Mandeln und Öl© Dmitrii Ivanov / iStock / Getty Images

FLÜSSIGES GOLD

Ob für die Haut, die Haare oder die Nägel: Für sämtliche Bedürfnisse gibt es Öle, die effektiv wirken und dabei besonders gut hautverträglich sind. Auch im Hinblick auf enthaltene Inhaltsstoffe sind sie fortschrittlich.

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Ob aus Früchten, Nüssen oder Pflanzen: Fette Öle sind Multitalente für den gesamten Körper, sie pflegen ihn vom Scheitel bis zur Sohle. Besonders in der kalten Jahreszeit schenken sie Haut und Haaren eine Extraportion pflegenden Schutz. Ihre einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren unterstützen die Barrierefunktion der Haut. Vitamine und Mineralstoffe aus dem Öl regen den Hautstoffwechsel und die Zellerneuerung an. Besonders empfehlenswert sind Elixiere mit hohen Qualitätsstandards.

Hochwertige Öle sind frei von Farb- und Konservierungsstoffen, was Kunden mit sensibler Haut wichtig ist. Auch Fair-Trade-Aspekte spielen zunehmend eine Rolle. Ein gutes Gefühl, wenn man ein Produkt kauft, mit dem beispielsweise Projekte in Entwicklungsländern gefördert werden. Wenn dazu die Inhaltstoffe aus zertifiziert biologischem Anbau stammen, umso besser. Eine breite Produktpalette erfüllt diese Qualitätsansprüche. Doch welches Öl kann was genau und wozu sollten wir es verwenden?

Wildrose für trockene Haut Eines der bekanntesten Öle ist das der Wildrose. Es zieht besonders schnell in die Haut ein, kann die Kollagenproduktion und Hautregeneration anregen. Deshalb wird es sehr gerne in Pflegeprodukten fürs Gesicht verwendet. Es wird durch Kaltpressung aus Hagebuttenkernen gewonnen und ist durch einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren gekennzeichnet. Es duftet nicht nach Rosen, sondern eher nussig. Verwechseln Sie es nicht mit dem ätherischen Öl aus den Blütenblättern der Rose.

Reizlinderndes Mandelöl Besonders reichhaltig ist Mandel- öl – für Kunden mit fettiger oder Mischhaut weniger geeignet. Dafür ist das Öl eine echte Wohltat für Menschen mit sehr sensibler, entzündlicher oder trockener Haut, zum Beispiel bei Neurodermitis und Psoriasis. Mandelöl versorgt die Haut mit pflegenden Lipiden und Vitaminen. 

Reichhaltige Pflege Öle sind oft Bestandteil in Tages- und Nachtcremes sowie in Lotionen zur Körperpflege. Ab Temperaturen von acht Grad abwärts braucht die Gesichtshaut neben Feuchthaltefaktoren auch etwas mehr Fett. Empfehlen Sie Kunden dazu, ein bis zwei Tropfen Öl, beispielsweise Mandel-, Sesam-, Granat- apfel- oder Wildrosenöl, mit der Tagescreme zu mischen und sanft in die Haut einzumassieren.

Arganöl, Kokos und Co. Neben Öl aus Mandeln ist Kokosöl besonders in der jungen Generation äußerst beliebt. Kein Wunder – das Allroundtalent bietet sich für Gesicht, Haare und Körper an. Besonders kostbar und hochwertig ist Arganöl, denn es wird von Hand und nur in Marokko geerntet. Es wird gerne in Haarpflegeprodukten wie Shampoo, Ölen und Kuren eingesetzt. Es fungiert als Sonnenschutz und wirkt dank seines besonders hohen Gehalts an Vitamin E antioxidativ. Bekannt und bewährt bei sehr empfindlicher Haut ist Nachtkerzenöl. Seine ungesättigten Linolsäuren werden erfolgreich zur Pflege von neurodermitischer Haut eingesetzt.

Eingedampft
Hochwertige Öle kommen ohne Zusätze aus. Infos zu den Inhaltsstoffen finden Sie in der INCI-Deklaration des Produktes. Auch Öle aus dem Naturkosmetiksegment mit zertifizierten Siegeln bieten sich an. Nachtkerzen- und Mandelöl eignen sich besonders für Kunden mit sehr empfindlicher Haut oder Neurodermitis. Ölziehen kann aktiv zur Mundgesundheit beitragen.

Praktische Tipps rund um Öle Populär ist mittlerweile wieder klassisches Ölziehen. Es kommt ursprünglich aus der ayurvedischen Lehre. Es soll sich positiv auf die Gesundheit der Zähne und des gesamten Mundraums auswirken. Dabei bessern sich Zahnfleischbluten und Mundgeruch. Empfehlenswerte Öle dafür sind Lein-, Kokos- oder Sonnenblumenöl. Dazu einen Schluck Öl in den Mund nehmen und drei bis fünf Minuten hin- und herziehen. Anschließend mit reichlich Wasser nachspülen. Hände, Nägel und Nagelhaut profitieren, wenn sie regelmäßig mit Öl versorgt werden. Dazu einfach Totes Meer Salz oder groben Zucker mit Öl mischen, Hände damit peelen, abspülen und ein paar Tropfen Öl in die Hände und Nagelhäute einmassieren.

Haare glätten, Bürsten reinigen Krauses Haar lässt sich mit Öl bändigen. Das Schöne daran: Hochwertige, reine Öle sind frei von Filmbildnern wie Silikonen. Diese ummanteln die Haare nämlich, sodass die Pflege nicht mehr optimal ins Innere gelangt. Krauses, dickes Haar verträgt reichhaltigere Öle wie Kokos-, Avocado-, Oliven- oder Mandelöl. Für feines Haar bieten sich Argan-, Jojoba-, Traubenkern- oder Aprikosenkernöl an. Die Menge sollte wohldosiert sein, je nach Länge und Haarbeschaffenheit. Das Öl in die Längen und Spitzen einarbeiten, dies ist sowohl in feuchtem als auch trockenem Haar möglich. Ein gutes Mittel, um Gesichtsreinigungsbürsten und Kosmetikpinsel zu reinigen, ist Olivenöl. Dazu Öl zu gleichen Teilen mit einem milden Haarshampoo mischen und auf den Bürstenkopf oder die Pinsel geben, in der Handfläche emulgieren und mit warmem Wasser ausspülen.

Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 12/2021 ab Seite 56.

Kirsten Metternich von Wolff, freie Journalistin

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