Luftbild Baumkronenpfad © Jörn Diethardt Reinhold / Landesforst MV
© Jörn Diethardt Reinhold / Landesforst MV

Schon mal da gewesen?

DEM HIMMEL SO NAH

Tausendjährige Eichen mit Baumkronenpfad, Wildgehege, Schaugatter und Ausstellung – als erstes Nationales Naturmonument sind die Ivenacker Eichen eine kultur- und naturhistorische Besonderheit, die ihresgleichen sucht.

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Sie gehören zu den ältesten Bäumen Deutschlands und besitzen eine besondere Symbolkraft. Die mächtigste der alten Eichen gilt mit 140 Kubikmetern als volumenreichste Eiche in Europa. Die Baumart Eiche ist ein Sinnbild für Stetigkeit und ihr Holz bekannt für Dauerhaftigkeit. Die ältesten, etwa tausendjährigen Bäume sind ein besonderes Zeugnis der Nachhaltigkeit und des pfleglichen Umgangs mit der Natur. Sie sind keine Reste ehemaliger Urwälder, sondern Zeugnisse der im Mittelalter verbreiteten Landnutzungsform des Hutewaldes, die im Nationalen Naturmonument Ivenacker Eichen über Jahrhunderte bis heute erhalten wird.

Der Bund Deutscher Forstleute verlieh dem Naturmonument den Titel „Waldgebiet des Jahres 2020“, weil es den Forstleuten vor Ort hervorragend gelingt, im Rahmen der modernen naturnahen Forstwirtschaft auch noch die mittelalterliche Bewirtschaftungsform des Hutewaldes zu veranschaulichen. Seit jeher ist Ivenack in Mecklenburg-Vorpommern ein Anziehungspunkt für viele Besucher aus nah und fern. Heute ermöglicht das Forstamt Stavenhagen mit Unterstützung durch die Jost-Reinhold-Stiftung seinen Besuchern ein umfangreiches Erlebnisangebot vom Kurzbesuch bis hin zum Tagesausflug.

Dabei werden die Arbeit der Förster und die Besonderheiten des Waldes den Menschen durch vielfältige waldpädagogische Angebote und Veranstaltungen nahegebracht. Eine Dauerausstellung zum Thema Zeit in einem stilvoll restaurierten Barockpavillon, ein Damwildgehege, in dem sich Wild und Besucher im gleichen Gatter bewegen sowie die Turopolje-Schweine, eine bedrohte alte Haustierrasse, die im Eichenwald ein artgerechtes Refugium gefunden haben, erwarten die Besucher. Eine besondere Attraktion ist der 620 Meter lange Baumkronenpfad, der es ermöglicht die Baumriesen vom Stamm bis zur Krone aus nächster Nähe zu erleben.

Die Integration des Wipfelpfades in den schützenswerten Waldbestand wurde durch eine außerordentlich filigrane Konstruktionsweise erreicht. Die Gäste haben hier die Möglichkeit, auf 14 Stationen Wissenswertes über den Wald zu erfahren und die beeindruckenden Baumriesen von der Wurzel über den Stamm bis zur Krone aus der Nähe zu erkunden. Der gesamte Pfad einschließlich Wendelrampe und Turm ist barrierefrei erschlossen und für die Benutzung mit Kinderwagen und für Rollstuhlfahrer geeignet. Die 40 Meter hohe Aussichtsplattform bietet einen Rundumblick über die Baumkronen der uralten Eichen und den Ivenacker See.

Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 11/2020 auf Seite 125.

KONTAKT
Nationales Naturmonument Ivenacker
Eichen Tiergarten 1
17153 Ivenack

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