© LuckyBusiness / iStock / Getty Images
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Tipps gegen Hautkrebs

GEFÄHRLICHE LICHTRÖHREN

Wer auch im Winter schön braun sein möchte, besucht gern ein Solarium. Doch die Strahlung aus dem Sonnenstudio kann Krebs auslösen – ebenso wie die natürliche Strahlung der Sonne.

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Insbesondere in der dunklen Jahreszeit kommt bei einigen Kunden der Wunsch nach Wärme und gebräunter Haut auf und sie suchen ein Sonnenstudio auf. Jedoch geht der Besuch des Solariums mit gesundheitlichen Risiken einher und kann langfristig im schlimmsten Fall zu schwarzem Hautkrebs führen. Die internationale Krebsforschungsagentur (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kategorisiert UV-Strahlung in die höchste Krebsrisikostufe, denn die Strahlung verursacht Schädigungen des Erbguts. Sowohl natürliche als auch künstliche UV-Strahlung erhöhen das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.

Laut Angaben des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) ist die natürliche UV-Strahlung den Bedürfnissen des Menschen allerdings besser angepasst als künstliche UV-Strahlung. Angesichts der steigenden Anzahl der Hautkrebserkrankungen fordert die Deutsche Krebshilfe ein vollständiges, bundesweites Verbot des Solarienbetriebs. Auch das Bundesamt für Strahlenschutz hält die Einstufung von Solarien als krebserregend für plausibel und argumentiert mit einer Metaanalyse, welche bestätigt, dass Solariennutzer ein statistisch signifikant erhöhtes Risiko für ein malignes Melanom haben.

Besser nicht! Grundsätzlich sollten PTA und Apotheker den Kunden von einer Nutzung der Solarien abraten und sie auf die Gefahr von Hautkrebs hinweisen. Möchten die Sonnenanbeter partout nicht auf die künstliche UV-Strahlung verzichten, sollten sie zumindest darauf achten, Sonnenbrände stets zu vermeiden, keine Selbstbedienungsstudios mit Münzautomaten zu nutzen und beim Sonnen immer eine Schutzbrille zu tragen. Bevor Kunden sich auf eine Sonnenbank legen, lassen sie sich am besten zu ihrem Hauttyp beraten, um eine Variante zu wählen, die nicht zu stark für sie ist.

PTA und Apotheker sollten Personen mit heller Haut, Sommersprossen, Pigmentflecken, blonden oder roten Haaren darauf hinweisen, dass sie besonders gefährdet sind und besser auf den Solariumbesuch verzichten sollten. Das Apothekenpersonal sollte auch über die Häufigkeit von Sonnenbäder informieren, die als nicht schädlich angesehen wird: Hier empfiehlt die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention maximal 50 Sonnenbäder pro Jahr, wobei künstliche und natürliche Sonne zusammengefasst sind.

Allergische Reaktionen Besondere Vorsicht ist bei der Einnahme von bestimmten Medikamenten in Kombination mit einer Sonnenexposition geboten: Verschiedene Wirkstoffe erhöhen die Lichtempfindlichkeit und rufen fotoallergische Reaktionen hervor, die sich durch Hautirritationen, Allergien und Bläschen äußern. Personen, die bestimmte Antibiotika, Diuretika oder pflanzliche Mittel wie Johanniskraut einnehmen, sollten unbedingt vom natürlichen und künstlichen Sonnenbad absehen. Weisen Sie Ihre Kunden außerdem darauf hin, dass auch die Verwendung von Kosmetika in Kombination mit UV-Strahlung zu Hautproblemen führen kann.

Bräunen durch Creme, Spray oder Tuch Eine Alternative, ohne UV-Strahlung Körperbräune zu erlangen, sind Selbstbräunungsprodukte, die in kurzer Zeit mit relativ wenig Aufwand bräunen. Doch hier lauern ebenfalls Risiken: Häufig enthalten Selbstbräuner den Wirkstoff Dihydroaceton. Die Substanz ist nicht besonders stabil, zerfällt bei längerer Lagerung und setzt das kanzerogene und allergieauslösende Formaldehyd frei.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 12/2020 ab Seite 80.

Martina Görz, PTA, M.Sc. Psychologie und Fachjournalistin

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