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delta pronatura Dr. Krauss & Dr. Beckmann KG | Experteninterview

ANJA STERN UND MARIE KUON VON HALLOHEBAMME ZUM THEMA SCHWANGERSCHAFTSSTREIFEN

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1. Viele werdende Mütter bemerken im Laufe der Schwangerschaft sogenannte Schwangerschaftsstreifen auf ihrer Haut. Wie entstehen diese und was genau verbirgt sich dahinter?

Anja Stern: Schwangerschaftsstreifen oder Dehnungsstreifen sind ein typisches Schwangerschaftsphänomen und entstehen durch die extreme Dehnung der Haut beim Wachstum des Bauches. Dadurch kommt es in der Haut zu feinen Geweberissen, die an der Hautoberfläche als helle Streifen sichtbar werden. In der Schwangerschaft tauchen sie auch an Gesäß, Oberschenkeln oder Brüsten auf. Ob und wie stark man betroffen ist, hängt vom Grad der Gewichtszunahme ab, ist aber auch genetisch.

2. Wenn Schwangerschaftsstreifen das Erscheinungsbild der Haut beeinträchtigen, hadern viele Frauen damit – eine Schwangerschaft bringt ja ohnehin schon viele körperliche Veränderungen mit sich. Was empfehlen Sie „Ihren“ Frauen?

Marie Kuon: Das stimmt. Die gute Nachricht ist: Der Entstehung von Schwangerschaftsstreifen muss Frau in den meisten Fällen nicht einfach tatenlos zusehen, sondern sie kann in der Regel vorbeugen. Wir empfehlen immer, den Bauch ab Beginn des 2. Trimesters, also nach dem 3. Schwangerschaftsmonat, ein- bis zweimal täglich mit einem speziellen Öl zu massieren. Das ist zumeist die Phase, in der das Wachstum des Bauches so richtig beginnt. Eine leichte Massage mit Öl macht die Haut geschmeidiger und bereitet sie auf die weitere Dehnung vor – so kann der Entstehung von Rissen vorgebeugt oder die Intensität abgeschwächt werden. Eine Ausnahme bilden genetische Veranlagungen zu Dehnungsstreifen. Dennoch kann eine sanfte Ölmassage auch dann der strapazierten Haut guttun und zum Wohlbefinden in der Schwangerschaft beitragen.

3. Schwangere legen zumeist großen Wert auf natürliche Produkte, um das Ungeborene bestmöglich zu schützen. Auf was sollte man vor diesem Hintergrund bei der Auswahl des richtigen Öls achten?

Anja Stern: Wir empfehlen die Wahl eines speziell auf die Bedürfnisse von Schwangeren zugeschnittenen Öls zur Bauchpflege. Diese enthalten natürliche Öle und ausschließlich unbedenkliche Inhaltsstoffe, da das Ungeborene in der Tat auch von der Mutter über die Haut aufgenommene Stoffe „mitbekommt“. Das ist ganz ähnlich wie bei der Nahrungsaufnahme. Und was dort gilt, gilt auch für die Hautpflege: Ein vitaminreicher, ausgewogener Mix ist das Beste! So enthalten Hautpflege-Öle gegen Schwangerschaftsstreifen heute oft Öle aus sogenannten Superfoods, wie Chia-Samen, die durch ihren hohen Gehalt an Omega-3 die Feuchtigkeitsversorgung der Haut unterstützen, und Granatapfel-Kernen, die die Vorbeugung und Verbesserung von Dehnungsstreifen unterstützen.

Auch Inka Nuss Öl, das reich an ungesättigten Fettsäuren ist und die Elastizität der Haut verbessert, sowie Weizenkeim-Öl als natürliche Vitamin E Quelle können wertvolle Bestandteile eines guten Bauchpflege-Öls sein. Aber auch Klassiker wie das von jeher in der Hautpflege bewährte Jojoba-Öl oder die Öle der Römischen Kamille, Lavendel und Rosmarin eignen sich besonders gut zur Pflege der beanspruchten Haut in dieser besonderen Zeit.

4. Wenn Schwangerschaftsstreifen trotz allem entstanden sind – muss man dann mit ihnen leben oder gibt es auch nach der Schwangerschaft noch etwas, das man dagegen tun kann?

Marie Kuon: Die Streifen können selbst bei gewissenhafter Bauchpflege entstehen. Auch Mehrlingsschwangerschaften oder eine entsprechende Veranlagung können der Grund dafür sein. Auch hier gibt es wieder eine gute Nachricht: Auch bereits vorhandene Schwangerschaftsstreifen können gezielt gepflegt werden. Auch hier ist eine kontinuierliche Pflege der betroffenen Stellen mit Öl sinnvoll und aussichtsreich: Das Einmassieren eines speziellen Öls kann vorhandene Dehnungsstreifen abmildern und ihr Erscheinungsbild verbessern. Das gilt übrigens auch für andere Narben, wie etwa Kaiserschnittnarben. Wichtig ist hier nur, dass die Wunde erst vollständig geschlossen und abgeheilt sein muss, bevor mit der Narbenpflege begonnen wird. Die richtige Pflege von Kaiserschnittnarben sollte immer mit Hebamme oder Arzt/Ärztin abgeklärt werden.

Über Anja Stern und Marie Kuon: Anja und Marie sind zwei Hebammen aus Heidelberg. Neben ihrer festen Kreißsaal-Tätigkeit in der Geburtshilfe eines Klinikums sind beide nebenbei als freiberufliche Hebammen im Bereich der Vorsorge und Nachsorge tätig und geben Kurse. Gemeinsam haben sie außerdem 2019 den Blog hallohebamme.de und den Instagramkanal @hallohebamme gegründet, auf dem sie regelmäßig ihren Leserinnen und Zuschauerinnen Tipps & Tricks rund um Schwangerschaft, Wochenbett und Baby mitgeben.

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