Schatten einer Frau © aijiro / stock.adobe.com
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Wer ist's gewesen?

EIN LEBEN OHNE HAPPY END

Dieser Text handelt von einem, der aus seiner Not eine Tugend machte. Sein öffentlicher Umgang mit der Parkinsonschen Krankheit machte ihn beinahe so berühmt wie seine Rolle in einer unsterblichen Film-Trilogie.

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Geboren im kanadischen Edmonton, übernahm er bereits mit 15 Jahren seine erste Fernsehrolle. Das begeisterte ihn so sehr, dass er kurzerhand die Schule abbrach, um sich ganz dem Schauspielberuf zu widmen. Er zog in die USA und bekam Schwierigkeiten mit der Künstlergewerkschaft, denn es gab bereits einen Kollegen gleichen Namens. Der Jugendliche fügte ein „J.“ zwischen Vor- und Nachnamen ein und wurde damit berühmt – allerdings erst in der Zukunft.

Besuch in der Vergangenheit Und so hieß dann auch jener humorige Science-Fiction-Film, der jedem bei Nennung seines Namens sofort einfällt. „Zurück in die Zukunft“ entstand 1985 und handelt von einer Zeitmaschine. Die sieht aus wie ein ganz normales Auto. Marty McFly, so der Rollenname unseres Gesuchten, besucht darin das Jahr 1955, trifft seine Eltern und alles geht schief: Aus Versehen verliebt sich seine eigene Mutter in ihn und wendet sich von ihrem Verehrer, seinem Vater, ab.

Da das aber bedeuten würde, dass Marty niemals zur Welt kommen würde, muss er dringend etwas tun. Und davon handelt nun dieser Film. In immer neuen Wendungen beeinflusst Marty die Figuren, die natürlich keine Ahnung haben, wer er ist. Am Ende verlieben sich ordnungsgemäß Vater und Mutter ineinander, und Marty muss dringend wieder nach Hause. Die Gestalter des Films konzipierten ein offenes Ende, was mehr als Gag gedacht war, weil keiner damit rechnete, was nun passierte: „Zurück in die Zukunft“ wird ein internationaler Kassenschlager.

Die Auflösung vom Oktober: „Theodor Fontane“

Gut, dass er nicht Apotheker geblieben ist, sonst hätte er nie „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“, „Effi Briest“ oder die „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ geschrieben. Seine Frau brachte die Aufgabe des sicheren Berufes allerdings zur Verzweiflung: Sie musste fünf Kinder durchbringen, während ihr Mann mal für Zeitungen, mal für die eigenen Bücher schrieb. Erst ganz am Schluss seines 81-jährigen Lebens erbrachte die Schreiberei auch finanziellen Erfolg und er schrieb „Der Stechlin“. Kaum war der letzte Korrekturabzug gelesen, verstarb der weltberühmte Dichter ganz plötzlich wahrscheinlich an einem Herzinfarkt.

Rückkehr in die Zukunft Das offene Ende erwies sich als Segen und Hollywoods Filmindustrie machte sich flugs an die Fortsetzung: In „Zurück in die Zukunft II“ reist man in das Jahr 2015, im dritten Teil versehentlich sogar ins Jahr 1885. Der mit leichter Hand geschriebene erste Plot wird nun richtig kompliziert, er spielt mit acht (!) verschiedenen Zeitlinien und am Ende ist der Zuschauer wahrscheinlich froh, dass er selbst auf einer linearen Zeitachse lebt, die nur in eine einzige Richtung zeigt…

Kurz nach dem Ende des dritten Teils bemerkte der Hauptdarsteller, dass der kleine Finger seiner linken Hand unkontrollierbar zu zittern begann, vor allem, wenn er sich in Ruhe befand. Der 30-Jährige überspielte das mit schauspielerischen Mitteln und es gelang ihm lange, das Symptom zu überspielen. 1998 machte er seine Parkinson-Erkrankung öffentlich, 2000 zog er sich weitestgehend aus dem Filmgeschäft zurück.

Engagement trotz Krankheit Doch da, wo andere aufgeben, fängt er erst richtig an. Gegen alle körperlichen Widerstände gründet er eine Stiftung, in die Gelder für die Parkinson-Forschung fließen – 2009 waren es immerhin bereits 149 Millionen Dollar. Er überzeugt Muhammad Ali, auch ein an Parkinson erkrankter Prominenter, mit ihm zusammen öffentlich aufzutreten, um eine Förderung der umstrittenen Stammzellenforschung zu erreichen.

Zeitweise sind seine Ausfallerscheinungen so groß, dass sie halbseitige Lähmungen verursachen. Der tapfere Ex-Schauspieler schreibt ein Buch darüber: „Lucky Man“ steht dreizehn Wochen lang auf den US-Bestsellerlisten. Wer ist dieser Mann, der sich auch von einer unheilbaren Krankheit nicht unterkriegen lässt und der am 21. Oktober 2015 zur Überraschung der Zuschauer in seiner silbernen „Zeitmaschine“ in einer US-Talkshow auftauchte?

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 11/18 ab Seite 90.

Alexandra Regner, PTA und Journalistin

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Einsendeschluss ist der 30. November 2018.
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