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Tipps Zur Verhinderung Von Badeunfällen

GEFAHR DES WASSERS

Deutlich sichtbar sind die Energien von Gewässern, wenn das Meer Wellen schmeißt und an die Küste kracht. Die Risiken liegen allerdings oft in unscheinbaren Strudeln oder Strömungen in Flüssen und Seen.

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Badeseen erscheinen meist harmlos, doch gerade hier lauern die Gefahren, weil sie nach wenigen Metern tief abfallen und die Wassertemperatur sich plötzlich stark verringert. Dieser Übergang vom flachen Ufer in die bodenlose Tiefe stellt für Nichtschwimmer eine böse, im schlimmsten Fall tödliche Überraschung dar. Ein Kälteschock und aufsteigende Panik führen dazu, dass sich Betroffene plötzlich nicht mehr über Wasser halten können und ertrinken. In Flüssen (wie etwa dem Rhein) zu baden, ist nicht nur für Schwimmanfänger riskant, schließlich handelt es sich hierbei oft um internationale Wasserstraßen mit Schiffsverkehr.

Ursachen Die häufigsten Gründe für das Ertrinken bei Kleinkindern sind Unterkühlungen sowie das Vernachlässigen der Aufsichtspflicht durch Eltern oder Erzieher. Bei Jugendlichen spielt ein zu hoher Alkoholkonsum im Zusammenhang mit Badeunfällen nicht selten eine Rolle. Ältere Menschen ertrinken hingegen häufig aufgrund von kardialen Problemen, die sich während des Schwimmens bemerkbar machen. Manche Personen überschätzen einfach ihre eigenen Kräfte und können sich plötzlich beim Baden nicht mehr über Wasser halten.

Prävention
Der Verhütung von Badeunfällen kommt eine große Bedeutung zu. Folgende Regeln sollten stets beachtet werden, um ein Ertrinken zu vermeiden:
+ Kinder niemals unbeaufsichtigt im Wasser spielen lassen. Dies gilt auch für den
    Swimmingpool oder das Planschbecken im Garten. 
+ Die eigene Kraft darf beim Schwimmen nicht überschätzt werden.
+ Auf das Baden ist in besonderen Situationen (z. B. bei Gewitter, starker
   Strömung sowie hohem Wellengang) zu verzichten.
+ Grundsätzlich nicht alkoholisiert schwimmen gehen.
+ Gewässer mit Schifffahrt sollten nicht zum Baden genutzt werden.
+ Wer friert, verlässt am besten unverzüglich das Wasser.

Definitionen Vom Tod durch Ertrinken spricht man, wenn jemand bis zu 24 Stunden nach dem Eintauchen ins Wasser verstirbt. Überlebt der Patient das Untertauchen länger als 24 Stunden, handelt es sich um ein Beinahe-Ertrinken, auch wenn er im Anschluss noch ablebt. Beim Unfallopfer ist in 85 bis 90 Prozent der Fälle eine Aspiration von Wasser oder Mageninhalt nachweisbar (nasses Ertrinken). Dagegen verläuft das trockene Ertrinken ohne Flüssigkeitsaspiration.

Eigensicherung Retter haben bei Ertrinkungsunfällen ganz besonders auf den Eigenschutz zu achten, denn sie setzen nicht selten ihr eigenes Lebens aufs Spiel. Wenn möglich, sollte die Bergung des Ertrinkenden von einem festen Standpunkt aus geschehen, indem man ihm ein Seil oder einen Rettungsring zuwirft. Vorsicht: Versucht man die Person selbst aus dem Gewässer zu ziehen, kann es passieren, dass der Verunglückte den Retter unter Wasser drückt und dieser in Gefahr gerät.

Erste Hilfe Bei Bewusstlosigkeit muss das Badeopfer zunächst in die stabile Seitenlage gebracht werden. Nach der Überprüfung der Atemtätigkeit sind gegebenenfalls besondere Maßnahmen, wie eine Herz-Lungen-Wiederbelebung, einzuleiten. Besteht der Verdacht auf eine Unterkühlung, entfernen Ersthelfer am besten die nasse Kleidung und decken den Patienten zu. Verunglückte dürfen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes nicht alleine gelassen werden, in der Wartezeit sind die Vitalfunktionen permanent zu überprüfen. 

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 06/17 auf Seite 106.

Martina Görz, PTA und Fachjournalistin

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