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Wer steckt eigentlich hinter

FÖRDERINITIATIVE 'NACHHALTIGE PHARMAZIE'

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) startete im Jahr 2012 die Förderinitiative „Nachhaltige Pharmazie“.

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Für eine effiziente medizinische Versorgung von Patienten sind Arzneimittel unverzichtbar. Auch in der Tierhaltung sind sie für den Erhalt der Tiergesundheit notwendig. Arzneimittelrückstände belasten jedoch die Umwelt und können unerwünschte Wirkungen verursachen. Auch die Herstellung von Medikamenten ist mit einem hohen Verbrauch an Rohstoffen, Lösungsmitteln und Energie sowie einem hohen Abfallaufkommen verbunden.

Vor diesem Hintergrund startete die Deutsche Bundesstiftung Umwelt im Jahr 2012 die Förderinitiative „Nachhaltige Pharmazie“. Als eine der größten Stiftungen in Europa fördert die DBU innovative, beispielhafte Projekte zum Umweltschutz. In ihrer Förderpraxis verfolgt die DBU das Prinzip, die Ursachen von Umweltbelastungen anzugehen anstatt „Sünden der Vergangenheit“ nachträglich zu korrigieren.

Daher greift sie im Rahmen ihrer Förderinitiative „Nachhaltige Pharmazie“ vorsorgende Ansätze auf, die die Umweltauswirkung bei der Entwicklung neuer Wirkstoffe und pharmazeutischer Produkte stärker berücksichtigen. Neben Maßnahmen, die den Eintrag von Arzneimittelreststoffen in die Umwelt vermeiden, zielt die DBU dabei auch auf den schonenden Umgang mit Ressourcen und eine effiziente Herstellung ab, um den Verbrauch an Rohstoffen, Lösungsmitteln und Energie sowie das Abfallaufkommen zu reduzieren.

Um für die pharmazeutischen Hersteller einen Anreiz zu schaffen, fordert die DBU, Arzneimitteleinträge in die Umwelt und deren mögliche Wirkungen zu berücksichtigen und in die Nachhaltigkeitsbewertungen und -berichte der pharmazeutischen Industrie aufzunehmen. Ergebnisse erfolgreicher DBU-Förderprojekte sind beispielsweise die effiziente Herstellung von Beta-Lactam-Antibiotika durch die Reaktionsführung in mikrotechnischen Bauteilen oder das Verdoppeln der nutzbaren Ausbeute durch ein biotechnologisches Syntheseverfahren für Profene wie Ibuprofen oder Naproxen.

Besonderen Handlungsbedarf zum Schutz der menschlichen Gesundheit sieht die DBU bei der Verminderung von Antibiotika-Resistenzen. Um auch zukünftigen Generationen den Zugang zu sicheren und wirksamen Antibiotika zu ermöglichen, müssen unnötige Antibiotikaverordnungen abgestellt sowie Hygiene- und Präventionsmaßnahmen verbessert werden. In ihren Förderprojekten engagiert sich die DBU daher unter anderem für Untersuchungen zur Abbaubarkeit verschiedener Sulfonamide als auch für die Synthese einer leicht abbaubaren Variante des Antibiotikums Ciprofloxacin.

Weitere Informationen finden Sie unter www.dbu.de/nachhaltigePharmazie

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 07/15 auf Seite 130.

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