© Jomkwan / iStock / Getty Images

Prämenstruelles Syndrom

DIE TAGE VOR DEN TAGEN

Das prämenstruelle Syndrom (PMS) beschreibt Beschwerden, die nach dem Eisprung bis zur Periode erscheinen. Es kann bei allen Frauen im gebärfähigen Alter vorkommen und umfasst körperliche und psychische Symptome.

Seite 1/1 2 Minuten

Seite 1/1 2 Minuten

Für einige Kundinnen sind die Tage vor der Menstruation besonders belastend. Sie leiden unter Unterleibsschmerzen, Wassereinlagerungen, Spannen in der Brust, Übelkeit, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Stimmungsschwankungen, depressiven Verstimmungen, Heißhunger, Schlafstörungen sowie unter Reizbarkeit. Da die Symptome vor der Monatsblutung auftreten, spricht man vom Prämenstruellen Syndrom.

Ursache Man vermutet, dass die Ursachen für das PMS auf die Hormonschwankungen in der zweiten Zyklushälfte zurückzuführen sind. Die Freisetzung des Estrogens nimmt ab, während die Herstellung des Gelbkörperhormons Progesteron beginnt. In der zweiten Zyklushälfte sinken außerdem der Serotoninspiegel sowie die Menge körpereigener Endorphine. Vermutlich ruft das Wechselspiel zwischen dem Hirnstoffwechsel, der Funktion der Eierstöcke sowie dem vegetativen Nervensystem die Symptome hervor. Wie gravierend das PMS ausfällt, hängt unter anderem von dem Lebensstil (Stress, Bewegung, Ernährung, Genuss von Koffein oder Nikotin) ab. Sobald die Menstruation einsetzt, lassen die Beschwerden nach, da die Progesteronkonzentration wieder sinkt.

Lebensstil anpassen Berichtet Ihnen eine Kundin von diesen Beschwerden, können Sie im Beratungsgespräch Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen. So ist es sinnvoll, ein Tagebuch zu führen, um eventuelle Faktoren (wie etwa Stress), die möglicherweise für die Symptome mitverantwortlich sind, zu identifizieren. Ein gesunder Lebensstil, bestehend aus genügend Schlaf, Entspannungstechniken, einer gesunden Ernährung und regelmäßiger Bewegung, beeinflusst das PMS positiv. Bei krampfartigen Beschwerden tut die Behandlung mit Wärmepflastern gut, auch ein heißes Bad oder Wärmflaschen lindern die Schmerzen.

Pflanzliche Hilfe Bringt die Anpassung des Lebensstils keine Verbesserung, können Sie ein Phytopharmakon empfehlen: Als bewährte Mittel gilt Mönchspfeffer-Extrakt (Vitex agnus castus) (siehe auch „Drei Pflanzen für Frauen“ Seite 56), der ätherisches Öl, Flavonoide, Fettsäuren und Iridoidglykoside enthält. Insgesamt stabilisiert Vitex agnus castus den Zyklus und vermindert die Beschwerden des PMS. Raten Sie Betroffenen, am ersten Tag des Zyklus mit der Einnahme zu beginnen (einmal pro Tag zwischen 30 und 40 Milligramm bis maximal 240 Milligramm).

Leiden Frauen unter nervöser Unruhe oder depressiven Verstimmungen, empfiehlt sich der Einsatz von Johanniskraut-​Präparaten (zwischen 600 und 900 Milligramm täglich). Kundinnen mit starken Kopf- oder Unterbauchschmerzen können sich mit der Einnahme von nichtsteroidalen Antirheumatika wie Naproxen oder Ibuprofen helfen. Auch die Substitution von Magnesium und Calcium soll sich günstig auf die Symptomatik auswirken. Off-Label verschreiben Ärzte Kontrazeptiva mit verkürztem pillenfreien Intervall oder Präparate ohne Pillenpause.

Den Artikel finden Sie auch in der Sonderausgabe Frauengesundheit der PTA IN DER APOTHEKE ab Seite 38.

Martina Görz, PTA, M.Sc. Psychologie und Fachjournalistin

×