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Haare

DU HAST DIE HAARE SCHÖN ...

Alle Friseure geschlossen! Wer auch in Corona-Zeiten gepflegt aussehen möchte, muss schon mal selbst Hand anlegen. Geben Sie praktische Tipps mit Produkten aus der Apotheke, die Pflege und Styling erleichtern.

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Ende April war weltweiter „Ehrentag der Frisuren“. Doch gerade Friseure haben aktuell ein hartes Los gezogen und sind von der wochenlangen Schließung aufgrund des Corona Shutdowns betroffen. Viele Kundinnen sind jetzt dankbar über Ihre Tipps, wie die Frisur trotzdem sitzt und die Haare gepflegt sind. Denn mit ein paar einfachen Regeln für jede Haarbeschaffenheit lässt sich die Phase bis zum nächsten Friseurbesuch überbrücken. Das kommt nicht nur in Corona-​Zeiten vor, sondern auch sonst, wenn einfach die Zeit für den Friseurbesuch fehlt.

Pony kürzen Viele Kundinnen gehen regelmäßig, alle sechs bis acht Wochen, zum Coiffeur ihres Vertrauens. Meistens gibt es dann einen Pflegeschnitt, bei dem Spliss und trockene Spitzen der Schere zum Opfer fallen. Oder der zu lang gewordene Pony wird gestutzt und Stufen im Haar nachgeschnitten. Wer zum Beispiel seinen Pony regelmäßig nachschneiden möchte, kann das auch vor dem heimischen Badezimmerspiegel. Meistens sind es beim Pony ohnehin nur Millimeter, die gekappt werden müssen, damit er wieder zur restlichen Frisur passt. Empfehlen Sie zum Schneiden unbedingt eine entsprechende Friseurschere, die man für den Heimgebrauch auch über die Apotheke bestellen kann.

Den Pony zu schneiden ist in der Regel keine große Schwierigkeit. Erstmal sollte man nur ein wenig kappen, um ein Gefühl für die Schere zu bekommen und auch damit nicht zu viel der Schere zum Opfer fällt. Hilfreich ist es, die Haare durch einen feinen Kamm zu ziehen und nur so viel abzuschneiden, wie aus dem Kamm herauslugt. Lockiges und nasses Haar sollte nicht zu kurz geschnitten werden sollte, da es sich im trockenen Zustand noch etwas zusammenzieht. Sich selbst Stufen oder Spitzen zu scheiden ist derweil kniffliger. Dünne oder gesplisste Enden in den Stufen lassen sich kürzen, indem man eine Strähne über den Kopf hält und hier ein paar Millimeter kürzt. Bei der Länge müssen Mütter, Väter, Freund, Mann oder Kinder unterstützen ... oder man wartet vielleicht doch bis zum nächsten Friseurtermin.

Vorübergehend helfen diese Tipps als Notlösungen: Trägt die Kundin ihre Haare meist offen, kann sie jetzt beispielsweise eine lockere Hochsteckfrisur, einen Dutt oder Pferdeschwanz ausprobieren. Wichtig dabei ist, dass Haare nicht zu fest zusammengebunden werden. Ferner empfehlen Sie Haargummis ohne Metall, beispielsweise solche, die wie ein Telefonkabel aussehen. Sie sind besonders sanft zum Haar. So lässt sich Haarbruch verhindern. In puncto Pflege eignen sich Anti-Spliss-Produkte, die in feuchte oder trockene Enden eingearbeitet werden. Empfehlenswert sind hier besonders silikonfreie Produkte.

Öl fürs Haar – wunderbar Ein Allroundtalent zur Pflege ist Öl. Zum Beispiel Produkte aus dem Naturkosmetik-Segment sowie von Herstellern für Haarpflege aus der Apotheke. Produkte mit Vitamin E, welches natürlich in Ölen enthalten ist, schützt gleichzeitig vor dem Ver- blassen bei coloriertem Haar. Raten Sie bei sämtlichen Ölen zu einer sparsamen Menge. Insbesondere bei sehr feinem, dünnen Haar. Kräftiges, naturgelocktes oder dickes Haar verträgt etwas mehr. Dank Öl lassen sich trockene Strähnen nähren und auch der Anti-​Frizz-Effekt, das ungeliebte Kräuseln, verhindern.

Gegen Trockenheit, gespaltene Spitzen und sprödes Haar helfen ein- bis zweimal pro Woche eine Haarkur für sehr trockenes, sprödes Haar. Solche intensiv pflegenden Texturen mit Lipiden und Feuchthaltefaktoren zeigen nach ihrer Anwendung einen deutlichen Soforteffekt. Die Haare fühlen sich weicher, griffiger und gesünder an. Besonders intensiv wirken Kuren, wenn sie nach der Haarwäsche ins feuchte Haar eingearbeitet und anschließend in einen Handtuchturban gewickelt werden. Dabei entsteht Wärme, die es den Wirkstoffen einfacher macht ins Haar einzudringen.

Etwas Glanz gefällig? Neben verblasster Farbe, trockenen und spröden Spitzen fehlt es oft an natürlichem Glanz im Haar. Einerseits lässt sich dies durch Kolorationen verbessern, andererseits durch bestimmte Pflegemaßnahmen. Zum Beispiel über Shampoo und Spülung mit Feuchthaltefaktoren, wie zum Beispiel Hyaluronsäure, Urea oder Aloe Vera. Produkte für glanzloses Haar, etwa mit Amaranth, Avocado, Quinoa, Nussölen, Acai-Beere, Essig und Vitaminen, verhelfen stumpfem Haar wieder zu mehr Glanz. Die Kundin sollte zu hohe Temperaturen bei der Wäsche, beim Föhnen oder Glätten vermeiden. Je weniger Hitze ans Haar kommt, umso natürlicher ist der Glanz. Abschließend kann etwas Glanzspray, beispielsweise mit Goldhirse aus der Apotheke, aufs Haar gesprüht werden.

Wenn der Ansatz deutlich sichtbar ist Viele Frauen lassen ihre Ansätze regelmäßig beim Friseur nachfärben. Wer sich unsicher ist, ob er das auch selbst gut hinbekommt, kann farbiges Ansatzspray verwenden. Wichtig dabei ist, dass sie vor der Verwendung geschüttelt werden, damit sich alle Komponenten verbinden können. Kundinnen mit sensibler Kopfhaut müssen gegebenenfalls mit Unverträglichkeitsreaktionen rechnen. Empfehlen Sie Ihren Kundinnen deshalb vor dem Kauf die Prüfung der INCI-Deklaration. Eine kleine farbliche Verbesserung bieten entsprechende Farbshampoos. Allerdings waschen sich beide, also Ansatzspray und Farbshampoo, innerhalb der nächsten Haarwäschen wieder aus. Länger haltbar sind Kuren zur Farbauffrischung. Sie sorgen für einen satteren Farbton und bieten sich ideal an, wenn es bis zum Friseurtermin noch etwas dauert.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 05/2020 ab Seite 84.

Kirsten Metternich von Wolff, freie Journalistin

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