PKA erhalten zum 1. Oktober 2022 sogar 90 Euro mehr und damit insgesamt ein Plus von 240 Euro im Jahr 2022.
Zum 1. Januar 2023 steigen die Gehälter noch einmal um 2,0 Prozent.
Auch die Notdienstvergütungen sowie der Zuschlag für die Filialleitungstätigkeit werden angehoben.
Die Ausbildungsvergütungen steigen zum 1. Juli 2022 um 100 Euro. Die tarifliche Vergütung für Pharmazeuten im Praktikum beträgt dann 1.029 Euro im Monat. Der PTA-Nachwuchs erhält ab 1. Juli 2022 im sechsmonatigen Praktikum 808 Euro pro Monat. Für PKA-Azubis gibt es dann im ersten Ausbildungsjahr 808 Euro, im zweiten Ausbildungsjahr 860 Euro und im dritten Ausbildungsjahr 913 Euro.
Der neue Gehaltstarifvertrag hat eine Laufzeit bis Ende 2023.
Tanja Kratt, ADEXA-Vorstand und Leiterin der ADEXA-Tarifkommission, kommentiert: „Nach komplizierten Tarifverhandlungen ist auch das Ergebnis komplizierter, als wir uns das gewünscht haben. Aber nach dem Wechsel an der TGL-Spitze und zusätzlichem medialem Störfeuer aus Richtung des Apothekerverbands Nordrhein freue ich mich, dass wir diesen rückwirkenden Abschluss für unsere Mitglieder erreichen konnten und sie sich nicht länger von der Entwicklung im restlichen Bundesgebiet abgekoppelt fühlen müssen. Mit den verhandelten Gehältern sollen die Mitarbeitenden eine angemessene Wertschätzung ihrer Leistungen erfahren, bestehende Arbeitsverhältnisse in der Folge erhalten und künftige Arbeitsverhältnisse durch Steigerung der Attraktivität gefördert werden.“

„Nach komplizierten Tarifverhandlungen ist auch das Ergebnis komplizierter, als wir uns das gewünscht haben."

Quelle:
„Neuer Gehaltstarifvertrag für Nordrhein - Rückwirkender Abschluss mit fünf Stufen“, Pressemitteilung der ADEXA – Die Apothekengewerkschaft, 4. März 2022, Hamburg.
www.adexa-online.de/tv-nordrhein