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Diabetes

DATENVERWALTUNG

Bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus ist ein gut funktionierendes Datenmanagement im Alltag das A und O. Anhand dessen kann der Arzt die optimale Therapie für den jeweiligen Patienten finden.

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Heutzutage geht das Angebot der Datenerfassung weit über handschriftliche Tagebücher hinaus. Moderne Geräte und APPs für das Smartphone dokumentieren Blutzuckerwerte digital und übermitteln diese teilweise auch an den PC. Welche Systeme sich am besten eignen, erklärt der Diabetologe Dr. med. Oliver Schubert aus Buxtehude.

Für Kunden mit Diabetes bedeutet die Datenerfassung und -verwaltung täglich einen erheblichen Zeitaufwand. „Viele halten sich jedoch nur bedingt daran. Denn sie wollen ihren Alltag so normal wie möglich leben“, sagt Schubert. Das Datenmanagement verbessere vor allem die Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient. Denn anhand der detaillierten Angaben kann der Mediziner sehen, inwieweit die Therapie angepasst werden sollte.

Notizbuch und Stift Die handschriftliche Erhebung der Daten ist für den Alltag der Kunden eher ungeeignet, da sie nur eine eindimensionale Sicht erlaubt. „Die Patienten notieren die Daten teilweise ungenau oder gar nicht. Wer zum Beispiel mit Freunden unterwegs ist und etwas isst, zückt nicht immer sein Tagebuch, um die Messwerte einzutragen“, erklärt Schubert. Viele Diabetiker führen das Tagebuch daher nicht konsequent genug, sodass auch Unterzuckerungen nicht festgehalten werden. Für dokumentationstreue Betroffene könne sich diese Art des Datenmanagements dennoch eignen.

Elektronisch Gute, digitale und universell anwendbare Datenmanagementprogramme sind nicht nur für den Patienten, sondern auch für die Auswertung beim Arzt praktisch. „Sie erlauben eine differenzierte Betrachtung. Mit einem Klick hat man alles im Blick“, sagt Schubert und ergänzt: „Die Systeme erfassen genaue Werte.“ Einige davon können zudem die Daten von verschiedenen Geräten auslesen. Diese lassen sich auf dem PC leicht auswerten und für das Arztgespräch aufbereiten. Teilweise werten Programme auch Schrittzählerdaten und Blutdruckmessgeräte aus.

APPs Diese Art des Datenmanagements ist modern, übersichtlich und leicht zu handhaben. Einige APPs, wie zum Beispiel mySugr, Diabetes Plus oder der kostenlose Diabetes-Pass der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), ermöglichen zum Teil eine komplette Dokumentation des Blutzuckerspiegels. Und das sowohl für Android als auch für iOS. „Diabetiker können dabei zum Beispiel auch festhalten, warum sie unterzuckert waren“, sagt Schubert.

Für alle Smartphone-affinen Kunden ist dies sicherlich eine komfortable Methode der Datenerfassung. Welches System das Beste ist, lässt sich nicht beantworten. „Jeder Betroffene muss selbst entscheiden, welches Datenmanagement sich am besten für seinen Alltag eignet. Als Arzt ist das Wichtigste dabei, sich seinen Patienten anzupassen und sie bestmöglich zu unterstützen“, sagt Schubert.

Weitere Informationen
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Bundesgeschäftsstelle
Reinhardtstraße 31
10117 Berlin

Tel.: 030/2016770
Fax: 030/20167720
E-Mail: info@diabetesde.org
Internet: www.diabetesde.org oder
www.deutsche-diabetes-hilfe.de

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 12/14 auf Seite 26.

In Zusammenarbeit mit diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

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