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Kosmetik

FEUCHTEREGULATOREN

Bestimmte Stoffe in der Haut binden Feuchtigkeit und verhindern so deren Austrocknung. Um die feuchtigkeitsspendende Wirkung von Hautcremes zu verbessern, enthalten die Produkte Wirkstoffe mit ähnlicher Funktion.

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Zu den Hauptaufgaben der Haut gehört der Schutz des Körpers vor äußeren Einflüssen. Als größtes Organ des Körpers verhindert sie einen Wärme- und Wasserverlust, schützt vor dem Einwirken chemischer Substanzen und wehrt das Eindringen von Keimen ab. Der natürliche Feuchtigkeitsfaktor (Natural Moisturizing Factor, NMF) ist hierbei ein wichtiger Bestandteil der Haut, um deren schützende Barrierefunktion aufrechtzuerhalten.

So binden verschiedene Stoffe, die dem NMF zugezählt werden, Feuchtigkeit und verhindern, dass die Haut austrocknet. Unter anderem sorgen Milchsäure, Harnstoff und Aminosäuren dafür, dass die in der obersten Hautschicht vorkommende Feuchtigkeit gespeichert wird. Gerät dieses System aus dem Gleichgewicht – beispielsweise durch trockene Heizungsluft im Winter, zu langes Sonnenbaden im Sommer oder aufgrund altersbedingter Veränderungen – kann die Haut weniger Wasser binden. Wirkstoffe in Hautpflegeprodukten mit ähnlicher Funktion wie der NMF können hier entgegenwirken.

Feuchtigkeitsregulatoren können den Feuchtigkeitsgehalt der Haut um bis zu 50 Prozent erhöhen.

Kosmetische Wirkstoffe Als wichtige Feuchtigkeitsregulatoren in Hautpflegeprodukten gelten Harnstoff, Aminosäuren, Glycerin und diverse Zucker. Diese Stoffe sind in der Lage, Wasser zu binden – sie sind also hygroskopisch. Das Besondere an ihnen: Sie können den Feuchtigkeitsgehalt der Hornschicht der Haut um bis zu 50 Prozent erhöhen. Aminosäuren übernehmen dabei noch weitere wichtige Funktionen in der Haut. Die Protein-Bausteine regen beispielsweise den Hautstoffwechsel an, stärken das Bindegewebe oder fördern die Durchblutung. Auch Harnstoff ist als natürlicher Bestandteil der Haut und als Feuchtigkeitsspender in der Kosmetik beliebt.

Harnstoff spaltet die Wasserstoffbrücken in den Eiweißketten des Keratins und erleichtert so in niedriger Konzentration die Bindung des Wassers durch Keratin. Das macht die Haut glatt und geschmeidig. Glycerin hingegen steigert das Feuchtigkeitsbindevermögen der Haut, weil es das durch das Produkt zugeführte Wasser bindet. Aufgrund seiner guten Hautverträglichkeit und hohen Wirksamkeit ist Glycerin als Feuchtigkeitsspender Bestandteil fast aller Hautpflegemittel. Ein weiterer wichtiger Feuchtigkeitsbinder ist die Hyaluronsäure, die zur Familie der Mucopolysaccharide gehört. Hyaluronsäure ist ein wichtiger Bestandteil verschiedener Gewebe, wie beispielsweise der Haut, des Bindegewebes, des Auges oder des Knorpels.

Aufgrund ihrer schwammartigen Struktur kann die Hyaluronsäure Wasser binden – pro Gramm bis zu sechs Liter – und sorgt so für Spannkraft und Elastizität der Haut. Trägt man Hyaluronsäure auf die Haut auf, wird sie in die oberste Zellschicht aufgenommen und kann auf diese Weise dort Wasser binden. So gewinnt die Haut wieder an Volumen und wirkt straffer, Fältchen werden reduziert und die Haut wird geschmeidiger. Dieser Effekt ist allerdings nicht von langer Dauer. Hyaluronsäure muss daher – wie alle anderen Wirkstoffe auch – regelmäßig angewendet werden, wenn man den feuchtigkeitsspendenden und hautstraffenden Effekt erhalten möchte.

Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 07/2020 ab Seite 56.

IKW (Industrieverband Körperpflege und Waschmittel e.V.)

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